Tourismus
Insel-Camping mit Alpaka-Küsschen
Insel-Camping mit Alpaka-Küsschen
Insel-Camping mit Alpaka-Küsschen
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Vor fast anderthalb Jahren hat Familie Schäfer ihre Zelte in Bayern abgebrochen, um sich auf Aarö den Traum vom eigenen Campingplatz zu erfüllen. Längst fühlt sich die Familie dort heimisch. Den Platz haben die Wahl-Insulaner stetig weiterentwickelt. Der Familienname ist dabei Programm: Isabell und Dirk Schäfer werden – Hirten! Unter anderem.
Auf dem Campingplatz von Aarö (Aarø) herrscht Ruhe. Die Ruhe vor dem Sturm. Soeben hat Dänemark seinen Wiedereröffnungsplan nach monatelangem Corona-Shutdown bekannt gegeben: Die Campingfreunde stehen schon in den Startlöchern.
Einen Tag Urlaub
Das merkt auch das Ehepaar Schäfer. Seine Wintersaison auf der Insel im Kleinen Belt verlief alles andere als beschaulich: „Gerade einen Tag Urlaub hatten wir“, sagt Dirk Schäfer und lacht. In den kommenden Wochen wartet auch jede Menge tierische Arbeit auf das Ehepaar. Mitte Mai eröffnen die Campingplatzbetreiber einen ziemlich exotisch anmutenden Streichelzoo.
Streichelzoo schon jetzt ein Hingucker
Schon jetzt nehmen Schaulustige auch längere Anfahrten in Kauf, um vorab einen Blick auf Bob und Charly zu werfen: So heißen die putzigen Alpakas, der jüngste Zuwachs der Familie. Den Campingplatz haben die jungen Kamele auf ihren Streifzügen längst für sich entdeckt.
Schluss mit Freigang für Bob & Charlie
Mit dem Freigang ist jetzt Schluss! Seit Kurzem haben die knuffigen Kleinkamele ein eigenes Gehege – zumindest war dies bis gestern so. Seither haben sich Clara und Bibi zu Bob und Charly gesellt. Die Anglo-Nubier sind die jüngsten Mitglieder der Familie, aber nicht die letzten: „Demnächst kommen noch zwei Lämmer und ein Schaf hinzu“, verrät Dirk Schäfer und fügt lachend hinzu: „Dann werden wir auch noch Schäfer!“
Und Handwerker, Schreiner, Bau- und Forstarbeiter, Pizzabäcker, Café-Betreiber und, und, und …
Alles Marke Eigenbau
Der gelernte Heizungsbauer hat das Gehege für den Streichelzoo von Grund auf selbst gebaut und zuvor das Gelände gerodet. Zaun, Stall – alles ist Marke Eigenbau. Dazu hat Schäfer in ein mobiles Sägewerk investiert, und das hat sich bereits zum jetzigen Zeitpunkt fast rentiert, denn weitere Projekte sind in Planung.
Abwasser und Strom für alle
Die vergangenen Monate haben die Platzbetreiber dazu genutzt, einen Abwasserkanal anzulegen, mitsamt Spülanlage für die Chemietoiletten der Campinggäste, sowie Ladeständer, um auch die letzte Ecke des weitläufigen Platzes mit Strom zu versorgen.
Ein Platz für alles
Währenddessen hält Isabell Schäfer die Cafeteria am Laufen: Seit den Corona-Auflagen hat sich das Camping-Café zur ersten Adresse auf der Insel für Take-away gemausert, zur Pizzabäckerei und zum Inselkaufmannsladen für die täglichen kleinen Bedürfnisse.
Statt die Fähre zu nehmen, wenn den Insulanern Mehl oder Zigaretten ausgehen, klingeln sie bei Schäfers an, die ihren Laden dann einen Spalt breit öffnen, um ihren Inselmitbewohnern das Gewünschte durch die Tür zu reichen.
Zusammen durch dick & dünn
Überhaupt: diese Insulaner! Nach wie vor schwärmen die Schäfers von der Herzlichkeit, die ihnen auf Aarö auf Schritt und Tritt begegnet, und von dem Zusammenhalt, der auf der Insel herrscht. Auch in Krisenzeiten geht man dort gemeinsam durch dick und dünn, hilft sich, wo es nur geht. Kurz: Man zieht an einem Strang.
„Es ist wirklich überwältigend“, strahlt Isabell Schäfer.
Tierisch viel zu tun
Zurück zum Streichelzoo. Dort tummeln sich die Ziegen Bibi und Clara gemeinsam mit Familienhund Sammy. Die anfängliche Angst der drei Monate jungen Nubier vor dem lebhaften Vierbeiner ist inzwischen einer verhaltener Skepsis gewichen – und Clara setzt schon mal die winzigen Hörner ein, wenn es ihr zu bunt wird.
Bob und Charlie haben sich indes längst an Hund Sammy gewöhnt – vor allem aber an den kleinen Joe: „Joe bekommt sogar einen Kuss von Charlie“, wie seine Mutter verrät. Wenn das nicht der Anfang einer tierischen Freundschaft ist!