Deutsch-dänische Kulturwoche
Der blaue Stuhl reist von Tondern durchs Grenzland
Der blaue Stuhl reist von Tondern durchs Grenzland
Der blaue Stuhl reist von Tondern durchs Grenzland
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Der Künstler Andreas Petzold hat die Erfahrung gemacht, dass das blaue Objekt auf vier Beinen manchmal durch seine Präsenz Irritationen hervorruft. Er hat einen Tipp, wie man damit umgehen kann.
Eine Sitzgelegenheit verleiht der deutsch-dänischen Kulturwoche im Grenzland einen blauen Tupfer. Der blaue Stuhl des Künstlers Andreas Petzold tourt grenzüberschreitend durch die Gegend.
Nachdem der Stuhl in den Sommermonaten an verschiedenen Orten auf der Insel Föhr aufgepoppt ist, landete er kürzlich in Tondern vor dem Rathaus.
Von dort schickte ihn Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) zum Wochenanfang auf die Weiterreise.
Weiter nach Flensburg
„Seitdem reist er individuell durch Dänemark nach Flensburg und von dort über das Kundencenter der NEG Niebüll nach Hamburg-Altona, wo er zur langen Nacht der Kirchen in der Seemanns Mission Hamburg-Altona zu Gast ist“, teilt Petzold in einer Pressemeldung mit.
Nach der langen Nacht der Kirchen am Sonnabend, 21. September, wird der Bar-Stuhl aus den 1960er-Jahren Sonntagvormittag von der Hamburger Feuerwehr (Kiez Wache) kreativ betreut werden, bevor er wieder nach Föhr zurückkommt. Dort auf der Insel hat der Künstler in Nieblum sein Atelier.
„Temporärer Blick auf Kunst im öffentlichen Raum“
„Der blaue Stuhl richtet den temporären Blick auf Kunst im öffentlichen Raum. Er fügt dem Ort nicht nur den Aspekt Kunst hinzu, sondern ergänzt ihn um ein Vielfaches. Je nachdem, wie der Blick des Betrachters/Empfänger der Idee gegenüber ausgerichtet ist. Eins bleibt dabei immer in der öffentlichen Wahrnehmung präsent: Fragen und Irritation“, schreibt der Künstler.
„Ein Irritationsmoment"
Je nach Perspektive und Positionierung des blauen Stuhls vor einem historischen Gebäude, im Stadtraum vor technischer Installation oder singulär in freier Natur, würde seine Anwesenheit den Betrachtungshorizont vieler Menschen irritieren.
„Es entsteht der öffentliche Kunstraum. Auch das kann der Sinn von Kunst sein. Denn am Ende bleibt das Objekt der Begierde nichts anderes als eine profane Sitzgelegenheit. Es stellt sich allerdings die Frage, warum sich einige darüber ‚aufregen‘, anstatt darauf Platz zu nehmen“, so Andreas Petzold.
Die deutsch-dänische Kulturwoche findet vom 16. bis zum 22. September mit mehr als 99 Aktionen zwischen Hadersleben (Haderslev) und Schleswig (Slesvig) und zwischen Nordfriesland und Sonderburg (Sønderborg) statt. Mehr Informationen gibt es hier.