Gewalttat auf Duburg

16-Jähriger starb durch Messerstich in den Kopf

16-Jähriger starb durch Messerstich in den Kopf

16-Jähriger starb durch Messerstich in den Kopf

Ove Jensen, Karsten Sörensen & Julian Heldt/shz.de
Flensburg
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Freunde des 16-Jährigen
Zwei Freunde des 16-Jährigen legten am Samstag Blumen am Tatort nieder. Foto: Karsten Sörensen

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Der Haftrichter ordnete am Samstag Untersuchungshaft gegen den 19-jährigen Tatverdächtigen an.

Augenzeugen berichten von einer schrecklichen Szene: Auf der Aussichtsplattform an der Duborg-Schule am Schloßwall – eigentlich ein beschaulicher Ort mit Blick über die Förde – kam es am Karfreitag gegen 18.15 Uhr zu einer grausamen Gewalttat. Ein 16-Jähriger wurde mit schweren Verletzungen in die Diako eingeliefert und starb dort trotz längerer Wiederbelebungsversuche.
 

Familien, die kurz nach 18 Uhr mit ihren Kindern auf dem nahen Spielplatz am Rummelgang waren, mussten beobachten, wie mehrere junge Männer lautstark in Streit gerieten. Am Ende brach einer von ihnen blutend zusammen.

 

Die am Samstagmittag durchgeführte Obduktion bestätigte, dass der Messerstich im Kopfbereich des 16-Jährigen todesursächlich war. Auf Facebook teilte die Familie des Opfers am Samstag mit, dass es sich bei dem Getöteten um Jonas Niendorf handelt. „Jeder darf seinen Namen in den Mund nehmen und auch Bilder von ihm posten, dass er uns allen immer in Erinnerung bleibt“, postete sein Onkel.

Angehörige und Freunde trauern

Im Zuge der Ermittlungen konnte ein 19-Jähriger noch in der Nacht festgenommen werden. Am Samstagnachmittag wurde der Beschuldigte auf Antrag der Staatsanwaltschaft Flensburg einem Haftrichter vorgeführt. Dieser ordnete die Untersuchungshaft an.

Freunde, Bekannte und Mitschüler des Verstorbenen legten Blumen nieder und stellten am Tatort an der Aussichtsplattform Gedenkkerzen auf. Ein junges Mädchen zeigte sich fassungslos, sie hatte den Getöteten noch am Freitagmorgen gesehen. Der 16-Jährige soll nach übereinstimmenden Aussagen die Eckener Schule in Flensburg besucht haben.

Am späten Freitagabend suchten Beamte der Flensburger Kriminal- und Schutzpolizei bis in die Nachtstunden den näheren Tatort, entlang des Schloßwalls und am Rummelgang die Grünflächen, Gebüsche und Steilhänge nach einem Gegenstand ab. Auch Mülleimer und andere Behältnisse wurden noch einmal abgesucht.

Polizeibeamte Flensburg
Polizeibeamte und Kripo suchten den Tatort nach einem Gegenstand ab. Foto: Karsten Sörensen

Die Ermittlungen zu den genauen Hintergründen der Tat dauern an. Weitere Zeugen der Auseinandersetzung werden dringend gebeten, sich unter der Rufnummer 0461-4840 mit der Flensburger Polizei in Verbindung zu setzen.

Simone Lange betroffen

Oberbürgermeisterin Simone Lange zeigte sich auf Facebook betroffen: „Angesichts des tödlichen Geschehens, bei dem ein Jugendlicher sein Leben verloren hat, fällt es mir schwer, fröhliche Worte zu Ostern zu finden.“ Sie wünschte allen Angehörigen und Freunden viel Kraft.

Weiterlesen: Der Fall Mert Can: Ein Mord, der nie geschehen durfte

Das Tötungsdelikt auf Duburg erinnert an einen Mordfall, der sich vor vier Jahren ebenfalls an Ostern ereignete. Damals wurde der erst 20-Jährige Mert Can nach einem Streit auf der Flensburger Partymeile in seinem Elternhaus erstochen.

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