Grenzüberschreitende Übung

Alarm: Drei Länder kämpfen in Hoyer gegen Wassermassen an

Alarm: Drei Länder kämpfen in Hoyer gegen Wassermassen an

Alarm: Drei Länder kämpfen in Hoyer gegen Wassermassen an

Hoyer/Højer
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Mit Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland und Polen werden die Feuerwehrleute von Brand og Redning in Hoyer den Notfall üben. Foto: Brand og Redning Sønderjylland

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Dänische, deutsche und polnische Einsatzkräfte wollen bei einer gemeinsamen Übung zeigen, was sie bei einer Sturmflut zu leisten fähig sind. Politische Prominenz reist an.

Bei der alten Schleuse in Hoyer und der Wiedauschleuse wird am kommenden Sonnabend, 5. Oktober, große Aktivität herrschen. Dort werden Einsatzkräfte aus drei Ländern zeigen, wie sie gemeinsam bei einer Sturmflut-Situation gegen steigende Wassermassen vorgehen können. 

Dieses werden sie bei einer Großübung tun. Beteiligt sind die Einheiten des nordschleswigschen Rettungsdienstes Brand og Redning, die Bereitschaftsbehörde, das Technische Hilfswerk (THW) aus Deutschland und die nationale Brandschutzeinheit aus Polen.

Politischer Besuch erwartet

Der Slusevej zur Wiedauschleuse wird von 8 bis 18 Uhr gesperrt, sodass Schaulustige die Übung nur vom Hoyer-Deich aus mitverfolgen können. Publikum wird dennoch vor Ort sein, verrät der Bereitschaftsinspekteur bei Brand og Redning, Kenneth Achner. 

„Wir erwarten auch hohe politische Prominenz aus Deutschland und Dänemark, während die Polen Beamte und Bereitschaftsleute schicken werden“, so Achner, der auch Bannerführer des deutsch-dänischen Interregprojekts DanGer 112 ist. 

Grenzüberschreitendes Projekt

Das deutsch-dänische Netzwerkprojekt DANGER112 ist eine Folgemaßnahme aus der Zusammenarbeit im Rahmen des Interreg-Projekts „Gefahrenabwehr ohne Grenzen 2.0“, eine enge und koordinierte Zusammenarbeit zwischen den Katastrophenabwehrstellen in Süddänemark und Schleswig-Holstein. Hauptzielsetzung des Projekts ist die Aktualisierung und Aufrechterhaltung des bestehenden und gut funktionierenden grenzüberschreitenden Partnernetzwerks.

„Aufgrund der gegenwärtigen Überschwemmungen im eigenen Land werden die Polen in dezimierter Zahl kommen. Es werden aber dennoch insgesamt 150 Bereitschaftskräfte an der Übung teilnehmen“, erklärt er. Auf dänischer Seite sind Feuerwehren aus der Kommune Tondern (Tønder) und Apenrade (Aabenraa) beteiligt.

Die alte Schleuse wird auch Schauplatz der Übung sein (Archivfoto). Foto: Ulrik Petersen

Das Drehbuch der Großübung, nach dem die Rettungskräfte agieren müssen, sieht so aus: Es regnet und stürmt. Es entsteht ein Defekt bei der alten Schleuse. Sie kann nicht mehr ausreichend Wasser ins Wattenmeer ableiten. Als Konsequenz kommt es zu Überschwemmungen in der Tonderner Marsch, die zu einer großen Gefahr für die Menschen und festem Besitz im Hinterland werden. 

Nachbarland und Polen helfen 

Die dänische Regierung bittet um Unterstützung von Deutschland und polnischen Kräften. Beide Länder bestätigen ihre Unterstützung und rücken mit riesigen Wasserpumpen an.

Bei der Jahrhundertsturmflut im Oktober vergangenen Jahres kam die Westküste im Gegensatz zur nordschleswigschen Ostküste mit einem blauen Auge davon. 

Die Situation, wie im Drehbuch dargestellt, sollte seit dem Bau des vorgeschobenen Deiches für das höher als Tondern gelegene Hoyer keine Gefahr mehr sein. Denn der neue Schutzwall soll Hoyer vor Überschwemmungen sichern. Bei viel Niederschlag, ungünstiger Windrichtung und technischen Problemen an den Schleusen könnte es landeinwärts entlang der Wiedau zur Überflutung der Binnendeiche kommen.

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