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Hallmann: Großer Verlust für die deutsche Minderheit

Hallmann: Großer Verlust für die deutsche Minderheit

Hallmann: Großer Verlust für die deutsche Minderheit

dodo
Kopenhagen
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Die Minderheitenpolitik zählt zu den ganz wenigen Themen, bei denen sich Ellen Trane Nørby und Christian Juhl einig sind (Archivbild). Foto: Karin Riggelsen

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Die Venstre-Abgeordnete Ellen Trane Nørby wird nicht erneut für das Folketing kandidieren und Christiansborg verlassen. Die deutsche Minderheit und alle Nordschleswiger verlieren damit eine starke Stimme in Kopenhagen, sagt der Leiter des Sekretariats der deutschen Minderheit in Kopenhagen.

„Ich habe volles Verständnis für die Entscheidung von Ellen Trane, sich auf Sonderburg und ihre Familie zu konzentrieren. Aus Sicht der deutschen Minderheit ist es allerdings ein großer Verlust“, sagt Harro Hallmann, Leiter des Sekretariats der deutschen Minderheit in Kopenhagen und Kommunikationschef des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), zur Ankündigung der Venstre-Abgeordneten, bei der kommenden Parlamentswahl nicht mehr antreten zu wollen.

Stattdessen will sie kommunalpolitisch aktiv sein und 2025 abermals um das Bürgermeisteramt in Sonderburg (Sønderborg) kämpfen.

Der Leiter des Sekretariats der deutschen Minderheit in Kopenhagen findet es schade, dass die Venstre Abgeordnete die Landespolitik verlässt, hat aber Verständnis für die Entscheidung. Foto: Karin Riggelsen

Für die deutsche Minderheit bedeutet dies, dass sie eine große Fürsprecherin in Kopenhagen verliert, sagt Hallmann: „Ellen hat sich über sehr viele Jahre engagiert und proaktiv für die deutsche Minderheit eingesetzt. In vielen konkreten Fällen ist es ihrem gezielten Einsatz zu verdanken, dass die deutsche Minderheit positive Resultate erreicht hat.“

Ein Verlust für alle

Aus seiner Sicht ist es aber nicht nur für die deutsche Minderheit schade, dass die Venstre-Politikerin der Landespolitik den Rücken kehrt. Für alle Nordschleswiger sei es ein Verlust, so der Sekretariatsleiter.

„Sie hat sich oft parteiübergreifend für Nordschleswig eingesetzt. Alle Nordschleswiger verlieren eine starke Stimme in Kopenhagen“, so Harro Hallmann.

Bereits Bei den Kommunalwahlen im November war sie in der Kommune Sonderburg mit dem erklärten Ziel angetreten, dem Sozialdemokraten Erik Lauritzen den Bürgermeisterposten abzunehmen. Dies gelang ihr allerdings nicht. Im November 2025 will sie nun einen neuen Anlauf nehmen.

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