Deutsche Minderheit

Unterrichtsminister offen für bessere Finanzierung der deutschen Schulen

Unterrichtsminister offen für bessere Finanzierung der deutschen Schulen

Tesfaye offen für bessere Finanzierung der deutschen Schulen

Nordschleswig/Kopenhagen
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Sekretariatsleiter Harro Hallmann, Schulrätin Anke Tästensen, Hauptvorsitzender Hinrich Jürgensen und Generalsekretär Uwe Jessen bei Unterrichtsminister Mattias Tesfaye (Mitte) getroffen. Foto: BDN

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Die Führungsspitze der Minderheit hat sich am Donnerstag mit Mattias Tesfaye getroffen. Es ging um die finanzielle Gleichstellung des Deutschen Gymnasiums für Nordschleswig sowie den Rückstand bei der Finanzierung der Grundschulen.

Das erste Treffen des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN) mit dem neuen Unterrichtsminister Mattias Tesfaye (Soz.) ist laut Hinrich Jürgensen gut gelaufen. Und es sind nicht nur die nach solchen Begegnungen üblichen Höflichkeitsphrasen, die der BDN-Vorsitzende da von sich gibt. Die Delegation sei mit ihren Anliegen auf offene Ohren gestoßen.

Diese Anliegen sind zentral für die Minderheit, denn es geht um die Finanzierung der Schulen, ein Rückgrat der Volksgruppe. Der eine Punkt ist die finanzielle Gleichstellung des Deutschen Gymnasiums für Nordschleswig (DGN).

Gleichstellung des DGN

Als die Grundschulen und die Nachschule vor mehr als zehn Jahren die gleichen Gelder bekamen wie die dänischen Schulen, ist das DGN aus nicht ganz klaren Gründen übersehen worden. Es erhält daher nur gut 70 Prozent der Mittel, verglichen mit den Gymnasien der Mehrheitsbevölkerung. Bei 100 Prozent bekäme das DGN gut 3 Millionen Kronen mehr als jetzt.

„Tesfaye konnte unsere Argumente, dass es auch beim DGN eine Parallelität geben muss, gut nachvollziehen. Wir sind ein Spiegelbild der Mehrheitsbevölkerung, und das soll sich auch in der Finanzierung des Gymnasiums niederschlagen“, so Hinrich Jürgensen.

Der Unterrichtsminister konnte, wie erwartet, bei der ersten Begegnung noch keine Versprechen machen, doch auch Schulrätin Anke Tästensen ist danach in optimistischer Stimmung wieder Richtung Nordschleswig gefahren.

„Ich habe ein gutes Gefühl, dass für das DGN bald eine Lösung gefunden wird“, meint sie.

Ausgleich für die Grundschulen

Wie erwähnt, sind die Grundschulen der Minderheit mit den dänischen Volksschulen gleichgestellt worden. Das Problem ist jedoch, dass die Berechnungen auf den Schülerzahlen von 2010/2011 beruhen. Damals haben 1.200 Mädchen und Jungen die deutschen Schulen besucht; mittlerweile sind es 1.570.

„Unser Anliegen ist, dass diese Differenz ausgeglichen wird, sodass die Zuschüsse auf der Grundlage der jeweils aktuellen Schülerzahlen zugeteilt werden“, erläutert Tästensen.

Das Unterrichtsministerium will jetzt die Berechnung machen, was dieser Ausgleich bedeuten würde.

„Auch in diesem Punkt stießen wir auf offene Ohren“, lautet Jürgensens Einschätzung.

Sollte Tesfaye auf den Vorschlag des BDN eingehen, würde das Folgen haben, sollten die Zahl der Schülerinnen und Schüler wieder fallen. „Dann würden auch die Zuschüsse fallen“, stellt die Schulrätin fest.

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