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Stromtrasse: Entschädigung lässt (noch) länger auf sich warten

Stromtrasse: Entschädigung lässt (noch) länger auf sich warten

Entschädigung lässt (noch) länger auf sich warten

Ritzau/hm
Kopenhagen/Nordschleswig
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Die Entschädigung für Bürgerinnen und Bürger, die unter der geplanten Stromtrasse wohnen, verzögert sich weiter. Foto: Archiv: DN

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Der Netzbetreiber Energinet hat die Bürgerinnen und Bürger informiert, die unter der geplanten Hochspannungsleitung Richtung Süden wohnen, dass sich die Entschädigungen verzögern. Der Grund dafür liegt auf dem Grund der Varde Å.

Bürgerinnen und Bürger, die ihr Zuhause aufgrund des Baus einer Hochspannungsleitung in Südjütland aufgeben müssen, wissen nicht, wann der Staat sie entschädigt. Dies berichtet die Zeitung „Jyllands-Posten“.

Der Grund: Der Bau der Hochspannungstrasse verzögert sich, laut Zeitung ist die Zeitspanne dieser Verzögerung ungewiss. Dies geht aus einem Brief hervor, den der Netzbetreiber Energinet an die Betroffenen geschickt hat, die dicht an den geplanten Trasse wohnen.

Rund 75 Kilometer misst die geplante 400 Kilovolt Stromtrasse von Endrup bei Esbjerg bis zur Grenze. Dort geht sie auf deutschem Gebiet weiter. Die Kommune Tondern und die Kritiker fordern mehr unterirdisch verlegte Kabel.

69 Haushalte liegen in einer Entfernung von höchstens 80 Meter zur Trasse, sie haben Anrecht auf Verkauf und entsprechender Entschädigung. 242 Haushalte liegen zwischen 80 und 280 Meter entfernt, sie haben Recht auf eine Entschädigung.

Die Betroffenen erhielten zunächst den Bescheid, dass über die Entschädigungen bis September 2020 entschieden werde. Die Deadline wurde später auf 2021 geschoben – und dann auf 2023.

Flussperlmuscheln in der Varde Å entdeckt

Nun sieht sich Energinet gezwungen, den Plan erneut zu ändern, da in der Vårde Å Flussperlmuscheln gefunden wurden.  Die Leitung soll unterirdisch die Au kreuzen. Jetzt müsse der Umweltverträglichkeitsbericht (miljøkonsekvensrapporterne) verändert und von der Umweltbehörde genehmigt werden, was sich als zeitraubender als gedacht erwiesen habe, erläutert Christian Jensen in dem Brief von Energinet.

Wenn die Umweltbehörde den Umweltverträglichkeitsbericht akzeptiert, kann er in die Anhörung kommen, danach haben betroffene Bürger, Behörden und Interessenorganisationen acht Wochen Zeit, Einwände zu äußern. Danach kann Energinet mit den Bürgern über die Entschädigungen verhandeln.

Jensen hofft auf eine Genehmigung im kommenden Sommer. Klimaminister Dan Jørgensen drückt in einem Brief an die Zeitung seine „große Sympathie“ für die Bürger aus, die von den Verspätungen betroffen sind.

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