Soziales
Ein Zufluchtsort für Kranke, Einsame und Abhängige in der Stadtmitte
Ein Zufluchtsort für Kranke, Einsame und Abhängige
Ein Zufluchtsort für Kranke, Einsame und Abhängige
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Fünf Schülerinnen des Tonderner Gymnasiums halfen freiwillig bei der Einrichtung der neuen Räumlichkeiten von „Den Blå Svale“ in Tondern. Der soziale Treffpunkt verlegt seinen Standort vom eher anonymen Ludwig-Andresensvej in die Vestergade. Jetzt werden Freiwillige gesucht.
Als die neuen Räumlichkeiten des sozialen Treffpunkts, „Den Blå Svale“ in der Tonderner Vestergade, kürzlich eingeweiht wurden, befanden sich auch drei junge Mädchen unter den Gästen. Sie besuchen diese Begegnungsstätte normalerweise nicht, die Abhängigen (Drogen und Alkohol), Gemütskranken, einsamen Menschen und Personen aus anderen sozialen Randgruppen als Zufluchtsort dient. Die soziale Stätte ist nun vom eher anonymen Ludwig-Andresensvej wesentlich sichtbarer in die Stadtmitte gezogen.
Die drei Jugendlichen besuchen alle die 1G des Tonderner Gymnasiums. Im Rahmen des Unterrichts konnten sie ein Thema wählen. Sie entschieden sich für ehrenamtliche Arbeit. Mathematik, Physik, Stricken für das nächste Strickfestival und Ähnliches hätten sie wählen können.
Doch Kathrine, Isabell und Sofie wollten ihre Hilfe anbieten, die anderen zugutekommen sollte. Freiwillige Arbeit haben sie schon unter anderem in ihrem örtlichen Sportverein als Gymnastikleiterinnen für die Jüngsten oder als Helferinnen für den Nachwuchs im Reitklub geleistet. Oder gaben Hausaufgabenhilfe an ihrer früheren Schule.
Die Klassenkameradinnen Kathrine aus Bülderup-Bau (Bylderup Bov), Isabell aus Hoyer (Højer) und Sofie aus Tondern sind während der Projektzeit in der Familienwerkstatt beim Frelsens Hær, in Leos Pflegecenter und nun auch im Treffpunkt, der von der privaten Organisation, „Blå Kors“ betrieben wird, zur Hand gegangen.
Dort werden jetzt nach dem Neustart auch Freiwillige gesucht, die mit den Besucherinnen und Besuchern die Zeit verbringen, etwa gemeinsam essen, Ausflüge unternehmen, kochen oder spielen.
Die drei Mädchen halfen während ihres Einsatzes in „Den Blå Svale“ beim Renovieren der früheren Geschäftsräume, hämmerten unter Anweisung von Handwerkern Leisten an die Decke, an denen die Verkleidungsplatten befestigt wurden.
Ob sie künftig dort als Freiwillige nach Unterrichtsschluss wieder zur Hand gehen werden, ermögliche sich vermutlich nicht in den drei Jahren am Gymnasium, meinen die Jugendlichen. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass die Mädchen im Alter von 16 und 18 Jahren Kindern Hilfe bei den Hausaufgaben in der Familienwerkstatt der Heilsarmee anbieten werden. Diesen Plan haben zumindest Kathrine und Sofie, falls die Schule ihnen Zeit dafür lässt.
Das Trio freut sich, helfen zu können und gleichzeitig persönliche Erfahrungen im zwischenmenschlichen Bereich sammeln zu können.
Mehr Verständnis für Betroffene
„Auf diese Weise bekommen wir ein anderes Verständnis für Menschen aus der Gesellschaft, die wir sonst vielleicht nicht kennenlernen würden. Im Pflegeheim beispielsweise mit Demenzkranken und hier mit Menschen, die abhängig sind oder irgendwie außerhalb der Gesellschaft stehen. So lernen wir ihren Alltag kennen, und können uns gleichzeitig darüber freuen, nicht in ihrer Situation zu stecken“, erzählen die drei Mädchen.
Bei der Wiedereröffnung freute sich Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) über Organisationen, die sich sozial Schwacher annehmen. „Wir haben in Dänemark ein gutes Angebot für diese Menschen. Darauf können wir stolz sein. Ohne die Organisationen und ihre Freiwilligen wäre die öffentliche Hand aber schlecht aufgestellt“, meinte der Bürgermeister.
Das fest angestellte Personal und die Freiwilligen sollen diesen Menschen eine helfende Hand reichen, ihren Alltag zu meistern und zu zeigen, dass jeder ein Ziel haben sollte und das Recht hat, zu hoffen, lautet das Credo von „Blå Kors“. Mit Fachpersonal können auch persönliche, individuelle Gespräche geführt werden, ohne sich zu verstellen. Hier dürfe man sein, so wie man ist.
„Den Blå Svane könnte das Fundament für eine Veränderung im Leben sein. Hier kommen Menschen hin, die es am allernötigsten brauchen“, so Robert Refslund-Nørgaard, der die entsprechende Stätte in Apenrade (Aabenraa) leitet.
Die Begegnungsstätte könne an guten und an schlechten Tagen besucht werden. Sie eröffne eine Perspektive, bilde den Rahmen für Gemeinschaft, Nähe und Hilfe. Hier könne eine Kleinigkeit gegessen werden und frisch gekochten Kaffee gebe es immer. „Wir wissen, dass für eine solche Hilfe Gebrauch ist“, erklärt der Generalsekretär von „Blå Kors“, Morten Skov Mogensen.
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