Artenreichtum

730 Hektar unberührter Wald

730 Hektar unberührter Wald

730 Hektar unberührter Wald

Hadersleben/Haderslev
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Die Wälder um Törning gehören zu dem Waldkomplex im Haderslebener Tunneltal. Foto: Ute Levisen

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Üppige Wälder sind in der Großkommune Hadersleben selten. Insgesamt 728 Hektar ihrer Fläche werden in den kommenden Jahren zu unberührtem Wald umgewandelt – was nicht heißt, dass die Wälder künftig für die Öffentlichkeit zur „Sperrzone“ werden. Dies zumindest verspricht die Naturbehörde.

Das Jahr neigt sich dem Ende zu – ebenso der „Fahrplan“ der dänischen Naturbehörde für den politisch beschlossenen Maßnahmenkatalog zur Förderung der Biodiversität in Dänemark. Dazu gehört, dass in Zukunft ein Teil der Wälder als unberührter Wald ausgewiesen und entsprechend bewirtschaftet wird.

Künftig unberührte Wälder im Tunneltal

In der Kommune Hadersleben sollen fürder 728 Hektar unberührte Waldfläche entstehen, indem man der Natur – mehr oder weniger – freien Lauf lässt.

 Nach Angaben der dänischen Naturbehörde handelt es sich dabei um den Waldkomplex von Pamhule Skov, der unter anderem die Wälder um die Törninger Mühle sowie Vester- und Østerskov und nicht zuletzt den Tierpark „Haderslev Dyrehave" vor den Toren der Stadt Hadersleben umfasst.

Rund 730 Hektar Fläche sollen in der Kommune als unberührte Wälder ausgewiesen und entsprechend bewirtschaftet werden. Foto: Ute Levisen

Unberührt heißt in der Interpretation der dänischen Naturbehörde, dass diese Wälder nicht mehr nach kommerziellen Aspekten bewirtschaftet werden. Feuchtgebiete sollen möglichst wieder hergestellt und nicht heimische Gewächse entfernt werden.

Umstrittene Pläne

Diese Pläne sind nicht unumstritten: Zahlreiche Nutzergruppen, beispielsweise die Mountainbiker in der Kommune, bangen um ihr Übungsterrain. Doch die Naturbehörde beruhigt: Die Öffentlichkeit werde auch in Zukunft die Wälder nutzen können, wenngleich nicht gänzlich ohne Einschränkungen, was in der Natur der Sache liegt.

Die Region um die Törninger Mühle im Christianstal ist ein beliebtes Ausflugsziel – der Wald von Pamhule vor allem bei Mountainbikern beliebt. Foto: Ute Levisen

Die Naturbehörde in Nordschleswig bewirtschaftet im Auftrag des dänischen Umweltministeriums die staatlichen Forstgebiete im Landesteil. Zurzeit ist sie mit dem Erstellen von Verwaltungsplänen für rund 4.500 Hektar Waldfläche im Landesteil befasst. Ein Teil der staatlichen Wälder soll auf politischem Beschluss in Zukunft „unberührt“ sein.

Stevning Dam im Christianstal Foto: Ute Levisen

Diese Pläne definieren, welche Gewächse weichen müssen, um dem Artenreichtum an Pflanzen und Tieren in den jeweiligen Gebieten neue Impulse zu geben. Zuvor durchlaufen die Verwaltungspläne indes eine öffentliche Anhörungsphase.
In ganz Dänemark sollen, laut Entwurf, 385 Wälder in staatlichem Besitz zu unberührtem Wald werden – 28 davon liegen in Nordschleswig.

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