Antrag

Flensburger CDU will weiter gegen Wildschweinzaun vorgehen

Flensburger CDU will weiter gegen Wildschweinzaun vorgehen

Flensburger CDU will weiter gegen Wildschweinzaun vorgehen

Julian Heldt, shz.de
Flensburg
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Der Wildschweinzaun soll nicht durch den Kollunder Wald gehen, meinen Flensburgs Lokalpolitiker. Foto: Martin Ziemer/nordpool/Ritzau Scanpix

Der im Bau befindliche dänische Wildschweinzaun soll nicht durch den Kollunder Wald gehen. Daran hält die Flensburger CDU fest. Sie will das Auswärtige Amt einschalten.

Flensburg geht gegenüber Dänemark auf Konfrontation: Die CDU-Fraktion will die Stadtverwaltung am Dienstag im Hauptausschuss beauftragen, dem Bau des Wildschweinzaunes im Kollunder Wald zu widersprechen. Mit dem zuständigen dänischen Ministerium soll eine Änderung der beabsichtigten Trassenführung um das Waldgebiet verhandelt werden.

Die Stadt Flensburg geht davon aus, dass im Kollunder Wald grundsätzlich nicht gebaut werden darf. Dies sei über eine sogenannte Grunddienstbarkeit klar festgeschrieben.  

Wildschweinzaun
Kollunder Wald: Die in der Darstellung rot schraffierte Fläche stellen die vertraglich gesicherten Flächen dar, blau eingezeichnet ist der derzeit geplante Zaunverlauf. Foto: Miljøministeriet

 

Die CDU hat den Antragsentwurf an die weiteren Ratsfraktionen geschickt und hofft auf Unterstützung. „Da der Wildschweinzaun im Bereich der Pfähle mit Betonfundamenten versehen wird, ist ein Eingriff in die Naturlandschaft gegeben, den die Stadt Flensburg vermeiden will“, heißt es in der Antragsbegründung. Die Stadtverwaltung soll nach dem Willen der CDU das Auswärtige Amt einschalten.  

Die klamme Stadt Flensburg hat den 75 Hektar großen Kollunder Wald vor mehr als zehn Jahren an einen dänischen Privatmann verkauft. Inzwischen befindet er sich im Besitz einer dänischen Naturstiftung.  

Der Wildschweinzaun

Der 70 Kilometer lange Wildschweinzaun soll von der Ostsee bis Nordsee führen und Dänemark vor der afrikanischen Schweinepest schützen. Kritiker sind skeptisch, ob die Schweinepest auf diesem Wege abgewehrt werden kann und sehen den Zaun als Zeichen der Abschottungspolitik Dänemarks. Der Zaun soll nicht nur durch den Kollunder Wald führen, sondern auch bis zu 50 Meter in die Flensburger Förde hineinragen. 

 

Die dänische Regierung geht davon aus, dass sie durch das Gesetz zum Bau des Wildschweinzauns das Recht hat, Land zu enteignen und die Grunddienstbarkeit aus diesem Grund nicht mehr zum Tragen kommt.  

 

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