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Candussi: Die Jungen Spitzen halten die SP seit 25 Jahren auf Spur

Candussi: Die Jungen Spitzen halten die SP seit 25 Jahren auf Spur

Die Jungen Spitzen halten die SP seit 25 Jahren auf Spur

Apenrade/Aabenraa
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Anlässlich des zehnten Geburtstages der Jungen Spitzen entstand dieses Foto von Ruth Candussi, Jesper Jessen und Stephan Kleinschmidt (r.). Namen, die auch heute – 25 Jahre nach der Gründung – noch relevant sind. Foto: Karin Riggelsen

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Am 28. Mai 1998 wurden die Jungen Spitzen gegründet. Eine, die von Anfang an dabei war und heute noch eine zentrale Rolle bei der Mutterpartei SP spielt, ist Ruth Candussi.

„Startschuss für die Jugendformation der Schleswigschen Partei ist gefallen“ titelte „Der Nordschleswiger“ in seiner Ausgabe vom 15. Mai 1998. Denn da wurde bekannt, dass die jungen Minderheitenangehörigen in Nordschleswig eine Jugend-Partei der SP gründen wollen. Der Name war zu diesem Zeitpunkt noch geheim und sollte erst bei der offiziellen Gründung am 28. Mai 1998 verkündet werden. 

Heute – 25 Jahre später – sind die „Jungen Spitzen“ nicht mehr wegzudenken aus der Minderheit.   

Von den Anfängen …

Eine, die von Anfang an dabei war, ist Ruth Candussi. Heute ist sie Parteisekretärin der SP und eines der bekanntesten Gesichter der Minderheitenpartei. Im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“ betont die Politikerin die große Bedeutung der Jungen Spitzen für die Mutterpartei. 

Ihr Respekt und ihre Anerkennung der Jugendpartei als eigenständige Organisation der SP geht weit über das „Wie schön, dass die jungen Menschen sich engagieren“-Gerede hinaus. 

Die Jungen Spitzen blicken auf eine Laufbahn zurück, in der sie nicht selten als „Trinkpartei“ abgestempelt wurden. Aber das werde der Jugendpartei bei Weitem nicht gerecht, sagt Candussi. 

Ja, unter den vielen Vorständen, die die Jungen Spitzen in den vergangenen 25 Jahren hatten, lag der Fokus mal mehr auf der Geselligkeit und mal mehr auf Politik. „Aber das schließt sich ja nicht gegenseitig aus“, findet Candussi. 

Im mangelnden Freizeitangebot für Jugendliche in Nordschleswig liege schließlich einer der wesentlichen Gründe dafür, dass es die Jugendpartei überhaupt gibt. „Wir haben uns von dem damaligen Jugendverband nicht vertreten gefühlt. Die Freizeitangebote legten ihren Fokus nicht auf Jugendliche. Und wir waren politisch.“

Also wollte man sich selbst organisieren und entschied sich, eine Partei zu gründen, die sich der SP anschließt. „Das war naheliegend“, so Candussi. „Wir waren alle aus der Minderheit und standen der SP und ihren Inhalten nahe.“ 

… in die Zukunft

So ganz ein und dieselbe Partei sind die Jungen Spitzen und die Schleswigsche Partei jedoch nicht. Bei allen Gemeinsamkeiten gibt es auch Unterschiede. Und die seien wichtig. 

„Wir liegen in den Grundwerten nah beieinander. Aber die Jungen Spitzen haben ihre Meinung und können und sollen sie auch selbstbewusst vertreten“, beschreibt Candussi das Zusammenspiel. Dieses Selbstbewusstsein sei nicht nur für die jungen Politikerinnen und Politiker von Bedeutung. Auch für die SP sei das wichtig.

„Wir bekommen auch schon mal auf den Deckel von unserer Jugendpartei. Und das ist gut so.“ Das habe man gerade erst gesehen, als die aktuelle Vorsitzende der Jungen Spitzen, Katharina Kley, im Interview mit dem „Nordschleswiger“ eine kritischere Haltung zu den jüngsten Entwicklungen bei den Grenzkontrollen forderte. 

Mit anderen Worten: „Die Jungen Spitzen bringen uns auf Spur“, meint Candussi. Denn sie schärfen die SP für die Auswirkungen ihrer Haltung auf die Jugend. Ohne die junge Perspektive könnte jede politische Partei genauso gut die Sachen packen. 

„Ich bin so dankbar dafür, dass wir seit 25 Jahren eine starke Jugendpartei an der Seite haben.“ 

Mal ganz davon abgesehen, seien die Jungen Spitzen mehr als nur die Nachwuchs-Schmiede für die SP. „Das ist eine Talentschmiede.“ Candussi ist sich sicher: Die Namen, die man jetzt von den Jungen Spitzen kennt, werden die Minderheit auch noch die nächsten Jahrzehnte prägen. 

Ruth Candussi, Stephan Kleinschmidt, Jesper Jessen – das sind nicht nur Namen, die innerhalb der Minderheit und teils darüber hinaus bekannt sind. Es sind auch Namen, deren Bekanntheit bei den Jungen Spitzen begann – sie waren von Anfang an dabei.

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