Henrik Becker-Christensen

Noch-Generalkonsul nimmt künftig deutsche Minderheit unter die Lupe

Noch-Generalkonsul nimmt künftig deutsche Minderheit unter die Lupe

Noch-Generalkonsul nimmt künftig deutsche Minderheit unter die Lupe

Peter Lassen
Peter Lassen Hauptredaktion
Apenrade/Flensburg
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Foto: jv.dk

Henrik Becker-Christensen wird am Donnerstag als Generalkonsul in Flensburg verabschiedet. Künftig will er sich mit der Erforschung der Deutschen Minderheit während der NS-Zeit beschäftigen. Er geht davon aus, dass dies einige Jahre in Anspruch nehmen wird.

Der Nachbar des Deutschen Kindergarten Jürgensgaard in Apenrade wird ab 1. September häufiger daheim sein in seiner Villa. 19 Jahre lang war Henrik Becker-Christensen dänischer Generalkonsul in Flensburg. Nun muss er bekanntlich etwas abrupt diesen Traumjob verlassen, bleibt bis zur Jahreswende  in Diensten des dänischen Außenministeriums und wird dann pensioniert.

Aber Rentner wird der  67-jährigte Historiker, Verfasser, Doktor der Philosophie und Professor   nicht, denn Becker-Christensen will in den nächsten Jahren forschen und hat sich das Thema „die deutsche Minderheit 1933 bis 1945“ ausgesucht.

Da gibt es vieles aufzuarbeiten, und der bald ehemalige Generalkonsul, der am Donnerstag seinen Abschiedsempfang in Flensburg gibt, rechnet damit, dass Jahre der Forschung vor ihm liegen.

Fortführung der Dissertation

„Das ist ja eigentlich nur eine Fortsetzung meiner Dissertation über die deutsche Minderheit von 1920 bis 1932“, so Henrik Becker-Christensen mit dem Hinweis auf sein Werk, das 1990 vom Institut für Grenzregionsforschung in Apenrade herausgegeben wurde.
1992 wurde er Institutsleiter und wechselte 1998 als Nachfolger von Ex-Minister und Historiker H. P. Clausen (Kons.) nach Flensburg. 

Aber die damals zusammengetragenen Informationen hat er noch. „Ich habe vor 30 Jahren viele Interviews geführt, denn es leben ja nicht mehr so viele Zeitzeugen“, so der Historiker, der das Thema seiner Forschung aber nicht nur auf die deutsche Minderheit begrenzen will: „Ich werde auch die Minderheitenpolitik im Dritten Reich erforschen. Das geschieht aus Eigeninteresse und in Privatregie und wird Jahre dauern. Das Thema interessiert mich einfach als Historiker – und ich habe sehr viel Material und einen Haufen Quellen.“

Veröffentlichung ungewiss

Wie und ob seine Forschungsarbeit veröffentlicht werden soll, will Becker-Christensen erst zu gegebener Zeit entscheiden. 
Wer den in Vejle geborenen Grenzlandexperten und baldigen Ex-Diplomaten kennt, weiß, dass er sich  hier und da zu Wort melden wird als „Pensionär“. 

Außerdem wollen er und Frau Grethe Marie Bay auch weiterhin den engen Kontakt  zur dänischen Minderheit in Südschleswig wahren. 

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