Kommunalwahl
Zwei Venstre-Anwärter für den Bürgermeisterstuhl
Zwei Venstre-Anwärter für den Bürgermeisterstuhl
Zwei Venstre-Anwärter für den Bürgermeisterstuhl
Martin Iversen will Henrik Frandsen den Bürgermeisterstuhl streitig machen. Das Votum der Venstremitglieder fällt am 18. Juni bei einer Drive-In-Abstimmung auf einem Feld in Aggerschau. Am 12. Juni stellen sich die zwei Bürgermeisterkandidaten in Osterhoist vor.
Bis zur nächsten Kommunalwahl am 16. November 2021 sind es noch 17 Monate hin.
Die Partei Venstre in der Kommune Tondern läutet jetzt mit der Wahl eines Bürgermeisterkandidaten, etwas später als vor Coroma geplant, den internen Wahlkampf ein.
Ursprünglich hätte die Wahl eines Bürgermeisterkandidaten bereits im März stattfinden sollen.
Drive-In-Abstimmung
Am Donnerstag, 18. Juni, findet auf einem Feld bei Aggerschau/Agerskov im Drive-In-Modus die Abstimmung der Parteimitglieder statt.
Ausschlaggebend für diese Art des Treffens ist das coronabedingte Versammlungsverbot mit einer Höchstmarke von 50 Teilnehmern.
Das Treffen ist ausschließlich Bürgern vorbehalten, die ein Venstre-Parteibuch haben.
Im Auto votieren
Die Teilnehmer dürfen die Fahrzeuge nicht verlassen, sie müssen die Stimmzettel in den Autos ausfüllen und können das Geschehen auf Großbildschirmen und durch eine Lautsprecheranlage verfolgen.
Iversen in der Rolle als Herausforderer
Nicht nur der amtierende Bürgermeister Henrik Frandsen möchte an der Spitze der 37.000 Bürger in der westlichsten der vier nordschleswigschen Kommunen stehen, sondern er hat mit Direktor Martin Iversen einen Herausforderer.
Iversen ist Direktor des Ferienresorts Enjoy Resort auf Röm/Rømø und Vorsitzender des Touristikvereins Röm-Tondern.
Henrik Frandsen übernahm nach dem plötzlichen Tod seines Vorgängers Laurids Rudebeck (Venstre) im Mai 2016 das Spitzenamt.
Bei der Kommunalwahl 2017 wurde er zum Stimmenmagneten und vereinte 2.647 Stimmen auf sich.
An zweiter Stelle folgte Peter Christensen (Soz.) mit 955 Stimmen und an dritter Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) mit 629 Stimmen.
So funktioniert die Demokratie. Wenn mehrere das gleiche Amt anstreben, dann müssen die Mitglieder entscheiden. Das ist ganz natürlich.
Henrik Frandsen, Bürgermeister
„So funktioniert die Demokratie. Wenn mehrere das gleiche Amt anstreben, dann müssen die Mitglieder entscheiden.
Das ist ganz natürlich“, so Frandsen zur Frage, was er davon hält, einen Gegenkandidaten zu haben.
Im Zusammenhang mit der Bürgermeisterkandidatur ist es das erste Mal, dass er diese Erfahrung macht.
„Ich habe es aber in vielen anderen Zusammenhängen probiert“, sagt Frandsen.
Eine Plattform für die Präsentation
Am Freitag, 12. Juni, 15 Uhr, bieten die Venstrevereine aus Osterhoist/Øster Højst, Jeising/Jejsing, sowie Bedstedt/Bedsted den zwei Bewerbern im Krug in Osterhoist eine Plattform, um sich Venstremitgliedern und anderen Interessierten vorzustellen.
Wir haben den Krug gewählt, damit die Corona-Sicherheitsbestimmungen in Ordnung sind.
Troels Petersen, Venstre-Vorstandsmitglied
„Wir haben den Krug gewählt, damit die Corona-Sicherheitsbestimmungen in Ordnung sind“, erläutert Troels Petersen, Vorstandsmitglied von Venstre in Osterhoist mit Blick auf Gastwirtin Helle Jacobsen.
Die Veranstalter erwarten nicht, dass es einen Massenauflauf geben wird, und gehen davon aus, dass die Anzahl der Teilnehmer sich unter 50 einpendelt.
Kein Rededuell
„Wir haben ganz bewusst gewählt, dass es kein Duell sein soll, sondern der informative Charakter ist uns bei diesem neutralen Treffen wichtig.
Die zwei Kandidaten werden nacheinander Redezeit bekommen, um sich vorzustellen und zu erklären, wofür sie stehen und was sie wollen“, so Petersen.
Das Treffen sei als Appetitwecker für die Aufstellungsversammlung in Aggerschau gedacht.
Bürgermeister Henrik Frandsen hätte nichts gegen ein Rededuell. Ganz im Gegenteil.
„Dies erfordert aber, dass beide Kandidaten dies wollen. Das ist nicht das, was ich erlebe“, so Frandsen.
Keine Angst vor Kontrahenten
„Ich habe keine Angst davor, direkt in einem Rededuell gegen Frandsen anzutreten.
Die Tagesordnung wird aber von den Wählervereinen gesetzt.
Ich erlebe in den Wählervereinen, wo ich gewesen bin, dass es nicht um einen Schlagabtausch geht, sondern dass das offene Wort geschätzt wird", sagt Iversen dem „Nordschleswiger"
„Ich kandidiere, da ich der Auffassung bin, dass ich positiv zum Betrieb der Kommune Tondern beisteuern kann. Es ist wichtig, dass wir die Finanzen im Griff haben.
Langfristige Vison angestrebt
Außerdem vermisse ich eine langfristige Vision, in welche Richtung sich die Kommune Tondern entwickeln soll.
Zudem sollen wir dumme Fälle umgehen", meint er aktuell mit Blick auf den Schulneubau in Scherrebek/Skærbæk, der finanziell und zeitlich aus dem Ruder gelaufen ist.
„Ich möchte die Venstre-Fraktion wieder zusammenbringen und das gilt auch für das Hinterland. Dabei spielt die Kommmunikation eine wichtige Rolle", so der 55-jährige Iversen, der neu in der politischen Arena ist.
Venstre mit Gewinnen
Venstre legte bei der jüngsten Kommunalwahl 2,4 Prozentpunkte zu, und ist mit 14 Mandaten mit Abstand die größte unter den zehn Parteien im Kommunalrat.
In der Stadtratsarbeit machen sich im 31-köpfigen Gremium im Venstrelager Divergenzen bemerkbar.