Kulturgeschichte
Osterhoist: Umfassende Restaurierung der Dorfkirche
Osterhoist: Umfassende Restaurierung der Dorfkirche
Osterhoist: Umfassende Restaurierung der Dorfkirche
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Die Instandsetzung im Inneren des Gotteshauses aus dem 13. Jahrhundert geht in die Millionen. Noch ist die Finanzierung nicht komplett in trockenen Tüchern.
„Das ist schön und hilft uns ein gutes Stück weiter“, sagt der Vorsitzende des Kirchengemeinderates in Osterhoist, Jes Nørgård Jessen, bezüglich eines Zuschusses in Höhe von 2.564.188 Kronen vom Kirchenministerium.
Mit dieser Finanzspritze wird die inwendige Restaurierung der Kirche zu Osterhoist gefördert. Das Gotteshaus aus dem 13. Jahrhundert hat einen gotischen Turm. Das Waffenhaus wurde 1750 im Barockstil errichtet.
Knapp 9 Millionen Kronen sind erforderlich
Mit den 2.564.188 Kronen ist der Gemeinderat aber noch nicht finanziell am Ziel.
„Es handelt sich um ein großes Projekt zum Kostenpunkt von knapp 9 Millionen Kronen. Die Kirche wird drinnen einer Totalrenovierung unterzogen. Sie wird neu getüncht und die Kalkmalereien werden aufgefrischt. Zudem muss die Heizungsanlage komplett erneuert werden“, erzählt Jessen.
Dabei werde von Gas auf eine Wärmepumpe umgestellt und die Heizungen unter den Kirchenbänken ausgetauscht.
Im August soll es losgehen
Für die Kalkmalereien ist das Nationalmuseum zuständig. Es soll auch herausfinden, wie mit den verschiedenen Rissen im alten Gemäuer umgegangen werden soll.
Die Suche bei verschiedenen Stiftungen ist bisher nicht abgeschlossen.
„Wir erwarten, dass die Arbeiten im August anfangen und die Kirche dann für eineinhalb Jahre geschlossen wird“, so der Vorsitzende.
Ausweichen auf die Kirche zu Hostrup
In dem Zeitraum, in dem die Kirche geschlossen ist, können die Kirchgängerinnen und Kirchgänger aus Osterhoist auf die Kirche in Hostrup ausweichen.
Carsten Pfeiffer, Pastor der Nordschleswigschen Gemeinde, predigt gewöhnlich in beiden Kirchen und das trifft auch für seinen Kollegen, den dänischen Gemeindepastor Thorsten Bjerg Christensen zu.
Am 13. Mai gibt es ein Treffen mit dem Architekten und dann soll die Marschroute für die praktische Umsetzung des Vorhabens abgesteckt werden.
Gut erhaltenes Inventar
Die Kirche hat gut erhaltenes Inventar von vor und nach der Reformation 1536. Eine wichtige Rolle für das Erscheinungsbild spielen die spätgotischen Kalkmalereien im Gewölbe von Chor und Kirchenschiff.
Die gemalten Dekorationen sind mit der Inschrift 1501 datiert und wurden von der sogenannten „Liljeværksted“ ausgeführt, die gegen Ende des Mittelalters in Süd- und Mitteljütland und auf Fünen arbeitete.
Das Maurerunternehmen gehört zu den Betrieben, die die meisten Kalkmalereien in dänischen Kirchen ausgeführt hat. Auf Landesebene gibt es nur vier Kirchen, in denen „Liljeværkstedet“ die Malereien datiert hat, wie aus der Mitteilung von dem Kirchenministerium hervorgeht.
National und kulturhistorisch von Bedeutung
Mit dem Projekt werde die Geschichte kommenden Generationen weitervermittelt. „Insbesondere die Instandsetzung der Kalkmalereien trägt zum Schutz technischer Kunstgeschichte von nationaler Bedeutung bei“, schreibt die Kirchenbehörde in ihrer Begründung für den Zuschuss.
Das Nationalmuseum hält das Projekt aufgrund des nationalen und kulturhistorischen Werts der Kirche für förderungswürdig.
Altar wird eingepackt
„Der Altar muss während der Renovierung abgebaut und eingepackt werden. Auch die Orgel muss abgedeckt werden“, erläutert Jes Nørgaard Jessen.
Dass der Putz dort schon bröckelt, ist kein neues Phänomen. Über die Orgel ist seit geraumer Zeit eine Plastikplane gespannt, um den Putz von der Decke aufzufangen, damit er nicht in die Orgelpfeifen fällt, wie die Friedhofsgehilfin Conni Bjørneboe in der Kirche erzählt.