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Nachtzug Hamburg-Stockholm: Gemeinsam für Halt in Flensburg

Nachtzug Hamburg-Stockholm: Gemeinsam für Halt in Flensburg

Nachtzug Hamburg-Stockholm: Gemeinsam für Halt in Flensburg

Flensburg/Stockholm
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Ein Nachtzug steht im Hauptbahnhof von Stockholm zur Abfahrt bereit.
Ein Nachtzug steht im Hauptbahnhof von Stockholm zur Abfahrt bereit. Foto: Christian Kruse/sj.se

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Der neue Nachtzug zwischen Stockholm und Hamburg sollte in Flensburg halten. Das zumindest finden die beiden deutschen Politiker aus der dänischen Minderheit, Stefan Seidler (SSW) und Rasmus Andresen (Grüne).

Diese Woche hatte das schwedische Bahnunternehmen SJ, das den Nachtzug zwischen Hamburg und der schwedischen Hauptstadt Stockholm betreibt, dem „Nordschleswiger“ mitgeteilt, dass es Stopps in Rendsburg und Neumünster prüfe

Den beiden deutschen Politikern aus der deutschen Minderheit in Südschleswig, Stefan Seidler (Südschleswigscher Wählerverband, SSW) und Rasmus Andresen (Grüne), fehlt die Berücksichtigung des Grenzlandes. Deshalb machen sie sich in einem gemeinsamen Brief an SJ dafür stark, Flensburg als Halt in Betracht zu ziehen.  

Flensburg als internationaler Bahnknotenpunkt

„Die Aussagen von SJ sind für mich ein Alarmsignal, das wir sehr ernst nehmen müssen. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns jetzt gemeinsam in Stockholm für unsere Region starkmachen“, teilt Stefan Seidler am Freitag in einer E-Mail an den „Nordschleswiger“ mit. Er sieht in Flensburg einen internationalen Bahnknotenpunkt. 

Es kann nicht sein, dass Flensburg als Zentrum unserer Grenzregion wiederholt am Bahnsteig vergessen wird.

Rasmus Andresen, Europa-Abgeordneter der Grünen

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Der Europa-Abgeordnete Rasmus Andresen (Grüne) aus Flensburg stimmt seinem Kollegen zu: „Es kann nicht sein, dass Flensburg als Zentrum unserer Grenzregion wiederholt am Bahnsteig vergessen wird.“ Und spielt damit vermutlich auf die bislang erfolglosen Bemühungen um einen Halt des Zuges zwischen Hamburg und Kopenhagen in Flensburg an. 

EU und Land sollen sich einmischen

Er sieht hier auch die EU und Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen in der Pflicht: „Die EU-Kommission hat kürzlich bekannt gegeben, im Rahmen von Pilotprojekten unter anderem auch die Nachtzugstrecke Hamburg-Stockholm finanziell zu unterstützen.“ Nach Aussagen von SJ hingen die möglichen Stopps in Schleswig-Holstein von kommerziellen Kriterien ab, denn es gebe keine Zuschüsse.   

Auch von Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen verlangt Andresen, sich diesbezüglich in Schweden für die Grenzregion einzusetzen.

„Wir müssen gemeinsam deutlich machen, dass wir als Grenzregion ein großes Interesse daran haben, an das Fernverkehrsnetz der Bahn angeschlossen zu werden.“
 

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