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SønderjyskE kehrt mit Galavorstellung in Liga zurück

SønderjyskE kehrt mit Galavorstellung in Liga zurück

SønderjyskE kehrt mit Galavorstellung in Liga zurück

Apenrade/Aabenraa
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Die Sektkorken knallten nach der Schlusssirene. Foto: Karin Riggelsen

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Nach einer Reihe von Enttäuschungen und gescheiterten Anläufen haben die Handballerinnen von SønderjyskE die Rückkehr ins Oberhaus geschafft. Die Hellblauen stehen zum ersten Mal seit 2015 wieder in der Handball-Liga.

Die Handballerinnen von SønderjyskE haben eine makellose Saison mit einem Sieg im absoluten Spitzenspiel gegen den hartnäckigsten Verfolger gekrönt. Der frischgebackene Liga-Aufsteiger pulverisierte vor 1.200 begeisterten Zuschauern in Apenrade TMS Ringsted in der ersten Halbzeit mit 18:6 und hätte den Tabellenzweiten auch gedemütigt, hätte er die Feierlichkeiten nicht ein wenig zu früh in Angriff genommen und noch ein bisschen Nervenflattern bekommen. 

 

Die Aufstiegs-Mannschaft von SønderjyskE Foto: Karin Riggelsen

TMS Ringsted war elf Minuten vor Schluss bis auf vier Tore Unterschied herangekommen, doch SønderjyskE konnte nach einem am Ende ungefährdeten 28:22-Erfolg jubeln.

„Wir sind nicht in Panik verfallen, obwohl wir eine schlechte zweite Halbzeit gespielt haben. Ich freue mich viel lieber über die erste Halbzeit. Dass wir zur Halbzeitpause mit zwölf Toren Unterschied geführt und es in dieser Art und Weise entschieden haben, war mehr, als ich zu träumen gewagt hatte. Wir hatten in der Halbzeitpause darüber gesprochen, dass wir das Momentum halten wollten, jetzt wo so viele Leute in der Halle waren. Leider ist der Einbruch gekommen, aber am Ende ist es egal. Soweit ich weiß, steht ,Liga' auf diesem T-Shirt“, so ein hocherfreuter und erleichterter Peter Nielsen zum „Nordschleswiger“, als der Cheftrainer und Sportchef von SønderjyskE mit Bier und Sekt übergossen vor der Umkleidekabine ein wenig Luft holte.

 

Die Spielerinnen feierten den Aufstieg mit den Fans. Foto: Karin Riggelsen

Den einzigen Ausrutscher hatte es im ersten Heimspiel der Saison gegeben, gegen eben TMS Ringsted, doch nur weil der Schiedsrichtertisch den Gästen ein Tor zu viel zugesprochen hatte, konnte TMS Ringsted einen 26:25-Sieg entführen. Nach mehreren Einsprüchen wurde im dritten Anlauf am grünen Tisch eine Wiederholung angesetzt, und hier sorgten die Hellblauen für klare Verhältnisse.

Als die herausragende Torhüterin Alberte Stenderup nicht nur den Ball beim ersten Abschluss auf ihr Tor locker und lässig festhielt, sondern auch den ersten Siebenmeter, wussten Spielerinnen und Zuschauer, dass es der Abend von SønderjyskE und eine Demütigung von TMS Ringsted werden würde, zumindest in der ersten Halbzeit. 

Alberte Stenderup ließ in der ersten Halbzeit nur sechs Gegentore zu. Foto: Karin Riggelsen

Die Gastgeberinnen führten gegen die eingeschüchterten Gäste nach zehn Minuten 7:0 und nach einer Viertelstunde 12:2. Nach einer 18:6-Pausenführung zogen die Gastgeberinnen die Handbremse ein wenig zu früh an. Das Nervenflattern begann, als der Vorsprung dahinschmolz. Elf Minuten vor Schluss hieß es nur noch 23:19, doch SønderjyskE ließ nichts anbrennen und zog wieder auf 28:20 davon.

„In den ersten vier Saisonspielen fehlten vier bis fünf Spielerinnen. Da waren wir ein wenig ,shaky', aber danach haben wir den Autopiloten eingeschaltet. Wir waren selten richtig gut oder richtig schlecht. Es hat gereicht, um alle 17 Spiele zu gewinnen. Das macht mich stolz“, sagt Peter Nielsen.

Tränen bei Ricka Falk Gindrup. Foto: Karin Riggelsen

In den Kulissen laufen die Planungen für die Liga schon seit geraumer Zeit. Der Verein will den Etat um eine Million Kronen aufstocken und wird damit jenseits der Fünf-Millionen-Marke landen. 

„Die Liga ist eine andere Welt. Dort erwartet uns ein ganz anderer Druck, aber darauf haben wir die vergangenen zwei Jahre hintrainiert. Die Spielerinnen trainieren fünf- bis sechsmal die Woche, und sie sind bereit, diesem Druck standzuhalten“, meint der Trainer.

Nach 17 Siegen in 17 Spielen durften die SønderjyskE-Handballerinnen feiern. Foto: Karin Riggelsen

„Die Liga ist eine andere Welt. Dort erwartet uns ein ganz anderer Druck, aber darauf haben wir die vergangenen zwei Jahre hintrainiert. Die Spielerinnen trainieren fünf- bis sechsmal die Woche, und sie sind bereit, diesem Druck standzuhalten“, meint der Trainer.

Mit Rechtsaußen Lea Hansen von Silkeborg-Voel KFUM ist bereits eine gestandene Liga-Handballerin zurückgeholt worden, doch es wird noch weitere Neuverpflichtungen geben.

 

 

Peter Nielsen schreit seine Freude heraus. Foto: Karin Riggelsen

„Ein sehr großer Stamm dieser Mannschaft wird mit in die Liga rücken, aber der Kader wird um eine Handvoll Spielerinnen ergänzt. Wir haben bereits einige Absprachen in der Schublade liegen“, sagt der Sportchef mit einem geheimnisvollen Lächeln.

300 bis 400 Zuschauerinnen und Zuschauer sehen normalerweise die Spiele der SønderjyskE-Handballerinnen, diesmal waren die Ränge voller. Foto: Karin Riggelsen