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SønderjyskE-Frauen wollen sich in der Liga festbeißen

SønderjyskE-Frauen wollen sich in der Liga festbeißen

SønderjyskE-Frauen wollen sich in der Liga festbeißen

Apenrade/Aabenraa
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Peter Nielsen hat die SønderjyskE-Handballerinnen in die Liga geführt und will dort auch bleiben. Foto: Karin Riggelsen

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Die SønderjyskE-Handballerinnen stehen zum ersten Mal seit sechseinhalb Jahren wieder in der höchsten Spielklasse Dänemarks. Einen Vorgeschmack auf den neuen Alltag bekommt der Aufsteiger im Pokal-Achtelfinale gegen København Håndbold.

Sang- und klanglos haben sich die SønderjyskE-Handballerinnen im März 2016 aus dem Oberhaus verabschiedet. Nach 22 Niederlagen in 22 Spielen warteten sechs lange Jahre in der Zweitklassigkeit. Weitaus mehr als man sich ausgemalt hatte, doch nach vielen Enttäuschungen und vergeblichen Anläufen sind die Hellblauen wieder zurück in der Liga und wollen dort auch bleiben. 

„Wir gehören zu einer Gruppe von fünf Mannschaften, die gegen den Abstieg spielen. Das Ziel ist ganz klar der Klassenerhalt“, so Peter Nielsen zum „Nordschleswiger“.

Der Trainer und Sportchef in Personalunion hat die SønderjyskE-Mannschaft zum lang ersehnten Aufstieg geführt, und hinter den Kulissen arbeitet er an einem professionelleren Alltag für die Handballerinnen.

 

 

Der lang ersehnte Aufstieg wurde im März gefeiert. Foto: Karin Riggelsen

Das Budget ist dank steigender Sponsoreneinnahmen angehoben worden, gehört aber weiter zu den kleinsten der Liga. Mit Skanderborg, Ajax, Randers und Ringkøbing kann man sich in Sachen Budget messen, doch Geld ist in diesem Zusammenhang nicht immer alles.

„Es ist schwer, gute Spielerinnen hierherzulocken. Das Geld ist in einem gewissen Umfang egal. Viele Spielerinnen wollen lieber in einer Großstadt leben, und das können wir ihnen nicht anbieten“, sagt Peter Nielsen und weist darauf, dass Ajax in Kopenhagen oder Skanderborg Håndbold mit der Nähe zu Aarhus viel mehr für ihr Geld bekommen.

„Wir haben sehr viel dafür getan, professioneller zu werden und bessere Rahmenbedingungen zu schaffen. Das spricht sich auch im Handball-Milieu herum. Alle Verträge sind eingegangen, als wir noch Erstdivisionär waren. Ich bin gespannt, ob es leichter wird, Spielerinnen anzuziehen, wenn jetzt ,Liga` an der Tür steht“, fragt sich der Trainer und Sportchef an einem Dienstagmorgen kurz nach 9 Uhr, unmittelbar vor der ersten von zwei Trainingseinheiten an diesem Tag. Ansonsten wird nachmittags ab 14.30 Uhr trainiert.

 

Celina Hehnel Hansen ist die dienstälteste Spielerin im Kader. Seit fast einem Jahrzehnt spielt sie bei SønderjyskE. Foto: Karin Riggelsen

Eine Linkshänderin für den Rückraum hat er vergeblich gesucht, ansonsten ist er mit seinem Kader für die bevorstehende Liga-Saison sehr zufrieden.

„Ich hätte gerne eine Linkshänderin gehabt, aber das war in dem aktuellen Markt nicht möglich. Ansonsten haben wir das bekommen, was wir uns gewünscht hatten. Vier Spielerinnen sind neu hinzugekommen, und wir haben die Spielerinnen gehalten, die wir gerne halten wollten. Wir haben eine gute Mischung aus Liga-Erfahrung, Spielerinnen, die länger dabei sind, und Spielerinnen, die es noch nicht ausprobiert haben“, meint der SønderjyskE-Trainer.

Einen Vorgeschmack auf den neuen Alltag bekommt der Aufsteiger im Pokal-Achtelfinale am Mittwoch ab 19 Uhr in Apenrade gegen København Håndbold. 

„Jetzt geht es los. Wir haben seit Woche 29 versucht, uns auf das höhere Tempo und auf den größeren Körpereinsatz in der Liga vorzubereiten und haben es besonders in den letzten beiden Testspielen gegen Dortmund und Aarhus United gut gemacht. Wir haben uns in der Vorbereitung Gegner wie Ikast, Dortmund und Odense ausgesucht, die international spielen. Das ist nicht unser Niveau, aber wir werden in der Liga auf solche Gegner treffen. Das ist ein guter Ballast und lässt uns erahnen, welche Herausforderungen wir lösen müssen. Und es ist irgendwie schön, nach dem Aarhus-Spiel mit dem Gefühl in der Kabine zu sitzen, dass wir hätten gewinnen müssen“, so Peter Nielsen.

 

Peter Nielsen mit seiner Aufstiegs-Mannschaft. Foto: Karin Riggelsen

Aarhus United gewann am Ende mit 26:24, und auch die übrigen Testspiele gingen gegen Ikast (18:28), Odense (28:37) und Borussia Dortmund (25:29) verloren.

„Wir werden auch in der Liga viele Spiele verlieren, aber wenn man alles gegeben hat, ist Verlieren erlaubt. Wir dürfen aber unsere Kultur nicht verlieren. Wir dürfen zu keinem Zeitpunkt aufgeben und werden immer wieder aufstehen. Das ist eines der großen Themen für uns, und das wird man hoffentlich von den Rängen sehen können“, sagt der SønderjyskE-Trainer. 

Für den Aufsteiger kommt es aber zu Saisonbeginn knüppeldick. Erst Ende Oktober wartet mit Skanderborg Håndbold ein Gegner auf Augenhöhe. Davon stehen sieben Liga-Spiele auf dem Programm, wo SønderjyskE meistens nur krasser Außenseiter ist.

Zum Saisonauftakt am Dienstag, 30. August, muss SønderjyskE bei Sillkeborg-Voel KFUM antreten. Danach folgen Team Esbjerg, Ikast Håndbold, Viborg HK, Aarhus United, København Håndbold und Nykøbing Falster Håndbold.

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