Transportgewerbe

Die Pläne für eine Lkw-Maut sollen für mehr Nachhaltigkeit sorgen

Die Pläne für eine Lkw-Maut sollen für mehr Nachhaltigkeit sorgen

Pläne für Lkw-Maut sollen für mehr Nachhaltigkeit sorgen

Ritzau/nb
Kopenhagen
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Am Montagmorgen blockierten Lkw die Zufahrt zur Autobahn bei Humlebakken in Aalborg. Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

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Wenn es nach dem Willen der Politik geht, sollen Lkw ab dem Jahr 2025 eine Abgabe für jeden gefahrenen Kilometer entrichten. Auf diese Weise soll der Güterverkehr umweltverträglicher gestaltet werden. Die Mautpläne haben in der Transportbranche für Unmut gesorgt. Sonntagnacht und auch am Montagmorgen kam es zu Blockaden auf zahlreichen Straßen im Lande.

Eine geplante Maut für Lkw hat Sonntagnacht und Montagmorgen im ganzen Land zu Blockaden von wütenden Lkw-Fahrerinnen und Fahrern geführt.

Mehrere von ihnen hatten Banner an ihren Führerhäusern angebracht, auf denen „Blockade – Entschuldigung, dass wir blockieren, aber wir tun das für deine und meine Zukunft“ stand. Auch in Nordschleswig kam es zu Verkehrsbehinderungen.

Fuhrunternehmer: Maut beschleunigt grüne Umstellung nicht

Nach Ansicht von Thomas Krogh Andersen, der ein Fuhrunternehmen mit zehn Lkw besitzt, ist die Ursache für die Blockaden eine tief sitzende Unzufriedenheit mit der geplanten Maut, die nichts zur grünen Umstellung beitrage. „Solche Fahrzeuge wie unsere haben ein Gesamtgewicht von 56 Tonnen. Die gibt es schlichtweg nicht als Elektrofahrzeug. Wir können nur elektrische Lkw bekommen, die bis zu 40 Tonnen wiegen. Es handelt sich deshalb um eine versteckte Steuer, und am Ende zahlen die Verbraucherinnen und Verbraucher die Zeche“, sagt er.

Er ist überzeugt, dass eine Maut dazu führen wird, dass alle per Lkw transportierten Waren teurer werden.

Es handelt sich deshalb um eine versteckte Steuer, und am Ende zahlen die Verbraucherinnen und Verbraucher die Zeche.

Thomas Krogh Andersen, Fuhrunternehmer

Sieben Parteien unterstützen Maut

Die Koalitionsregierung aus Sozialdemokratie, Venstre und Moderaten hat sich gemeinsam mit den Volkssozialisten, der Einheitsliste, Radikale Venstre und Alternativen darauf geeinigt, für Lkw ab dem 1. Januar 2025 eine Abgabe in Höhe von 1,30 Kronen pro gefahrenem Kilometer zu erheben. Sie soll die grüne Umstellung des Güterverkehrs auf der Straße voranbringen. Ihre Höhe hängt vom Ausmaß des CO₂-Ausstoßes ab, sodass Lkw, die das Klima und die Umwelt am wenigsten belasten, auch am wenigsten bezahlen.

Maut soll nachhaltigeren Transport sicherstellen

Hinter den Plänen der Koalitionsregierung aus Sozialdemokratie, Venstre und Moderaten für eine Maut stehen mit Volkssozialisten, Einheitsliste, Radikale Venstre und Alternativen noch weitere Parteien, die das Vorhaben unterstützen.

Demnach sollen Lkw eine Abgabe pro gefahrenem Kilometer bezahlen. Die Pläne sehen vor, dass dies zunächst für Lkw mit einem Gewicht über 12 Tonnen ab dem 1. Januar 2025 gilt. Ab 2027 sollen dann auch Lkw über 3,5 Tonnen von der Maut betroffen sein.

Die Höhe richtet sich nach dem Umfang des CO₂-Ausstoßes, sodass die Lkw, die Klima und Umwelt am wenigsten belasten, auch am wenigsten bezahlen.

Auf diese Weise sollen CO₂-Reduktionen in Höhe von 0,3 Millionen Tonnen bis 2025 und 0,4 Millionen Tonnen bis 2030 erreicht werden. Gegenwärtig stoßen Lkw nach Schätzungen des Klimarates circa 1,7 Millionen Tonnen CO₂ aus.

Die Kosten für das Transportgewerbe werden auf etwa 1,5 Milliarden Kronen im Jahr 2030 geschätzt.

Unmittelbar belaufen sich die Kosten durch die geplante Maut sogar auf 2,5 Milliarden Kronen. Allerdings soll demgegenüber durch Initiativen für einen effektiveren Gütertransport auf der Straße ein wirtschaftlicher Gewinn von circa 1 Milliarde Kronen erzielt werden.

Quelle: Steuerministerium

Skepsis auch bei Dansk Industri

Auch beim Interessenverband Dansk Industri Transport ist man der geplanten Maut kritisch gegenüber eingestellt. Der Verband distanziere sich jedoch von den Lkw-Blockaden, so der Branchendirektor von Dansk Industri, Karsten Lauritzen.

„Wir bedauern die Blockaden, denn wir glauben nicht, dass sie den Fuhrunternehmerinnen und -unternehmern Sympathie für ihren Widerstand gegen die Kilometerabgabe einbringen. Wir teilen den Widerstand gegen die Abgabe, da sie ungerecht ist, jedoch nicht die jetzt angewandten Methoden, durch die Waren und Menschen an ihrem Fortkommen gehindert werden“, so Lauritzen.

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