Große Augen wurden am Montag in Jeising gemacht. Ein Storch wurde im Ort gesichtet, wo im vergangenen Jahr vier Jungen schlüpften. Doch der Vogel kam vermutlich nur zu einer Stippvisite vorbei. Er oder sie war der Erste, der in Dänemark eingetroffen ist.

Henning Schmidt Andresen, der mit anderen Dorfbewohnerinnen und -bewohnern die Initiative für den Bau eines Storchennestes hatte und die gefiederten Gäste bis zu ihrem Abflug mit Fisch und Küken versorgte, teilt mit, dass der Vogel gegen 14.50 Uhr das Nest eingenommen hatte. Von dort flog er dann aber in östlicher Richtung weiter. „Da er gegen 18 Uhr nicht wieder zurückgekehrt war, war der Aufenthalt in Jeising wohl eher nur ein Pitstopp“, meint Henning Schmidt Andresen.

Die Menschen im Ort waren stolz, dass er im vergangenen Jahr einer der wenigen Orte in Dänemark mit einem nistenden Storchenpaar war. Von den vier Küken starb eines schon im Nest.

Dank des Senders konnte ermittelt werden, dass der eine Jungvogel, der den Namen Freddy Fey bekam, im Dezember in Marokko ums Leben gekommen war.

Seine Schwestern Frk. Thomsen und Tidde (Letztgenannte bekam kein Navigationsgerät) würden sich in diesem afrikanischen Land aufhalten und dort vermutlich einige Jahre bleiben, bis sie geschlechtsreif sind, berichtet Schmidt.

Das in Jeising nistende Storchenpaar genießt in Nordschleswig eine gewisse Prominenz. Storchenfrau Annika hat bereits mehrfach für Nachwuchs in Nordschleswig gesorgt. Ihr Auserwählter war Alfred.

Sie erreichten Jeising in den Ostertagen. Henning Schmidt Andresen erklärte auf Anfrage, dass man in Jeising auf die erhoffte Ankunft möglicher gefiederter Gäste aus Afrika vorbereitet sei. Das Nest sei am Sonnabend mit 17 weiteren im näheren Umkreis in Zusammenarbeit mit dem Storchenverein Storkene.dk und der Tonderner Storchengilde Tønder storkelaug hergerichtet worden. Und in der Tiefkühltruhe lägen auch schon Fische und Küken für die Verfütterung.

„Jess Frederiksen von Storkene.dk hat erzählt, dass die frühe Ankunft in Dänemark zu diesem Zeitpunkt nichts Ungewöhnliches ist. Im vergangenen Jahr sei das Storchenpaar von Schmedagger am 1. März angekommen. Aufgrund des Klimawandels und milderer Temperaturen kommen Störche immer früher zur Paarung nach Dänemark. Auch Wetterlage und Windrichtung haben darauf Einfluss“, erklärt Schmidt Andresen.