Raus in die Natur

Mit einfacher Navigation zu neuen Fahrraderlebnissen

Mit einfacher Navigation zu neuen Fahrraderlebnissen

Mit einfacher Navigation zu neuen Fahrraderlebnissen

Apenrade/Aabenraa
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Ein Radweg schafft die Grundlage dafür, dass mehr Menschen etwas für ihre Gesundheit und zugleich fürs Klima tun. Foto: Sønderborg Kommune

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Ein Netzwerk von Fahrradknotenpunkten soll Nordschleswig zu einer der attraktivsten Erholungsgebiete für Radtouren durch die Natur machen. Dabei steht einfaches Navigieren im Vordergrund.

Wie wäre es, statt aufwendig mit Mobiletelefon und Kartenmaterial die bestmögliche Fahrradroute herauszusuchen, einfach Schildern und Pfeilen an sogenannten „Fahrradknotenpunkten“ zu folgen, und sich so den Weg zu einer erlebnisreichen Radtour zu sichern?

Das ist die zentrale Frage hinter dem Projekt „cykelknudepunkts-netværk“, dessen Ziel es ist, mehr Menschen für das Erleben der dänischen Natur auf dem Fahrrad zu begeistern.

Bereits seit Oktober vergangenen Jahres sind jeweils mehrere Kommunen an drei verschiedenen Orten des Landes versuchsweise zusammengegangen, um zu untersuchen, wie die fahrradfreundlichsten Strecken anhand von Knotenpunkten miteinander verbunden werden können, um für bessere Erlebnisse auf dem Drahtesel zu sorgen.

Nordschleswig ist mit an Bord

Und Nordschleswig ist mit dabei, denn einer der drei kommunalen Verbünde besteht aus den Kommunen Apenrade (Aabenraa), Hadersleben (Haderslev), Sonderburg (Sønderborg) und Tondern (Tønder). Koordiniert wird die Zusammenarbeit vom Zusammenschluss der vier Kommunen für die Stärkung der touristischen Zusammenarbeit, Destination Sønderjylland.

„Wir haben langsam damit begonnen, die Gebiete zu definieren, die wir gerne vorschlagen möchten. Dort wollen wir dann das geplante System aus Fahrradknotenpunkten testen. Das machen wir in enger Zusammenarbeit mit den vier nordschleswigschen Kommunen, an die wir unsere Vorschläge geschickt haben“, sagt Karsten Justesen, Direktor von Destination Sønderjylland, dem „Nordschleswiger“.

Ziel sei es, den Fahrradtourismus weiterzuentwickeln. Zuletzt habe man sogenannte „Reparaturständer“ entlang der Tour-de-France-Route aufgestellt, in denen sich Werkzeug und eine Luftpumpe befinden, um Fahrradbegeisterten im Falle einer Panne unkompliziert helfen zu können.

Neue Dimension des Fahrradtourismus

Doch nun soll eine ganz neue Dimension des Fahrradtourismus erschlossen werden, indem die schönsten Radwege ausgewählt und zu einem Netzwerk verbunden werden.

Wenn das Netzwerk hier bei uns eingeführt wird, dann haben wir eines der besten Radwegesysteme in ganz Dänemark. Dank der Nummern können sich die Gäste dann ganz einfach selbst ihre Tour zurechtlegen, ohne eine Karte oder ein Mobiltelefon dabeihaben zu müssen. 

Karsten Justesen, Direktor von Destination Sønderjylland

Hinter dem Projekt für ein Netzwerk von Fahrradknotenpunkten, für das 3,9 Millionen Kronen zur Verfügung stehen, steht Dansk Kyst- og Naturturisme, ein Wirtschaftsfonds, der sich basierend auf dem Wachstumsplan der Regierung für Tourismus und Erlebniswirtschaft für nachhaltiges Wachstum und die Entwicklung des Küsten- und Naturtourismus in Dänemark einsetzt.

Dort hat man jetzt die Ingenieursfirma Niras als Zusammenarbeitspartner für das Projekt ausgewählt, die wiederum mit dem Cyklistforbund und einigen holländischen Experten zusammenarbeiten wird.

Lokal verankertes Wissen entscheidend

„Der Cyklistforbund verfügt über sehr viel lokal verankertes Wissen, das entscheidend ist, um die am besten geeigneten geografischen Gebiete, in denen die Fahrradknotenpunkte entstehen sollen, zu benennen. Um die Radwege, die in das Projekt einfließen sollen, auszuwählen, wollen wir so viele der zur Verfügung stehenden Daten für Aktivitäten im Freien wie möglich einbeziehen. Dabei arbeiten wir mit den drei Begriffen Schönheit, Komfort und Sicherheit“, erläutert Niras‘ Projektleiterin, Gunvor Riber Uggerhøj, gegenüber dem „Nordschleswiger“.

Kurz gesagt, geht es schlichtweg um die Schönheit der Landschaft, gut ausgebaute und zudem sichere Radwege.

Ziel: Gutes Freizeiterlebnis

Mit anderen Worten soll der Freizeitwert möglichst hoch sein, wenn man sich mit dem Fahrrad hinaus in die dänische Natur begibt. Deshalb geht es bei dem Projekt auch nicht um den Bau neuer Radwege oder darum, möglichst schnell mit dem Fahrrad von Apenrade nach Tondern zu kommen. Im Fokus steht stattdessen der Zugang zur Natur und zu kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten.

Erfahrungen aus Holland aufgreifen

In der kommenden Woche steht nun eine Studienfahrt nach Holland an, schließlich habe man dort bereits jahrelange Erfahrung mit Fahrradknotenpunkten.

„Am Montag reisen wir gemeinsam mit Vertretern von Dansk Kyst- og Naturturisme, den beteiligten Kommunen und Destination Sønderjylland nach Holland, um uns deren Netzwerk aus Fahrradknotenpunkten anzuschauen. Neben einigen Vorträgen werden wir am Dienstag den ganzen Tag lang Fahrrad fahren und danach die relevanten Zusammenarbeitspartner und Interessenten in einem Workshop definieren“, sagt Gunvor Riber Uggerhøj.

Viel mehr Freiheit

Auch Karsten Justesen wird sich dann mit auf ein holländisches Fahrrad schwingen. Er freut sich bereits auf die Realisierung eines Netzwerks an Fahrradknotenpunkten in Nordschleswig.

„Wenn das Netzwerk hier bei uns eingeführt wird, dann haben wir eines der besten Radwegesysteme in ganz Dänemark. Dank der Nummern können sich die Gäste dann ganz einfach selbst ihre Tour zurechtlegen, ohne eine Karte oder ein Mobiltelefon dabeihaben zu müssen. Man bekommt einfach viel mehr Freiheit, um sich vor Ort zurechtzufinden“, sagt der Direktor von Destination Sønderjylland.

Im Frühjahr 2023 soll es so weit sein

Im Frühjahr 2023 soll es dann ein ausgeschildertes Netzwerk an Fahrradknotenpunkten geben. Naturbegeisterte Radfahrerinnen und -fahrer dürfen sich also schon einmal freuen, bald noch unkomplizierter die Naturperlen Nordschleswigs zu erleben.

Und am Ende des Projekts im Herbst kommenden Jahres sollen dann einige Empfehlungen stehen, die den Grundstein für eine Finanzierung legen, mit der die Fahrradknotenpunkte schließlich auf ganz Dänemark ausgeweitet werden können.

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