Grenzkontrollen

Gegen „Symbolpolitik“: Nacktkalender an alle Abgeordneten verteilt

Gegen „Symbolpolitik“: Nacktkalender an alle Abgeordneten verteilt

Nacktkalender an alle Abgeordneten verteilt

Nordschleswig/Kopenhagen
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Katharina Kley (l.) hat im Oktober gemeinsam mit dem Vorstandsmitglied der Jungen Spitzen, Martina Lutz, den Nacktkalender in Kopenhagen vorgestellt. Foto: Walter Turnowsky

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Die Jungen Spitzen hoffen, mit ihrem Kalender unter den Abgeordneten eine neue Diskussion über die Grenzkontrollen anzustoßen.

Viele der 179 Angeordneten des Folketings haben soeben erst ihr Büro bezogen. Denn nach den großen Verschiebungen bei der Wahl mussten viele umziehen, und die neu gewählten benötigten überhaupt erst mal einen Raum.

Daher war bisher kaum Zeit, die weißen Wände auszuschmücken. Da ist es passend, dass die Parlamentarier in puncto Wandschmuck am vergangenen Freitag Hilfe von der Jugendorganisation der Schleswigschen Partei, den Jungen Spitzen, erhielten. Sie haben dafür gesorgt, dass sämtliche 179 Abgeordneten ein Exemplar des Nacktkalenders von und mit den Jungpolitikerinnen und -politikern erhalten haben. Mit dem Kalender wollen sie auf die Probleme aufmerksam machen, die Grenzkontrollen in Nordschleswig verursachen.

„Wir hoffen, dass wir die Politikerinnen und Politiker auf das Thema aufmerksam machen können. Für viele, die nicht gerade aus dem Grenzland kommen, spielt die Diskussion oft keine Rolle“, sagt Katharina Kley, Vorsitzende der Jungen Spitzen.

Junge Spitzen wollen Debatte neu beleben

Die Jugendorganisation hat, wie „Der Nordschleswiger“ berichtete, den Kalender im Oktober vorgestellt. 14 Jugendliche haben sich an zwölf Grenzübergängen fast unbekleidet ablichten lassen. Kley hat jedoch keine Illusion, dass ein wenig nackte Haut Befürworterinnen und Befürworter der Kontrollen auf einen Schlag vom Gegenteil überzeugen kann.

Wandschmuck für die Abgeordneten? Der Nacktkalender der Jungen Spitzen Foto: Ute Levisen / Junge Spitzen

„Die Parteien haben hier sehr feste Positionen. Sie tun sich schwer, von ihrer Symbolpolitik abzurücken, weil sie sie so lange verteidigt haben. Wir finden es jedoch wichtig, die Diskussion gerade jetzt, wo eine neue Regierung gebildet wird, anzustoßen“, meint sie.

Die bisherige sozialdemokratische Regierung hat wiederholt argumentiert, die Kontrollen seien weiterhin notwendig. Zuletzt hat diese sie per 22. November um weitere sechs Monate verlängert. Die Jungen Spitzen hoffen, die Diskussion mit dem Kalender auf Christiansborg neu zu beleben.

„Vielleicht hängen ein paar der Abgeordneten den Kalender in ihrem Büro auf“, so Kley.

„Der Nordschleswiger“ konnte bisher nicht ausmachen, ob das bereits geschehen ist.

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