Natur

Mit einem GPS-Gerät auf dem Rücken geht es in den Süden

Mit einem GPS-Gerät auf dem Rücken geht es in den Süden

Mit einem GPS-Gerät auf dem Rücken geht es in den Süden

jeising/Jejsing
Zuletzt aktualisiert um:
Dicke und Länge der Schnabel werden gemessen. Foto: Brigitta Lassen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Zwei Jeisinger Jungstörche sind mit einem Sender ausgestattet worden. Auch Storchen-Wirte aus Brauderup und Schmedagger waren bei der Aktion anwesend.

„Bei acht brütenden Storchenpaaren in diesem Jahr sind elf Küken geschlüpft. Vier haben Junge bekommen. Das ist ein ganz gutes Ergebnis, aber alle Ergebnisse können verbessert werden“, meint Jess Frederiksen, Vorsitzender des Vereins Storkene.dk. Dabei hätte die Zahl in diesem Jahr noch höher ausfallen können.

Drei dieser Jungstörche sind in Jeising zur Welt gekommen, wo es seit vielen Jahren keine brütenden Störche gegeben hat. Das bekannte Paar Alfred und Annika ließen sich aber im neugebauten Nest nieder. Vier Küken schlüpften. Ein Junges starb in der ersten Juli-Woche.

 

Das Storchenpaar war nicht ganz zufrieden mit der Störung, nahm es aber doch gelassen. Foto: Brigitta Lassen

Zwei seiner überlebenden Geschwister, die schon beringt worden waren, wurden am Wochenende in Zusammenarbeit zwischen den Storchenfreunden und dem Dänischen Naturhistorischen Museum mit einem GPS-Sender ausgestattet, sodass man ihren künftigen Werdegang orten kann. Wissenschaftler werten die Ergebnisse aus. Das Gerät sendet ein GPS-Signal aus, mit dessen Hilfe der Flug der Vögel weltweit verfolgt werden kann.

 

Auch die Länge der Flügel wird gemessen. Foto: Brigitta Lassen

Die Jeisinger Storcheneltern waren nicht besonders erbaut, als sich ein Kran ihrem Nest näherte. Sie flogen davon, kreisten aber immer wieder um ihre Brut herum oder warteten auf einem Grasfeld, bis die menschlichen Eindringlinge wieder verschwunden waren. Die Jungvögel wurden gewoben, die Länge und Breite der Flügel und des Schnabels gemessen.

 

Die Störchenwirte Benny Appel, Claus und Monika Jacobsen, ihre Tochter Christina und Jess Frederiksen (v. l.) Foto: Brigitta Lassen

Dem Event wohnten viele Jeisinger bei. Auch die menschlichen Storchenwirtsfamilien aus Schmedagger (Smedager) und Brauderup (Broderup) waren gekommen. Während es im bekannten TV-Nest in Schmedagger (der Fernsehsender „TV Syd“ sendet Bilder von dort) wieder mit Storchennachwuchs geklappt hat, ging Familie Jacobsen aus Brauderup in diesem Jahr leer aus.

Beim Rücktransport werden die Störche in große Ikea-Tüten gepackt. Foto: Brigitta Lassen

Claus und Monika Jacobsen und ihre Tochter Christina waren nach Jeising gekommen. Das waren auch zwei Störche zu ihnen nach Brauderup, die aber am 9. Mai von zwei aggressiven Nilgänsen beim Brüten gestört wurden. Die Eier wurden dabei zerstört.

 „Aber das Storchenpaar ist zumindest am 12. Mai zurückgekehrt“, erzählt Monika Jacobsen. Im vergangenen Jahr schlüpften bei ihnen immerhin vier Storchenjungen.

 

Allan Knudsgaard, Henning Andresen und seine Frau Eva füttern die Störche mit Küken und Fisch. Foto: Brigitta Lassen
Mit Henning Andresen als „Steuermann“ wurden die Störche mit einem Kran geholt. Foto: Brigitta Lassen
Die Storcheneltern kreisten um ihr Nest. Foto: Brigitta Lassen

In Jeising sorgen Henning und Eva Andresen sowie Allan Knudsgaard für die Störche und füttern sie. „Sie essen zwischen 5 und 6 Kilogramm Fisch und etwas mehr als 100 Küken am Tag“, erzählt Allan Knudsgaard. Das Trio arbeitet eng mit dem Verein Storkene.dk zusammen und holt sich dort Ratschläge.

Die Jungvögel werden geholt. Foto: Brigitta Lassen

 

Bevor die Storchenaktion in Jeising stattfand, wurde auch den Jungstörchen in Renz (Rens) der 30 Gramm schwere GPS-Sender auf den Rücken gesetzt.

 

Die erfahrenen Storcheneltern Annika und Alfred kennen den Vorgang, wenn die Menschen kommen. Sie hatten sogar Zeit, sich das Gefieder zu putzen. Foto: Brigitta Lassen

Die Artgenossen in Schmedagger hatten einen zeitlichen Vorsprung und wurden bereits früher technisch ausgestattet. „Einige Störche kamen schon Anfang März nach Dänemark, andere wiederum erst um den 1. Mai“, erzählt Jess Frederiksen.

Er ist froh, dass es in Dänemark zumindest elf Jungstörche gegeben hat. In Deutschland hätten die Störche stark unter der Dürre gelitten.

Die grauen GPS-Sender werden um die Flügel auf dem Rücken befestigt. Foto: Brigitta Lassen

In diesem Jahr ist neben den drei Orten in Nordschleswig auch das Dorf Gundsølille bei Roskilde mit Storchennachwuchs gesegnet worden.

Mit acht Storchenpaaren wurde der höchste Stand seit 1992 verzeichnet. In Ripen (Ribe), Bækmarksbro bei Lemvig und Revn in Djursland.

Mehr über den Storchenverein auf 

Mehr lesen