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Ein Storchenjunges in Jeising ist verendet

Ein Storchenjunges in Jeising ist verendet

Ein Storchenjunges in Jeising ist verendet

jeising/Jejsing
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Im Jeisinger gibt es jetzt noch drei Storchenjungen. Foto: Jane Rahbek Ohlsen

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Den menschlichen Storcheneltern kam es verdächtig vor, dass sie immer nur drei Jungstörche sehen konnten. Sie bekamen Gewissheit, als sie hinauf zum Nest kletterten. Die Schmedagger Jungtiere haben einen Vorsprung und fliegen schon.

Dass Störche wieder in Jeising brüten, wurde als Sensation bezeichnet, da es seit 1954 keine Störche im Ort gegeben hat. Es schlüpften gleich vier Storchenjungen.

Doch die menschlichen Storcheneltern haben in der vergangenen Woche einen traurigen Fund gemacht. Einer der Jungstörche, vermutlich der wesentlich kleinere Nachzügler, schaffte es nicht. Als Todesursache wird das schlechte Wetter vermutet. Der Vogel wurde sechs Wochen alt. Er schlüpfte fünf Tage nach seinen Geschwistern. 

„Wir gehen davon aus, dass der kühle Wind und der anhaltende Sprühregen am Mittwoch und am Donnerstag dem Vogel zugesetzt haben, ohne es genau zu wissen“, erklärt Henning Andresen, der mit seiner Frau Eva die Störche mit Küken und Fischen füttert. Der umgekommene Jungstorch sollte bei der Verwesung nicht seine Geschwister mit Schadtieren anstecken. Deswegen wurde das tote Tier entfernt. Sie hatten einen erwachsenen Storch auch mit Daunen im Schnabel beobachtet.

Ganz grazil im Nest gelandet Foto: Jane Rahbek Ohlsen

1996 verendeten alle vier Jungvögel im Ruttebüller Storchennest. Zehn Jahre später verhungerte der Nachwuchs.

Da der Jungvogel vermutlich für die Eltern Annika und Alfred zu schwer war, ihn aus dem Nest zu werfen, übernahmen die menschlichen Storchenväter diese traurige Aufgabe. Der Schritt war mit den Storchenexperten des Vereins Storkene.dk so vereinbart worden. „Das Tier hätte ja auch im Draht im Nestgeflecht festsitzen können“, so eine der Befürchtungen, erläutert Andersen.

Dafür seien die drei Verbliebenen groß und stark, freut er sich.

„Wir hatten schon am Donnerstag den Verdacht, dass etwas passiert war, da wir vormittags nur drei Jungstörche sehen konnten. Abends war es immer noch so, bis wir dann die Gewissheit bekamen, dass das eine Jungtier umgekommen war“, erzählt Henning Andresen weiter.

Dass die beiden Storchenjungen in Schmedagger (Smedager) schon fliegen können, habe einen Grund. Das Storchenpaar sei dort sehr viel früher eingetroffen. Daher seien die Jungstörche schon jetzt flügge, so Andresen.

Er freut sich, dass es wieder Störche in Jeising zu sehen gibt. Dass Störche Störche anziehen, könne er jetzt unterschreiben. „Früher sahen wir in Jeising äußerst selten einen Storch. Jetzt fliegen sie laufend über dem Ort hinweg."

 

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