Neue Kritik

Geplanter Wildschweinzaun soll rund 20 Öffnungen für andere Tierarten haben

Geplanter Wildschweinzaun soll rund 20 Öffnungen für andere Tierarten haben

Geplanter Wildschweinzaun soll rund 20 Öffnungen für andere Tierarten haben

dodo
Kopenhagen
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Foto: H. Schmidbauer/Ritzau Scanpix

Jede von ihnen soll um die 100 Meter lang sein, damit Tiere wie Hirsche und Wölfe passieren können. Experten schlagen die Hände über dem Kopf zusammen und stellen die Sinnhaftigkeit des Projektes in Frage.

Es gibt Neuigkeiten über den geplanten Wildschweinzaun an der deutsch-dänischen Grenze – und wieder sorgen sie für Kritik. Wie der Nachrichtensender TV2 berichtet, soll der geplante 70 Kilometer lange und 80 Millionen Kronen teure Zaun bis zu 20 große Öffnungen haben, die es anderen Tieren wie Hirschen oder Wölfen ermöglichen sollen, zu passieren. Jede Öffnung soll rund 100 Meter lang sein.

Wenn der Zaun so große Löcher habe, sei er sinnlos, sagen hingegen Kritiker. „Ein energisches Tier wie das Wildschwein wird diese Löcher sehr schnell finden – und dann ist es in Dänemark“, sagt Bo Øksnebjerg, Generalsekretär der Weltumweltorganisation WWF. Er ist der Meinung, dass der Zaun vielen Tierarten schaden werde, aber nicht den Wildschweinen. „Tiere sind sehr unterschiedlich. Einige, wie zum Beispiel Otter, kehren einfach um, andere, wie Wildschweine, werden Löcher finden“, so Øksnbjerg.

„Das kann nicht funktionieren“

Auch Morten Elmeros, Berater am Institut für Biowissenschaften an der Universität Aarhus, übt Kritik. „Man versucht, beides auf einmal zu machen. Die Wildschweine sollen gestoppt werden, aber die anderen Tiere sollen durchkommen – das kann so nicht funktionieren“, sagt Elmeros. Seiner Meinung nach ist der Wildschweinzaun viel zu teuer für das, was er wirklich bringt.

Die Behörden verteidigen den geplanten Zaun. Sie weisen darauf hin, dass er nur einer von mehreren Initiativen gegen die Wildschweine sein soll. Er helfe dabei, die Zahl der nach Dänemark kommenden Wildschweine zu verringern, so Stig Mellergaard von der Lebensmittelbehörde.

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