DSSV-Vertretertagung

Deutsche Schulen in Nordschleswig platzen aus allen Nähten

Deutsche Schulen in Nordschleswig platzen aus allen Nähten

Deutsche Schulen in Nordschleswig platzen aus allen Nähten

Nordschleswig
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Der DSSV freut sich über steigende Schülerinnen- und Schülerzahlen an den deutschen Schulen in Nordschleswig. Foto: Gwyn Nissen

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2021 knackte der Deutsche Schul- und Sprachverein die 1.300-Marke. In diesem Jahr werden über 1.500 Mädchen und Jungen an den Schulen der deutschen Minderheit erwartet.

Die Schulen der deutschen Minderheit in Nordschleswig brechen in diesen Jahren alle Rekorde. Im vergangenen Jahr freute sich der Deutsche Schul- und Sprachverein für Nordschleswig (DSSV), als 1.359 Schülerinnen und Schüler die 13 Schulen im Landesteil besuchten. Doch diese Bestmarke wird in diesem Jahr erneut übertroffen: Zum Stichtag 5. September erwartet der DSSV mindestens 1.533 Kinder und Jugendliche an den Schulen.

„Der Zuwachs ist zum großen Teil darin begründet, dass viele Familien aus der Bundesrepublik nach Dänemark ausgewandert sind und für ihre Kinder unsere Schulen wählen“, sagte Schulrätin Anke Tästensen, am Dienstagabend am Deutschen Gymnasium in Apenrade bei der Vertretertagung des Deutschen Schul- und Sprachvereins.

Rückkehrer nach Nordschleswig

„Ein weiterer sehr positiver Trend kommt jedoch auch noch hinzu, nämlich dass unsere jungen Nordschleswigerinnen und Nordschleswiger, die zu Studien- und Ausbildungszwecken Nordschleswig verlassen hatten, wieder hierher zurückkehren und ihre Kinder in unseren Kindergärten und Schulen anmelden. Das freut mich persönlich sehr“, so Tästensen, die einen weiteren Grund nennt:

Auch die Investition in die deutschen Kindergärten mache sich bezahlt, da viele Kinder in die deutschen Schulen wechseln würden. Der Anteil liegt aktuell bei 76 Prozent (gegenüber 78 Prozent im Vorjahr).

Die Förde-Schule gehört zu den beliebten deutschen Schulen in Nordschleswig – dort gibt es nun Platzprobleme (Archiv). Foto: Karin Riggelsen

DSSV-Finanzen

Die Schulen und Kindergärten des Deutschen Schul- und Sprachvereins sind der größte Posten im Haushalt der deutschen Minderheit. 2021 beliefen sich die Ausgaben auf fast 250 Millionen Kronen. Der DSSV machte dabei eine Punktlandung bei den Finanzen: Am Ende des Jahres stand ein Minus von 17.000 Kronen zu Buche.

Zuwachs schafft Platzprobleme

Allerdings bedeutet der Zuwachs, dass immer mehr Schulen in Nordschleswig aus allen Nähten platzen. Die Einrichtungen müssten weitere Klassenräume schaffen, da die jetzigen Räume ursprünglich für 16 Personen konzipiert worden sind:

„Alle Kindergärten, alle Schulen und das Gymnasium sind randvoll. Wir verwalten Wartelisten, und wir versuchen, allen interessierten Kindern und Schülern einen Platz in unseren Häusern zu ermöglichen“, erklärt Welm Friedrichsen, Hauptvorsitzender des DSSV.

Der DSSV diskutiere daher zurzeit neue Aufnahmeregeln für die Institutionen.

DSSV sucht Lösungen

Während in Gravenstein (Kindergarten) und Lügumkloster (Schule) gerade neue Gebäude entstehen und mehr Platz geschaffen wird, sucht der DSSV gerade nach Lösungen für die Kindergärten in Hadersleben und Rothenkrug (Rødekro), sowie für die Schulen in Pattburg (Padborg), Hadersleben (Haderslev) sowie in Sonderburg (Sønderborg) und Gravenstein (Gråsten). Kurzfristig wird es an einigen Standorten zum Teil Pavillon-Lösungen geben.

„Ich möchte jedoch die Erwartungen dämpfen, dass wir für alle hier angesprochenen Standorte schnelle und gute Lösungen finden können. Deshalb möchte ich an dieser Stelle weiterhin um Geduld und Verständnis bitten – auch wenn eventuell noch viele Jahre Geduld notwendig ist“, sagte Welm Friedrichsen.

Welm Friedrichsen forderte in den Institutionen zu Geduld auf. Foto: Gwyn Nissen

DGN: Internat zu klein

Schließlich sei es laut dem DSSV-Hauptvorsitzenden wichtig abzuwarten, inwieweit der jetzige Platzbedarf auch ein langfristiger Platzbedarf sei.

Am Deutschen Gymnasium für Nordschleswig gebe es ebenfalls Platzprobleme. Unter anderem habe das Internat nur 50 Plätze, die gleich zweimal hätten vermietet werden können, so Friedrichsen.

 

 

 

 

 

 

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