Verkehr

Sparen im Straßenverkehr: So werden Autofahrten langfristig günstiger

Sparen im Straßenverkehr: So werden Autofahrten langfristig günstiger

So werden Autofahrten langfristig günstiger

Kilian Neugebauer
Kilian Neugebauer
Nordschleswig
Zuletzt aktualisiert um:
Die Tipps und Tricks der Straßenverkehrsbehörde sollen den nächsten Besuch an der Zapfsäule verzögern. Foto: Sandor Jackal/Adobe Stock

Diesen Artikel vorlesen lassen.

„Im Straßenverkehr Kraftstoff und Geld sparen“: Diese Kampagne der dänischen Straßenverkehrsbehörde kommt für viele Bürgerinnen und Bürger in Zeiten der Inflation wie gerufen. Tipps und Tricks sollen dabei helfen, den nächsten Tankstellenbesuch hinauszuzögern und langfristig den Geldbeutel und nebenher auch die Umwelt zu schonen.

Gerade in Zeiten der Inflation suchen viele Bürgerinnen und Bürger nach Tipps und Tricks, um Geld zu sparen. Die Preise für Strom und Lebensmittel sind überall Thema. Aber auch beim Autofahren lässt sich Geld sparen, wenn die Fahrenden sich an die Ratschläge der dänischen Straßenverkehrsbehörde (Vejdirektoratet) halten.

Viele Verkehrsteilnehmende können lernen, sparsamer zu fahren, den Verkehr besser einzuschätzen und dann entsprechend zu fahren.

Andreas Egense, Abteilungsleiter der Straßenverkehrsbehörde
Mit den folgenden Ratschlägen kann die Fahrt zur Tankstelle verzögert werden. Foto: Erik Mclean/unsplash

So kommen die Berechnungen zustande

Um die Ersparnisse in konkreten Zahlen darstellen zu können, hat die Straßenverkehrsbehörde eine Pauschale von 1.200 Kronen pro 1.000 Kilometer für ihre Berechnungen herangezogen. In einigen Fällen wird die Ersparnis für eine Fahrstrecke von 1.000 Kilometern berechnet. In anderen Fällen als Ersparnis pro Jahr und Auto. Bei der jährlichen Einsparung pro Wagen wird davon ausgegangen, dass ein Auto durchschnittlich 15.700 Kilometer pro Jahr fährt.

1. Gleichmäßigeres Fahren

Zu häufiges Bremsen und Beschleunigen kann die Autofahrerinnen und -fahrer bis zu 2.800 Kronen im Jahr kosten. Wer sparsamer fahren möchte, dem wird geraten, den Verkehr zu beobachten und entsprechend zu fahren, um eine gleichmäßige Geschwindigkeit zu halten. Das kann mitunter eine Ersparnis von bis zu 15 Prozent mit sich bringen – bei heutigen Benzinpreisen sind das konkret bis zu 200 Kronen pro 1.000 gefahrene Kilometer.

2. Fokus auf den Gang

Das Fahren in einem zu niedrigen Gang kann jährlich bis zu 3.800 Kronen Mehrkosten verursachen. Ein niedriger Gang hat einen höheren Kraftstoffverbrauch, da der Motor bei hohen Drehzahlen läuft. Diese Kosten können den Autofahrenden erspart bleiben, wenn sie in einem möglichst hohen Gang fahren, ohne dabei den Motor zu überlasten. „Bei einem Dieselmotor sind die Schaltvorgänge bei etwa 2.000 Umdrehungen pro Minute und bei einem Benzinmotor bei etwa 2.500 Umdrehungen pro Minute am umweltfreundlichsten“, so die Straßenverkehrsbehörde.

3. Geschwindigkeit drosseln – Geld sparen

Bei Geschwindigkeiten von 60 bis 100 Stundenkilometern sei der Kraftstoffverbrauch relativ konstant. Interessant wird es laut der Straßenverkehrsbehörde bei den höheren Geschwindigkeiten: „Wenn die Menschen auf der Autobahn 130 statt 110 fahren, kostet das rund 250 Kronen pro 1.000 Kilometer mehr.“

Das Gleiche gilt übrigens auch für Elektroautos – hier können die Fahrenden rund 100 Kronen pro 1.000 Kilometer Fahrstrecke sparen, wenn sie die Geschwindigkeit von Tempo 130 auf 110 reduzieren.

Mitunter sind Sitzheizung und Klimaanlage ein Luxus, der Kraftstoff verbraucht und eingespart werden kann. Dies hängt vor allem von den Wetterbedingungen ab. Foto: Haryo Ramadantyo/unsplash

4. Klimaanlage und Sitzheizung notwendig?

Wenn Klimaanlage und Sitzheizung im Auto eingeschaltet sind, wird durchschnittlich 15 Prozent mehr Kraftstoff verbraucht – das wären laut der Berechnung der Kampagne rund 200 Kronen pro 1.000 Kilometern mehr. Dieser Spartipp ist nicht immer umsetzbar – gerade bei den Wetterbedingungen in Nordschleswig und Dänemark generell, das weiß auch die Straßenverkehrsbehörde: „Natürlich darf man nicht vergessen, dass man bei Tau und Schnee aus den Fenstern sehen können muss. Das ist das Allerwichtigste. Keine Kompromisse sollen bei der Sichtbarkeit auf den Straßenverkehr gemacht werden.“

5. Motor bei Stillstand ausschalten

15 Minuten Leerlauf – also die Zeit, in der der Motor weiter läuft und das Auto, der Bus oder der Lkw stillsteht – kann rund 1.000 Kronen pro Jahr Mehrkosten verursachen. Auch diese Ausgaben für den unnötig verbrauchten Kraftstoff können also gespart werden. Einfach den Motor ausschalten.

6. Reifendruck regelmäßig überprüfen

Weniger Druck auf den Reifen kann mitunter den Druck im Geldbeutel erhöhen. Wenn der Reifendruck zu niedrig ist, erhöht sich der Rollwiderstand – das kann bei einem durchschnittlichen Auto, das 15.700 Kilometer pro Jahr fährt, zu einem höheren Spritverbrauch führen und 1.900 Kronen pro Jahr kosten.

7. Schiefe Räder verursachen hohe Kosten

Räder, die exakt montiert sind und deshalb genau die Spur halten, bewahren nicht nur die Räder vor dem schnellen Verschleiß, sondern senken auch die Kraftstoffkosten um bis zu 750 Kronen im Jahr. Die Rechnung der Kampagne besagt: „Bei regelmäßiger Wartung kann die Spurhaltung korrekt beibehalten und eine jährliche Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs um fast 4 Prozent erreicht werden.“

Fahrgemeinschaften zur Arbeit sind besonders ratsam, um täglich Kraftstoffkosten einzusparen. Foto: David Emrich/unsplash

8. Fahrgemeinschaften bilden und Kosten teilen

Dieser Tipp wird bereits für viele Leserinnen und Leser offensichtlich sein und dennoch ist er höchst effektiv, um Kraftstoff einzusparen und gleichzeitig die Umwelt weniger zu belasten: Fahrgemeinschaften bilden, anstatt allein zu pendeln. Die Webseite der Straßenverkehrsbehörde bietet einen Fahrgemeinschaftsrechner an, der die Ersparnisse und Reduzierung der CO₂-Emissionen berechnet.

Für kurze Strecken wird empfohlen, das Auto stehen zu lassen und mit dem Rad zu fahren. Foto: Max Adulyanukosol/unsplash

„Lasst das Auto stehen“

Will man sich die Kraftstoffkosten gänzlich ersparen, so lohnt es sich, aufs Fahrrad umzusteigen. Aber auch nur dreimal pro Woche das Rad zu bevorzugen lohnt sich laut den Berechnungen der Kampagne – effektiv werden 3.600 Kronen pro Jahr gespart. „Kurze Autofahrten von weniger als zehn Kilometern machen etwa 10 Prozent aller Fahrten aus und können oft mit dem Rad oder zu Fuß zurückgelegt werden“, so das Fazit der Straßenverkehrsbehörde.

„Viele Verkehrsteilnehmende können lernen, sparsamer zu fahren, den Verkehr besser einzuschätzen und dann entsprechend zu fahren. Man wird weniger Kraftstoff verbrauchen, was sich nicht nur positiv auf die persönlichen Finanzen auswirkt, sondern auch einen erheblichen Beitrag zum Energiebedarf unserer Gesellschaft in diesem Winter leistet, in dem wir mit Ressourcenknappheit und steigenden Energiepreisen konfrontiert sind“, so der Abteilungsleiter der Straßenverkehrsbehörde, Andreas Egense.

Mehr lesen

Ehrenamt

Nach häuslicher Gewalt – die Freiwilligen im Frauenhaus haben ein offenes Ohr

Apenrade/Aabenraa Damit ein Frauenhaus funktioniert und zu einem sicheren Ort wird, müssen viele verschiedene Leute zusammenarbeiten. Für die Einrichtung in Apenrade sind das nicht nur festangestellte Fachkräfte, sondern auch engagierte Freiwillige. Warum sie für das Apenrader Frauenhaus so wichtig sind und die Arbeit vor Ort nachhaltig unterstützen, erklären Hanne Frederiksen und Henriette Tvede Andersen.