Seit 2019 hat die Herrennationalmannschaft des Team Denmark Faustball, die aus Mitgliedern der deutschen Minderheit in Nordschleswig besteht, kein offizielles Turnier mehr bestritten. Am kommenden Wochenende ist es nun wieder so weit. In Kaltern am See (Südtirol) in Italien findet vom 10. bis zum 12. Juni die Faustball-Europameisterschaft statt. Und für diese haben sich die Nordschleswiger viel vorgenommen: „Wir fahren mit einer breiten Brust nach Südtirol. Die Stimmung ist gut, und alle sind hoch motiviert“, sagt Delegationsleiter Uffe Iwersen.

Dadurch, dass viele Spieler auch für das Team Nordschleswig in der 2. Bundesliga aktiv seien, habe sich das Niveau im vergangenen Jahr extrem verbessert, so Iwersen. „Wir haben viele junge Spieler, die richtig Bock haben, einen Trainer, der unglaublich viel Zeit und Energie investiert, um die Jungs besser zu machen und alle bei der Stange zu halten, und wir haben durch unseren Aufstieg starke Gegner, um Spielpraxis zu sammeln“, sagt der Delegationsleiter.

Beim Nations Cup im vergangenen Jahr hatte sich die dänische Mannschaft zum Ziel gesetzt, Italien, das aktuell als viertstärkste Faustballnation in Europa gilt, zu schlagen.

Revanche fest im Blick

Dieses Vorhaben scheiterte. Italien siegte und Dänemark blieb nur die Trostrunde. In diesem Jahr soll der Sprung in die Top Vier nun endlich gelingen.

„Wir haben noch eine Rechnung offen. Na klar wird es schwer. Für Italien ist es ein Heimspiel. Sie werden viele Fans haben. Ich weiß aber, dass sie auf den dritten Platz schielen. Das könnte für uns ein Vorteil sein, weil sie uns vielleicht unterschätzen“, sagt Nationaltrainer Peter Diedrichsen.

Doch bevor überhaupt von einem Viertelfinale gegen Italien und einem Halbfinaleinzug die Rede sein kann, muss erst einmal die Gruppenphase erfolgreich abgeschlossen werden. Ins Turnier startet die dänische Mannschaft am Freitag gegen Tschechien. Danach gilt es, sich noch gegen Belgien und Serbien zu bewähren.

Keine Zeit für Nervosität

Das größte Problem der nordschleswigschen Spieler in der Vergangenheit war, dass sie zu viel Zeit benötigten, um ins Spiel beziehungsweise ins Turnier hineinzukommen, was gesteckte Ziele schnell zunichtemachte.

„Wir müssen sofort voll da sein. Anfangsnervosität können wir uns nicht erlauben. Die jüngsten Eindrücke aus der 2. Bundesliga machen mir aber Hoffnung. Da haben wir auch die ersten Sätze verschlafen, sind dann aber noch zurück ins Spiel gekommen. Die Moral bei den Jungs ist großartig“, sagt Peter Diedrichsen, der sich sicher ist, dass seine Mannschaft das Potenzial und die Fähigkeiten besitzt, ins Halbfinale der Europameisterschaft einzuziehen.