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Region Süddänemark weitet Studie über Beinamputation aus

Region Süddänemark weitet Studie über Beinamputation aus

Region Süddänemark weitet Studie über Beinamputation aus

Ritzau/ket
Vejle
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Etwa 300 Beinamputationen werden jährlich in der Region Süddänemark durchgeführt. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

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Die Region erweitert ihre Untersuchungen über Beinamputationen. Anstatt die Patientenakten der vergangenen drei Jahre zu prüfen, soll der Zeitraum bis 2013 zurückverfolgt werden.

Die Region Süddänemark beschließt, ihre Studie über Beinamputationen auszudehnen. Das erklärte die Region am Donnerstag in einer Pressemitteilung. Bisher wurden in der Region die Patientenakten der vergangenen drei Jahre untersucht, doch nun weitet die Region die Studie aus und blickt zehn Jahre bis 2013 zurück. Ursache der Studie ist eine Analyse von „Regionernes Kliniske Kvalitetsudviklingsprogram“, die ergab, dass im dänischen Gesundheitssystem zu schnell vermeidbare Beinamputationen durchgeführt werden.

Mehr Fälle als erwartet aufgedeckt

Die Region erklärt, dass alle Verfahren unter die Lupe genommen werden sollen, bei denen Patientinnen und Patienten die Hüfte, der Oberschenkel, das Knie oder der Unterschenkel entfernt wurde. In der Region werden jedes Jahr etwa 300 Beinamputationen durchgeführt.

„Wir haben beschlossen, einen größeren Zeitraum zu berücksichtigen, weil wir leider mehr Fälle gefunden haben als erwartet. Auch wenn wir keine einzelne Ursache ausmachen können, bedeutet das Gesamtbild, dass wir die Studie sowohl zeitlich als auch vom Umfang her ausweiten“, teilte Kurt Espersen, Konzerndirektor der Region Süddänemark, mit.

Die Region sagt, dass sie die erweiterte Studie so bald wie möglich in Angriff nehmen wird. „Es wird eine große Aufgabe für uns sein, die vielen Unterlagen zu überprüfen, und es wird einige Zeit dauern“, so Kurt Espersen.

Voruntersuchung hätte Amputationen verhindern können

Bei der Überprüfung der Patientendaten der vergangenen drei Jahren hat die Region elf Patientinnen und Patienten gefunden, die von einer Beurteilung durch eine Gefäßchirurgin oder einen Gefäßchirurgen vor ihrer Amputation hätten profitieren können. Die Fachleute hätten etwa sofort erkennen können, ob sich ein Blutgerinnsel im Bein befindet.

Die elf Patienten, die möglicherweise Anspruch auf Entschädigung haben, erhalten nun ein Schreiben mit Anweisungen, wie sie vorgehen können.

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