Deutsche Bücherei

„Plein Air“-Malerei: Ute Meyer malt unter freiem Himmel

„Plein Air“-Malerei: Ute Meyer malt unter freiem Himmel

„Plein Air“-Malerei: Kunstwerke unter freiem Himmel

Flensburg/Apenrade
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Künstlerin Ute Meyer beim Pleinairmalen Foto: Privat

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„Plein Air“-Malerei heißt die Kunstform, die Ute Meyer leidenschaftlich betreibt. Gerne stellt sie sich den Schwierigkeiten und entfaltet sich in der Natur künstlerisch vollkommen frei. Anfang Februar lädt die Deutsche Zentralbücherei Apenrade zur Vernissage.

Malen im Freien. Das ist die besondere Passion einer Flensburger Künstlerin, die am 10. Februar ihre Werke in der Deutschen Zentralbücherei Apenrade ausstellt. „Plein Air“-Malerei – auch Freilichtmalerei – nennt sich diese Technik und bezeichnet die Geburt eines Kunstwerks unter freiem Himmel.

Inspirationsquelle Natur

Wenn das Wetter mitspielt, lässt Ute Meyer sich besonders gerne im und vom eigenen Garten inspirieren, aber auch an Gewässern arbeitet sie gerne. Aquarelle, die an den verschiedensten Winkeln entlang der Küste Ærøs entstanden sind, zeugen auf ihrer Webseite davon.

Ich mag die Herausforderung, mich der Schwierigkeiten im Freien zu stellen.

Ute Meyer

Die Entstehung ihrer Freilicht-Aquarelle oder -Ölmalereien dauert mitunter mehrere Stunden. „Ich fange morgens an, und abends ist das Bild dann fertig. Danach wird nicht mehr daran gearbeitet“, erzählt sie. Somit ist das entstandene Bild also eine „Zusammenfassung mehrerer Stunden“, wie sie es ausdrückt. Diese Technik, eben die „Plein Air“-Malerei, liebe sie besonders.

Malerei von Ute Meyer: Tanderup auf Ærø Foto: Ute Meyer

Wenn Kunst zum Erlebnis wird

Manchmal sei ihre Vorlage auch ein Foto – beispielsweise von einem Vogel, aufgenommen von ihrem Mann, der Ornithologe ist. Dann wäre ihr Kunstwerk eine Momentaufnahme, da sie nur eben jenen Moment erzähle, in dem die Fotografie entstanden ist.

Diese Form der Malerei empfinde sie allerdings nicht so spannend – die Arbeit draußen dagegen umso mehr. „Ich mag die Herausforderung, mich der Schwierigkeiten im Freien zu stellen.“ Man müsse vorausschauend sein, sei immer vom Windschatten abhängig und jedem spontanen Wetterumschwung ausgesetzt. Da wird Malerei zum Abenteuer.

Die Malerin Ute Meyer ist in ihrem Element. Foto: Privat

Weltweit gefragt

Die studierte Kunstlehrerin besitzt seit 1999 ihr eigenes Atelier in Flensburg (Flensborg). 2007 begann sie, ihre Impressionen auszustellen. Vorwiegend innerhalb Deutschlands, jedoch bei Weitem nicht nur. Ihre Bilder treten Reisen in alle Welt an, wo sie ausgestellt oder an Sammlerinnen und Sammler verkauft werden. Einigen Kunstinteressierten in Übersee ist der Name Ute Meyer daher ein Begriff. „Ich habe viele Sammler aus den USA“, erzählt die Malerin.

Als Kunsttherapeutin weiß Ute Meyer von der positiven Wirkung, die Kunst haben kann. „Durch die Konzentration und Fokussierung ist man ganz im Moment“, weiß sie. So könnten traumatische Erinnerungen für diesen Augenblick, in dem man sich intensiv mit dem Malen oder Zeichnen beschäftige, in den Hintergrund rücken und der Heilungsprozess der Psyche unterstützt werden. Das vermag Kunst zu leisten – vielleicht ist sie deswegen heute wichtiger denn je. Aber auch das Ausüben anderer Leidenschaft könnte für einen solchen Moment der Befreiung sorgen, macht die Künstlerin deutlich.

Malerei von Ute Meyer: Seerosen und rote Lobelien Foto: Ute Meyer

Inspirierendes Licht

Aus therapeutischen Gründen male sie selbst aber nicht, sagt Ute Meyer. „Ich male, weil ich einfach Freude daran habe und weil ich neugierig darauf bin, immer wieder neue Sachen zu entdecken und neue Stile und Themen zu finden. Außerdem liebe ich einfach Farben“, versichert sie.

Licht inspiriere sie besonders. Wenn die Sonne tief steht und das Licht auf dem Wasser reflektiert, sei es daran, die Staffelei aufzustellen und das Gesehene einzufangen – vorausgesetzt die übrigen Umstände lassen dies zu. Aber auch in dem Licht an einem grauen Tag, wenn der Himmel wolkenverhangen ist, sei viel Besonderes, das sie gerne künstlerisch einfängt.

Ute Meyer kommt mit 19 ihrer Kunstwerke nach Apenrade. Bereit, ihre Bilder vorzustellen und von ihrer Arbeit – nein, Leidenschaft – zu erzählen. Die Vernissage beginnt am 10. Februar um 11 Uhr.

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