Tierschutz

GPS für die Storchenjungen in Schmedagger und Co.

GPS für die Storchenjungen in Schmedagger und Co.

GPS für die Storchenjungen in Schmedagger und Co.

Schmedagger/Smedager
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Mit einem solchen Sender werden die Störche ausgerüstet. Foto: Merete Carøe/Storkene.dk

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Bis zu fünf Störche sollen mit Sendern ausgestattet werden, die ihren Flug überwachen und wissenschaftlich auswerten. Im Storchennest von Schmedagger waren anfänglich fünf Junge geschlüpft. „Der Nordschleswiger“ hat sich nach dem aktuellen Stand erkundigt.

„Nur 30 Gramm wiegt der Sender, der den jungen Störchen auf den Rücken gesetzt werden soll“, sagt Hans Skov, Leiter des GPS-Projekts und Storchenexperte bei storkene.dk. Das Gerät sendet ein GPS-Signal aus, mit dessen Hilfe der Flug der Vögel weltweit verfolgt werden kann.

Doch warum wird das gemacht?

„Im vergangenen Jahr mussten wir miterleben, wie zwei Jungstörche, die ausgeflogen waren, in einem Gülletank nahe ihrem Nest in Schmedagger bei Tingleff (Tinglev) verendet sind. Ohne die Sender hätten wir nicht gewusst, wie und wo sie ums Leben kamen“, erklärt Hans Skov.

Wissenschaftliche Schlüsse ziehen

So können die Fachleute Schlüsse ziehen. Wie sich unter anderem herausstellte, überlebten zwei mit GPS ausgestattete Störche aus einem Nest in Broderup, die in Richtung Westen flogen. „Zwei Artgenossen, die es in östliche Richtung zog, kamen dagegen ums Leben. Einer wurde durch eine nicht isolierte Hochspannungsleitung in der Türkei getötet, der andere wurde im nordöstlichen Uganda Opfer eines Raubvogelangriffs“, berichtete Skov. Es handelte sich dabei um Störche aus einem Nest in Renz (Rens) und in Gundsølille bei Roskilde.

Besondere Gefahr für „Ostzieher“

„Das zeigt, dass sich ostwärts ziehende Störche in größerer Gefahr befinden, als ihre westwärts ziehenden Schwestern und Brüder“, resümiert der Storchenexperte. Zudem erweitere der Sender, der die Vögel in keiner Weise behindere, wie Skov versichert, das Wissen über Flugrouten und wie es ihnen auf dem Flug ergehe.

Die Sender sollen am 25. und 26. Juni in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Naturhistorischen Museum (Statens Naturhistorisk Museum, SNM) an vier Störchen befestigt werden. 

Im Storchennest von Schmedagger waren anfänglich fünf Jungen geschlüpft. Zwei von ihnen haben überlebt. Auch sie sollen mit GPS ausgestattet werden. Die Pläne sehen zudem vor, dass Tiere aus Renz, Jeising (Jejsing) und Gundsølille einen Sender erhalten.

Spannend ist, wann die Schmedagger Störche oder die Jungen der anderen Nester ihre Flügel ausbreiten und ihre ersten Flugversuche unternehmen.

Weitere Informationen und Live-Aufnahmen aus dem Nest in Schmedagger sind auf www.storkene.dk zu finden.

 

 

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