Natur
Schnabelwal von Röm in Esbjerg zerlegt und obduziert
Schnabelwal von Röm in Esbjerg zerlegt und obduziert
Schnabelwal von Röm in Esbjerg zerlegt und obduziert
Der an den Strand von Lakolk auf Röm angespülte Schnabelwal ist im Fischerei- und Seefahrtsmuseum am Wochenende zerlegt worden und wird am Montag obduziert. Im Magen des Säugers wurde Plastik gefunden.
Der am vergangenen Freitag am Strand von Lakolk auf Röm von einem Sylter Fotografen gefundene tote Schnabelwal ist am Wochenende im Fischerei- und Seefahrtsmuseum in Esbjerg zerlegt worden. Diesem blutigen Prozess folgten viele Schaulustige, für die der Besuch im Museum zu einer besonderen Attraktion wurde. Am Montag folgte die Obduktion. Im Magen des Säugers wurde Plastik gefunden.
Selten in unseren Breitengraden
Der Schnabelwal ist unseren Breitengraden eher ein seltener Meeressäuger. Sie leben in allen Ozeanen und gehören zur Familie der Zahnwale, über die man in Dänemark am wenigsten weiß, weshalb der Fund auch besondere Aufmerksamkeit weckt. Unter anderem bei Charlotte Thøstensen, Biologin beim Fischerei- und Seefahrtmuseum.
„Es ist das erste Mal, dass wir einen Wal dieser Art in Dänemark sehen. Das ist darum eine absolute Seltenheit“, so die Biologin. Da der Hochseebewohner in einem guten Zustand vorgefunden wurde, erhofft sich die Biologin zahlreiche Informationen von der Obduktion.
Eine Tonne schwer
Der männliche Wal von Röm ist etwa sechs Meter lang, was auf einen ausgewachsenen Wal hindeutet. Der etwa eine Tonne schwere Meeressäuger wurde von Tierarzt und Aage Kristian Olsen Astrup von der Universität Aarhus zerlegt. Aufgrund seines guten Zustands schließt der Forscher Unterernährung als Todesursache aus. Die Speckschicht war zwischen sieben und acht Zentimeter dick.
Der abgetrennte Kopf soll tiefgefroren werden, damit später eine genauere Untersuchung vorgenommen werden kann. Diese, die inneren Organe, Gewebeproben und weitere Analysen sollen den Forschern mehr Wissen über die Gattung liefern.
Diese Wale hätten keinen Gebrauch für Zähne, da sie sich zu 90 Prozent von Tintenfischen ernähren. Bei ihrer Suche nach Nahrung tauchen sie sehr, sehr tief, erklärte der Forscher dem Publikum.
Eine Erklärung für die Strandung von Walen ist schwer auszumachen. Entweder haben sie sich auf der Nahrungssuche verirrt, sind unterernährt oder krank. Ein Walfund ist keine Seltenheit auf Röm. Dort strandeten vor fast 25 Jahren 29 große Pottwale.