Die Initiatorinnen Ruth Candussi und Hannah Dobiaschowski freuen sich darüber, dass das Frauenforum Nordschleswig so gut angenommen wird. „Es ist schön zu sehen, wie es sich entwickelt und dass es immer neue Ideen für Veranstaltungen gibt“, so Hannah Dobiaschowski.

Zuletzt war das Netzwerk zu Besuch in Kopenhagen. In der deutschen Botschaft haben sich die Nordschleswigerinnen mit der Gesandten Andrea Berdesinski und Rajah Scheepers, Hauptpastorin der deutschsprachigen Sankt Petri Kirche in Kopenhagen, ausgetauscht.

Bei dem jüngsten Treffen anlässlich des Jubiläums am Mittwoch im Haderslebener Restaurant „Gevæxt“ haben sich 13 Teilnehmerinnen versammelt. „Der Nordschleswiger“ hat einige von ihnen gefragt, wieso sie Teil des Netzwerkes sind.

Maria Harbo

„In der Welt und in vielen Gremien dominieren Männer. Damit Frauen sichtbarer werden, ist es wichtig, sich zu vernetzen.  Es gibt viele Bereiche in der Gesellschaft, wo es keine Gleichstellung gibt, deshalb müssen Frauen sich gegenseitig stärken“, findet Maria Harbo. Der ehemaligen Leiterin der Deutschen Schule Hadersleben gefällt es außerdem, Frauen aus der Minderheit aus unterschiedlichen Altersgruppen zu treffen. „Jede bringt andere Lebenserfahrungen mit.“

Julia Schmidt

„Ich finde, man kann sich nicht immer nur beschweren und dann nichts tun. Es tut gut, sich auszutauschen. Es ist schockierend, dass wir Frauen oft die gleichen Erlebnisse in Bezug auf Gleichstellung erleben. Aber es tut gut, sich gegenseitig den Rücken zu stärken“, erzählt die Mitarbeiterin des Jebsen & Jessen Historical Archives in Apenrade.

Melanie Christiansen

„Ich bin Teil des Frauenforums, weil wir es brauchen. Es ist wichtig, uns zu vernetzen, um uns als Gemeinschaft weiterzubringen“, sagt die Kollunderin.

Maike Minor

„Es ist gut, dass Frauen sich vernetzen, weil das Thema Gleichstellung immer noch belächelt wird. Es wird oft so dargestellt, als wären Frauen und Männer in Deutschland und Dänemark gleichgestellt oder wir wären knapp davor, aber so ist es leider nicht. Ein Netzwerk kann dabei helfen, etwas auf die Beine zu stellen, was als Einzelperson schwieriger ist“, so die Konsulentin für den Kindergartenbereich beim Deutschen Schul- und Sprachverein für Nordschleswig.

Karen Malling

„Ich mag starke Frauen, die sich dessen bewusst sind, dass sie gemeinsam etwas erreichen können. Es ist traurig, dass die Emanzipation noch nicht so weit fortgeschritten ist, wie sie sollte“, so die Apenraderin.

Am Frauenforum teilnehmen

Auch für die Zukunft sind Treffen zum Austausch oder Informationsveranstaltungen geplant. Die Veranstaltungen des Frauenforums, die immer an unterschiedlichen Orten in Nordschleswig stattfinden, und die Teilnahme am Netzwerk sind für jede Frau offen.

Termine, Veranstaltungsideen oder interessante Inhalte besprechen die Frauen in einem eigenen Kanal auf der Online-Plattform Slack. 34 Frauen sind in dem Chat-Forum derzeit aktiv.

Auch wer noch bei keinem Treffen dabei war, aber am Netzwerk interessiert ist, kann dem Chat-Forum beitreten, indem sie sich per Mail an frauenforum@bdn.dk wendet.