Staatsbesuch

Danfoss im Schlepptau der Königin

Danfoss im Schlepptau der Königin

Danfoss im Schlepptau der Königin

Norburg/Berlin
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Lars Tveen und Danfoss haben die richtigen Lösungen für Deutschland. Foto: Danfoss

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Danfoss will Deutschland auf einen grünen Zweig bringen. Das Unternehmen ist beim Staatsbesuch der Königin in Berlin dabei und trifft sich dort mit Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Politik.

Wenn die dänische Königin Margrethe in diesen Tagen Deutschland einen offiziellen Besuch abstattet, dann sind auch eine Reihe von dänischen Wirtschaftsunternehmen in ihrem Schlepptau. Darunter auch Danfoss aus dem nordschleswigschen Norburg (Nordborg), denn durch die königliche Familie – auch Kronprinz Frederik begleitet seine Mutter nach Berlin und München – öffnen sich ganz neue Türen für die dänischen Wirtschaftsinteressen auf dem deutschen Markt.

„Danfoss ist in der Regel bei solchen offiziellen Staatsbesuchen der Königin mit dabei, denn allein durch ihre Anwesenheit eröffnen sich neue Möglichkeiten, da wir die Chance haben, uns mit deutschen Politikern und Wirtschaftsvertretern auf höchstem Niveau zu treffen“, erklärt Lars Tveen.

Er sitzt als Entwicklungsdirektor (President „Developing Regions“) im sechsköpfigen Führungsteam des dänischen Milliarden-Unternehmens.

Den großen Vorteil sieht Lars Tveen vor allem darin, dass Politiker und Beamte auf mehreren Ebenen am Staatsbesuch teilnehmen – unter anderem an einer Energie-Konferenz und einem Gala-Dinner mit der Königin.

Umstellung ist eine gemeinsame Aufgabe

„Wir treffen hier viele verschiedene Entscheidungsträger, was für uns optimal ist, denn die Herausforderungen in der grünen Umstellung sind eine gemeinsame Aufgabe – global, national, in den Bundesländern und in den Gemeinden“, erklärt Tveen, der seit 2009 verschiedene Spitzenpositionen bei Danfoss innehat.

Bei der Konferenz geht es unter anderem um das Klima und Nachhaltigkeit und darum, mit welchen Lösungen die dänische Wirtschaft beitragen kann. Lars Tveen hat bei der Podiumsdiskussion eine zentrale Rolle.

„Dabei geht es uns zunächst nicht darum, Komponenten zu verkaufen, sondern vor allem darum, dass man sich dessen bewusst wird, dass gemeinsam gehandelt werden muss. Es reicht nicht, vereinzelt hier und dort verschiedene Lösungen einzusetzen, da die Klimaprobleme ineinandergreifen“, so der Danfoss-Direktor.

Deutschland ist immer noch ein sehr wichtiger Markt für Danfoss, sagt Lars Tveen. Foto: Danfoss

Drei Fokus-Bereiche

Es geht dabei vor allem um die Reduktion von Treibhausgasen.

„Alle können CO₂ reduzieren, aber uns geht es darum, dies intelligent und kostenoptimal zu machen, und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass die Versorgungssicherheit gewährleistet ist. Heute denkt niemand darüber nach, dass Strom in der Steckdose ist, aber wenn wir die Energieversorgung umstellen, gibt es neue Herausforderungen. Wir stehen vor einer Energiekrise. Energieeffizienz ist die schnellste und günstigste Art und Weise, den CO₂-Ausstoß zu reduzieren, und gleichzeitig die Sicherheit zu bekommen, die wir heute in der Versorgung nicht haben“, sagt Lars Tveen.

Danfoss richtet seinen Fokus dabei auf drei Bereiche:

1. Energieeffizienz: Die kostengünstigste Energie ist die, die nicht genutzt wird. Danfoss und die Universität Aalborg haben in einer gemeinsamen Studie festgestellt, dass allein durch die Sanierung von Altbauten Milliarden eingespart werden können. 40 Prozent des CO₂-Ausstoßes kommen laut Tveen von Immobilien.

2. Wiederverwertung von Energie: Hier geht es darum, bereits produzierte Energie gegenseitig zu nutzen: Unternehmen, Supermärkte, Datenzentren und andere stoßen in ihrer „Produktion“ überschüssige Energie aus, die einfach in der Atmosphäre verpufft. Diese großen Mengen von Energie gilt es, wiederzuverwerten, indem man die überschüssige Energie mit anderen Bereichen koppelt.

3. Grüne Energie: Schließlich geht es um die Produktion von grüner und nachhaltiger Energie. Unter anderem soll die internationale Energie-Konferenz  2022 in Sonderburg konkrete Lösungen aufzeichnen – und wie diese eingesetzt werden. Zu oft, so Lars Tveen, wird über Lösungen gesprochen, ohne aber zu handeln. 

Strukturiertes Vorgehen

„Früher haben wir uns vor allem damit beschäftigt, Komponenten zu verkaufen. Heute geht es uns primär um die notwendigen strategischen Lösungen, denn in der ganzen Welt muss sich in kurzer Zeit vieles ändern. Wir müssen die Umstellung gemeinsam mit den Energieverantwortlichen in Bund, Land und den Städten lösen – und diese müssen sehr strukturiert damit arbeiten“, erklärt Lars Tveen. „Wir müssen dabei nicht auf neue Technologien oder Lösungen warten – denn es gibt sie schon. Es gibt den Begriff: Wenn die Welt wüsste, was die Welt weiß. Darin steckt viel Wahrheit – auch im Energiebereich.“

Wo liegt für Danfoss das Geschäft?

„Sonderburgs ProjectZero ist unser Vorzeigeprojekt, wie die grüne Umstellung bei Bürgern, Gemeinden und Unternehmen umgesetzt werden kann. Wenn wir Sonderburgs Erfolge in Deutschland sichtbar machen können, dann entstehen auch Möglichkeiten für Danfoss. Aber zunächst ist es wichtig, dass Deutschland die Hürden auf dem Weg zur Klimaneutralität nimmt.“

Der deutsche Markt ist wichtig

Obwohl Danfoss in den vergangenen Jahrzehnten verstärkt den Fokus auf China und die USA gerichtet hat, ist der deutsche Markt weiterhin von großer Bedeutung für das nordschleswigsche Weltunternehmen. Deutschland ist der drittgrößte Markt für Danfoss und somit immer noch ein Milliarden-Geschäft. Außerdem wächst Danfoss in den Standorten Hamburg und Frankfurt und hat in Deutschland etwa 2.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

„Deutschland ist aber nicht nur ein Exportmarkt. Es ist auch ein Wirtschaftsmotor für Europa und die ganze Welt. Für Danfoss ist es wichtig zu wissen, wo sich Deutschland hinbewegt, denn Deutschland ist sehr innovativ, und wir finden hier hochqualifizierte Mitarbeiter, die für unsere Unternehmensentwicklung entscheidend sind“, sagt Lars Tveen.

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