Satire

„Æ Rummelpot“ 2023: Nordschleswig hat wieder was zu lachen

„Æ Rummelpot“ 2023: Nordschleswig hat wieder was zu lachen

„Æ Rummelpot“ 2023: Nordschleswig hat wieder was zu lachen

Nordschleswig
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Redakteur Gunnar Hattesen stellte die 78. Ausgabe von „Æ Rummelpot“ vor. Foto: Karin Riggelsen

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„Æ Rummelpot“ hat in Nordschleswig eine lange Tradition. Das Satire-Magazin bietet auch in diesem Jahr seinen besonderen Jahresrückblick. Am Mittwoch wurde das Magazin offiziell vorgestellt. „Der Nordschleswiger“ hat einen ersten Blick reingeworfen.

Dieses Jahr erscheint bereits die 78. Ausgabe des beliebten Satire-Magazins „Æ Rummelpot“. Am Mittwoch wurde das neue Heft offiziell im Folkehjem in Apenrade vorgestellt. 

Für die ersten Schmunzler in den einleitenden Worten von Redakteur Gunnar Hattesen sorgte sein Kommentar zum diesjährigen Titelbild. Nordschleswig habe dank Selenskyj für ein paar Stunden im Zentrum des Weltinteresses gestanden, und auch die Russen wüssten nun also ganz genau, wo Skrydstrup zu finden sei. Auf dem Bild sind Karikaturen von Staatsministerin Mette Frederiksen und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj im Kontext der Übergabe von Kampfflugzeugen in Skrydstrup abgebildet. Die Unterzeile des Titelbildes: „Volltreffer: Schrotthandel des Jahrhunderts“.

Dieses Jahr erscheint die 78. Ausgabe von „Æ Rummelpot“. Foto: Karin Riggelsen

Im Anschluss wurde zunächst eifrig in den „Æ Rummelpot“-Exemplaren geblättert. Mit großer Freude. Denn natürlich wurden die Anekdoten und das Geschehen im Landesteil, die aus einem satirisch-künstlerischen Winkel aufgearbeitet wurden, schnell wiedererkannt. 

Feines Gespür für Komik

Hattesen verkündet, man habe wie immer diejenigen „gegrillt“, die sich „zum Narren gemacht“ haben oder diejenigen „veräppelt“, die uns freiwillig oder unbeabsichtigt zum Schmunzeln gebracht haben. Das gelte für Bäuerinnen und Bauern im gleichen Maße wie für die Königlichen.

Der sønderjyske Humor sei wie gewohnt von begabten Zeichnern und Autoren auf Papier und zum Ausdruck gebracht worden, so der Redakteur anschließend. Bewohnerinnen und Bewohner in Südjütland bräuchten schließlich das Lachen und Schmunzeln.

Mit feinem Sinn für Humor bringen die Künstler die jeweilige Komik auf den Punkt. Auch in diesem Jahr hat der Zeichner Stephan Nielsen wieder einen großen Anteil an dem Schmunzel-Angebot im Magazin. Insgesamt acht der Zeichnungen stammen aus seiner Feder.

Ein Hoch auf die fertige Ausgabe! Foto: Karin Riggelsen

Hisst, was ihr wollt

Eine satirische Zeichnung, die hier bereits gezeigt werden darf, nimmt das im Juni erfolgte Urteil seitens des höchsten dänischen Gerichts auf die Schippe, das entschied, dass das Hissen einer anderen Flagge als der dänischen Dannebrog, nicht strafbar ist. Nielsen hat die Situation weitergesponnen und ein Bild davon gezeichnet, wie es demnach im Tingleff (Tinglev) aussehen könnte. Eine einzige dänische Flagge wird gehisst, woraufhin ein Junge seinen Vater fragt, ob das denn wohl rechtens sei. In Tingleff ist der Anteil an Einwohnerinnen und Einwohnerin, die der deutschen Minderheit bekanntermaßen besonders groß.

Stephan Nielsen mit seiner satirischen Zeichnung zum gerichtlichen Beschluss, dass das Hissen anderer Flaggen als der dänischen, rechtlich erlaubt ist. Foto: Karin Riggelsen

Jedes Jahr im August gebe es ein Redaktionstreffen, bei dem die Themen festgelegt und verteilt werden. Auch das Thema für das Titelbild wird bestimmt. Sollte aber in den folgenden Monaten etwas passieren, dass anstelle des ursprünglich geplanten Themas auf die Titelseite soll, werde dieses natürlich ausgetauscht. In diesem Jahr konnte die Mette-Selenskyj-Thematik jedoch nicht mehr überboten werden.

Kultur für alle Sinne

Die Kiefermuskulatur wurde bei dieser Veranstaltung allerdings nicht nur vom Lachen in Anspruch genommen ­– auch Kauen war angesagt – denn kulinarisch wurde typisch sønderjysk kredenzt. Begleitet wurde das Essen von dem Duo Tim Hansen (Gitarre und Gesang) und Bente Nissen (Ziehharmonika und Gesang) aus Sonderburg (Sønderborg), die einige Lieder zum Besten gaben – zum Teil mit satirischen Texten, passend zum Charakter der Veranstaltung. Hier wurde aus dem Beatles-Klassiker „Let it be“, „Lad nu være“, was für große Erheiterung sorgte.

Das Musik-Duo Bente Nissen und Tim Hansen sorgten während des Essens für beste Unterhaltung. Foto: Karin Riggelsen

Den „Æ Rummelpot“-Gewinner des vergangenen Jahres hatte die Satire-Redaktion in 2023 für sich gewinnen können: Er hatte mit einigen seiner Geschichten für Inspiration bei den kreativen und künstlerischen Köpfen gesorgt. In den vergangenen Jahren war der ehemalige Bürgermeister von Hadersleben (Haderslev) H.P. Geil von dem Satire-Magazin immer mal wieder „durch den Kakao gezogen“ worden.

An wen in diesem Jahr der „Æ Rummelpot“ verliehen wird, wird im Dezember bekannt gegeben.

Auch die Redaktionsmitglieder blätterten gespannt in dem Magazin. Foto: Karin Riggelsen
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Kommentar

Hannah Dobiaschowski
Hannah Dobiaschowski Projekte / Marketing
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