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Stromexport-Bremse: Druck auf Deutschland steigt

Stromexport-Bremse: Druck auf Deutschland steigt

Stromexport-Bremse: Druck auf Deutschland steigt

jt
Kopenhagen/Brüssel
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: Volker Heesch

Die dänische Strombranche hofft, dass die in Kürze erwartete EU-Entscheidung zum Elektrizitätsmarkt für mehr Stromexport nach Deutschland führen wird.

 Seit Jahren ist der dänische Stromexport nach Deutschland ausgebremst worden. Und das in einem Umfang, dass sich die EU-Wettbewerbs-Kommissarin Magrethe Vestager  eingeschaltet hat. Man erwartet in Kürze eine Ansage von der EU. Das berichtet die Tageszeitung Jyllands-Posten.

Der aktuelle Fall soll als Grundlage für die Erschaffung eines Marktes für Energie innerhalb der EU dienen. Dänische Netzbetreiber hoffen, dass die EU-Kommission unterstreicht, dass der EU-Markt offen sein soll – auch für Strom. „Vergleichbar wäre es, wenn Deutschland plötzlich den Schinken- oder Legoexport ausbremsen würde. Das darf man ja auch nicht“, erklärt Carsten Chachah, Spezialberater des Energieverbandes Dansk Energi. „In Dänemark wird viel grüner Strom produziert. Doch um diesen weiterzuleiten, muss der Markt frei sein und funktionieren“, so Chachah zu Jyllands-Posten.

Der deutsche Stromnetzbetreiber TenneT hat seit 2011 Jahr für Jahr die Kapazitäten der Stromverbindung zwischen Jütland und Deutschland verringert – obwohl größere Kapazitäten vorhanden waren und sind. In einigen Monaten gar so sehr, dass lediglich fünf Prozent der Gesamtkapazität ausgelastet war. Das hat laut Dansk Energi den nordischen Stromproduzenten rund eine halbe Milliarde Kronen an verlorenen gegangenen Exporteinnahmen gekostet.

Elektrizitätsmarkt der Union wird verhandelt

In der EU wird unterdessen in den kommenden Wochen der zukünftige Elektrizitätsmarkt der Union verhandelt. Der dänische Klima- und Energieminister Lars Christian Lilleholt (Venstre) erklärt, dass Dänemark das Prinzip des freien Marktes unterstützt. Und das auch beim Handel mit Elektrizität.

Ein TenneT-Sprecher weist darauf hin, dass man im Unternehmen eine Entscheidung der EU-Kommission abwartet.

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