Auszeichnung

Dänische Ortschaft des Jahres: Bollersleben heißer Kandidat

Dänische Ortschaft des Jahres: Bollersleben heißer Kandidat

Dänische Ortschaft des Jahres: Bollersleben heißer Kandidat

Bollersleben/Bolderslev
Zuletzt aktualisiert um:
Der Zusammenhalt und innovatives Handeln in Bollersleben haben für eine landesweite Nominierung zur „Ortschaft des Jahres“ gesorgt. Foto: DN

Diesen Artikel vorlesen lassen.

In der Kommune Apenrade hat Bollersleben den Titel bereits einmal erhalten, nun könnte es auch noch der landesweite Titel „Ortschaft des Jahres“ werden. Das Dorf vor den Toren Tingleffs ist unter den drei nominierten Kandidaten. Der Bürgervereinsvorsitzende ist hellauf begeistert und fiebert einem wichtigen Besuch entgegen.

Die zentralen Kriterien zur Wahl der „Ortschaft des Jahres 2023“ in Dänemark sind in diesem Jahr Bemühungen und Projekte zur Bewältigung der Energiekrise. Bollersleben hat diesbezüglich einiges zu bieten und ist unter den drei Finalisten.  

Neben Bollersleben können sich Borris aus der Kommune Ringkøbing-Skjern und Sparkær aus der Kommune Viborg Hoffnung auf die Auszeichnung machen, die die Organisationen „Landdistrikternes Fællesråd“ und „Landsforeningen Landsbyerne Danmark“ sowie der Kreditverein „Forenet Kredit“ jedes Jahr verleihen.

Fernwärmepläne als Plus

Zu den Vergabekriterien gehören unter anderem alternative Lösungen für die Wärmeversorgung. Hier scheint Bollersleben punkten zu können.

Die Bemühungen, den gesamten Ort auf Fernwärme umzustellen, ist groß und stößt zudem auf enorme Unterstützung.

Über 50 Prozent der Haushalte haben Interesse bekundet und sich auf die Fernwärmeliste setzen lassen – Tendenz weiter steigend. Das ist verglichen mit anderen Orten in der Kommune Apenrade (Aabenraa) ein absoluter Topwert.

Die Nominierung hat nicht zuletzt beim Bürgervereinsvorsitzenden (Bolderslev Lokalråd) Henning Frisk Freude und Stolz hervorgerufen.

„Das ist einfach grandios, dass wir unter die drei Ortschaften in Dänemark gekommen sind, die den Preis bekommen können. Wir sehen das natürlich als große Anerkennung“, so Frisk.

 

Bürgervereinsvorsitzender Henning Frisk freut sich im Namen aller Bollerslebenerinnen und Bollerslebener über die Nominierung. Foto: DN

Schiris zu Gast

Der Blick von ihm und des gesamten Ortes ist auf den 18. August gerichtet. An dem Tag kommt das Bewertungskomitee zu Besuch. Die anderen nominierten Dörfer folgen am 20. August. Die große Party für das Siegerdorf soll laut Zeitplan am 23. September steigen.

Wird man den Ort nun mit vereinten Kräften tagelang so richtig herausputzen und auch das letzte Fitzelchen Unkraut entfernen?

„Nein, so eher nicht“, antwortet Frisk mit einem Lachen. „Natürlich wollen wir uns gut präsentieren. Uns schwebt aber eher vor, den Besuch des Komitees mit einem Dorffest für alle zu verknüpfen“, so der Vorsitzende.

Allein unter den drei nominierten Orten zu sein, sei schon ein Erfolg. Man müsse sich da nicht die Beine ausreißen und werde sich ganz natürlich geben, so Frisk mit einem Augenzwinkern.

Der Gewinner der Auszeichnung, die seit 1995 verliehen wird, bekommt einen Scheck in Höhe von 50.000 Kronen. Die Plätze zwei und drei werden mit jeweils 25.000 Kronen honoriert.

Bollersleben geht mit folgendem „Empfehlungsschreiben“ ins Rennen:

„Der Ort lebt nach Werten mit der Überschrift ‚Dörfergemeinschaft der Zukunft’, wobei Gemeinschaft, Balance, Harmonie, Geborgenheit und Raum für Veränderung die Schlüsselwörter sind. Bollersleben ist mit seinen circa 1.100 Einwohnerinnen und Einwohner engagiert, die Entwicklung zu drehen, indem man beim Einsatz für Fernwärme, Solarenergie und andere grünen Lösungen den Turbo eingeschaltet hat. Auch hat man sich für den Erhalt der Schule und für die Rückkehr eines Supermarktes eingesetzt sowie die Ortsentwicklung mit grünen Oasen vorangetrieben. Mit über 40 Organisationen und Vereinen hat das Ehrenamt im Ort eine lange Geschichte. Mit Engagement und Bürgerbeteiligung wird stets an der Entwicklung und an Zukunftsperspektiven gefeilt.“

Mehr lesen

Leitartikel

Marle Liebelt Portraitfoto
Marle Liebelt Hauptredaktion
„Positiv denken: In Nordschleswig liegt der Schlüssel zur Zukunft“