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Neue Gegner, neue Stadien, neues Glück in Norwegen

Neue Gegner, neue Stadien, neues Glück in Norwegen

Neue Gegner, neue Stadien, neues Glück in Norwegen

Hamar
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Jakob Michelsen beim Heimspiel am Wochenende gegen den Tabellenzweiten Molde. Foto: Geir Olsen/Ritzau Scanpix

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Jakob Michelsen arbeitet seit Jahresbeginn zum dritten Mal im Ausland und ist im Juni zum „Trainer des Monats“ in der norwegischen Liga gekürt worden. HamKam ist für den 41-jährigen Tonderaner ein wenig wie „das alte SønderjyskE“.

Den größten Erfolg seiner Trainerkarriere feierte Jakob Michelsen im Frühsommer 2016, als er mit SønderjyskE sensationell dänischer Vizemeister wurde. Nach den Stationen Hammarby und OB stand er im vergangenen Jahr kurz vor einer Rückkehr zu den Hellblauen, doch die Verhandlungen scheiterten.

Der 41-Jährige aus Tondern (Tønder) heuerte stattdessen zu Jahresbeginn in Norwegen an und hat bei Hamarkameratene, meistens nur kurz HamKam genannt, einen guten Start erwischt. So gut, dass Michelsen im Juni zum „Trainer des Monats“ in der norwegischen Liga gekürt worden ist.

„Ich denke, dass hier alle sehr zufrieden sind, wie alles bislang gelaufen ist. Wir haben ein wenig zu oft unentschieden gespielt, haben aber alle Erwartungen übertroffen und werden als eine der Überraschungen der Saison bezeichnet“, sagt Jakob Michelsen zum „Nordschleswiger“.

Jakob Michelsen wurde im Januar im Briskeby Stadion als neuer HamKam-Trainer vorgestellt. Foto: Geir Olsen/Ritzau Scanpix

HamKam steht zum ersten Mal seit 14 Jahren wieder in der norwegischen Liga. 2008 stieg die Mannschaft aus Hamar aus dem Oberhaus, im Jahr darauf sogar in die Drittklassigkeit ab. Der sofortige Wiederaufstieg wurde zwar geschafft, doch nach dem erneuten Absturz in die Drittklassigkeit 2014 drohte der Konkurs.

Ståle Solbakken sammelte bei HamKam als Spieler und auch als Vereinstrainer seine ersten Erfahrungen.  Der ehemalige FCK-Coach und heutige Nationaltrainer Norwegens spielte eine große Rolle, als das finanzielle Aus vermieden wurde und hatte auch seine Finger im Spiel, als sein hartnäckigster Konkurrent aus dem Meisterschaftskampf in der Superliga-Saison 2015/16 aus Dänemark geholt wurde.

„Ståle hat mich empfohlen und war auch der Erste, der zu mir Kontakt aufgenommen hat. Er hat mich angerufen und gefragt, ob ich Interesse hätte, nach Norwegen zu kommen“, so der Tonderaner.

 

 

 

Jakob Michelsen war von Mitte 2015 bis Ende 2016 SønderjyskE-Trainer. Foto: Cindy Schoof

Nach dem drohenden Konkurs werden bei HamKam kleinere Brötchen gebacken. Der Aufsteiger gehört in der norwegischen Liga zu den Klubs mit dem kleinsten Budget, will aber Jahr für Jahr zulegen, sportlich und finanziell. In dieser Saison ist der Klassenerhalt aber das einzige Ziel.

„Das ist ein guter Klub mit gesunden Werten. In vielerlei Hinsicht erinnert mich der Klub an das alte SønderjyskE und an die alten SønderjyskE-Tugenden“, meint Jakob Michelsen.

Der Aufsteiger steht nach 12 Spieltagen der norwegischen Liga mit 16 Punkten auf Rang 10 der Tabelle.

„Wir haben die drittwenigsten Gegentore der Liga zugelassen. Nur die Nummer eins und zwei haben eine bessere Bilanz“, freut sich Michelsen über die Defensivstärke seiner Mannschaft, die am Wochenende auch die Siegesserie von Molde stoppte. Der Tabellenzweite hatte davor 9 Spiele in Folge gewonnen, musste sich aber mit einem 0:0 gegen HamKam begnügen.

Jakob Michelsen stand im Prager Lena Stadion mit SønderjyskE kurz vor dem Einzug in die Gruppenphase der Europa League. Foto: DN

Sportlich läuft es gut, aber auch privat hat er den Sprung nach Norwegen keineswegs bereut.

„Meine Familie und ich fühlen uns hier sehr wohl. Wir können neue Erfahrungen machen, so wie es auch in Schweden und in Afrika der Fall war“, so der 41-Jährige, der von Mitte 2012 bis Ende 2013 Jugend-Nationaltrainer und Co-Trainer der A-Nationalmannschaft von Tansania war. 

Danach ging es über Skive IK, SønderjyskE, Hammarby IF und OB zu HamKam.

„Mir gefällt es sehr, mich mit einer neuen Liga zu beschäftigen. Das sind 16 neue Mannschaften, 16 neue Städte und 16 neue Stadien“, meint Jakob Michelsen.

 

 

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