Jahreswechsel
Jetzt fliegen bei uns die Funken
Jetzt fliegen bei uns die Funken
Jetzt fliegen bei uns die Funken
Ab dem 27. Dezember darf in Dänemark geknallt werden. In Deutschland entscheiden sich immer mehr Städte dafür, das Abschießen von Feuerwerkskörpern zu untersagen. In Nordschleswig ist das bislang kein Thema. Allerdings gibt es in Städten und auf der Insel Röm bestimmte Regeln, die eingehalten werden müssen.
Kriegsähnliche Zustände in den Innenstädten am Silvesterabend – wer einmal in Köln, Berlin oder Stuttgart miterlebt hat, wie Raketen und Feuerwerkskörper mit brennenden Lunten mitten in die Menge geschmissen werden, kann nachvollziehen, warum immer mehr Städte Feuerwerksverbote einführen.
So ist das Abfeuern in Teilen von Dortmund und Düsseldorf verboten, in Australien und in den Niederlanden gibt es bereits ein komplettes Verbot von privaten Feuerwerken. Und wie sieht es in Nordschleswig aus?
Vernünftiger Umgang in Nordschlewiger
Es besteht derzeit kein Bedarf, Verbote einzuführen, so die Einschätzung der beiden Rettungsbereitschaften in Nordschleswig, Brand og Redning Sønderjylland und Brand og Redning Sønderborg.
„Die Nordschleswiger verhalten sich in den allermeisten Fällen sehr vernünftig. In den Städten gibt es keine Vorkommnisse wie beispielsweise in Hamburg”, sagt der Sicherheitsberater von Brand og Redning Sønderjylland, Henning Jensen.
Kopenhagen sei eben nicht Kollund, und privates Feuerwerk werde in erster Linie daheim rund um das eigene Haus abgeschossen. Partymeilen in den Innenstädten gebe es nicht. „Privat sind die Bürger recht umsichtig”, so Jensen.
Die wenigen Einsätze der Feuerwehren rund um den Jahreswechsel im vergangenen Jahr geben ihm recht. „In Tondern und Hadersleben hatten wir gar keine Einsätze, die auf Feuerwerk zurückzuführen waren. Lediglich in Apenrade gab es drei Vorfälle, die mit Feuerwerk in Verbindung standen.”
In der Kommune Sonderburg ist die lokale Rettungsbereitschaft ebenfalls entspannt, was Silvester 2018 angeht. „Wir haben so gut wie gar keine Probleme mit unvernünftigem Gebrauch von Knallkörpern”, sagt Henrik Jacobsen von der operativen Bereitschaft in Sonderburg. „Ein Verbot von Feuerwerk war daher noch nie im Gespräch.”
Tilladt at affyre fyrvaerkeri fra i dag 1)Brug altid beskyttelsesbriller 2)Brug kun godkendt & aldrig hjemmelavet/ulovligt fyrvaerkeri 3)Hold aldrig taendt fyrvaerkeri i handen 4)Hold sikkerhedsafstanden og laen dig ikke ind over fyrvaerkeriet 5)Ga aldrig tilbage til en fuser #politidk
— Sydjyllands Politi (@SjylPoliti) 27. Dezember 2018
Die Entscheidungshoheit über die Einführung von Verbotszonen liegt rein praktisch bei den Kommunen. „Es stand aber tatsächlich nie zur Debatte”, sagt Henrik Jacobsen zur Lage in Sonderburg.
Der Silvesterabend in und um Sonderburg sei in der Regel nicht anders als andere Abende auch. „Wir fahren mit normaler Bemannung und sind genauso bereit, wie an allen anderen Tagen des Jahres auch.”
Die Sozialdemokraten wollen die Regeln zum Abschießen von Feuerwerk verschärfen – und es den Kommunen leichter machen, Verbotszonen einzuführen. „Es gibt Orte im Land, an denen sich einige Leute versammeln und sich einen Spaß daraus machen, Raketen beispielsweise aufs Rathaus oder andere Gebäude zu schießen und Fenster zu zerstören”, sagt die politische Sprecherin für rechtliche Angelegenheiten, Trine Bramsen.
Es gibt Orte im Land, an denen sich einige Leute versammeln und sich einen Spaß daraus machen, Raketen beispielsweise aufs Rathaus zu schießen.
Trine Bramsen
„Wir wollen es den Kommunen leichter machen, ein Abschussverbot durchzusetzen.” Ihr schwebt vor, dass die Kommunen zur Durchsetzung dieser Verbotszonen private Wachdienste anheuern oder die Heimwehr damit beauftragen können. Bis zu 300 Verletzte durch Feuerwerk jedes Jahr seien Anlass genug, darüber nachzudenken.
Raketen vom Markt nehmen
Außerdem wollen die Sozialdemokraten die gefährlichsten Raketen vom Markt nehmen, sprich verbieten lassen. „In Norwegen hat man die Anzahl der Verletzungen in den vergangenen Jahren markant verringern können, nachdem man Restriktionen für Raketen mit Leitstab erlassen hat.
„Wenn Erfahrungen so einseitig gut sind, dann finde ich, sollte man sich nach ihnen richten”, sagt Bramsen. Raketen mit Stab dran seien mit Vorsicht zu genießen, da sie zum Abfeuern oft in eine Flasche gesteckt werden, die beim Anzünden umfallen kann.
Als dritte Maßnahme in Sachen Feuerwerk fordern die Sozialdemokraten eine stärkere Kontrolle von Feuerwerk-Importen.