Es ist längst eine feste Tradition geworden und zieht Jahr für Jahr alle in seinen Bann: das Weihnachtsmusical der Deutschen Schule Pattburg mit den Chefproduzentinnen und Musiklehrerinnen Angelika Thiele und Sabine Birkner als treibende Kräfte.

Das Gemeinschaftsprojekt mit der gesamten Schülerschaft konnte vergangenes Jahr coronabedingt nicht zur Weihnachtszeit dargeboten werden. Nun wird es im Frühling nachgeholt.

Letzter Schliff

Der Vorteil: Die Requisiten, Kostüme und viele andere Details müssen nicht neu zusammengestellt werden, die Rollen sind verteilt, und geprobt wurde vor der Absage auch schon.

In dieser Woche wird am Stück noch einmal gefeilt, um bei den beiden Vorstellungen für die Eltern am  31. März und am 1. April (Beginn ist jeweils um 18 Uhr) in der Turnhalle alles gut über die Bühne zu bringen.

Dass die musikalische Weihnachtsshow jetzt erst dargeboten wird, ist gar nicht schlimm, denn die kreativen Musicalköpfe Sabine Birkner und Angelika Thiele haben sich quasi ein jahreszeitenunabhängiges Stück einfallen lassen.

„Wieso Wiese“ lautet der Titel.

Rauschebart im Sommer

„In dem Stück wacht der Weihnachtsmann im Sommer auf einer Wiese auf und begegnet ganz vielen Wiesenbewohnern. Die Insekten und anderen Tiere äußern ganz eigenartige Wünsche, die gar nicht zu ihnen passen, wie etwa die Schnecke, die ohne Haus sein möchte und dann obdachlos wäre“, erzählt Musiklehrerin und Musicalerfinderin Sabine Birkner, ohne zu viel verraten zu wollen.

Zum Glück ist da der Weihnachtsmann, der die Wiesenbewohner zu sinnvollen Wünschen bewegen kann.

Die vielen Bewohner mimen die kleineren Kinder. „Die größeren Rollen spielen die Schülerinnen und Schüler aus Klasse sechs und sieben“, erwähnt Sabine Birkner.

Kreativer Zeitaufwand

Sie und ihre kongeniale Musicalpartnerin Angelika Thiele haben im Laufe des Sommers wieder einmal etliche Stunden die Köpfe zusammengesteckt und das Musical verfasst.

„Da sind auf der Terrasse viele Stunden zusammengekommen“, so Angelika Thiele.

Bei aller Anstrengung mache es  auch Freude, wenn die ganze Schule mitzieht und man das Großprojekt buchstäblich gut über die Bühne bringt.

Beim Feinschliff war diese Freude zu spüren.

Konzentriert und motiviert übten die Mädchen und Jungen auf der Bühne, unterstützt vom kleinen Schulorchester, das beide Musiklehrerinnen – zugleich auch Regisseurinnen – unterstützen.

Freuen kann sich das Publikum unter anderem auf eine schmissige Rock’n’Roll-Einlage.

Auf und hinter der Bühne

Schülerinnen und Schüler sind auch für Lichteffekte, Tontechnik und andere praktischen Abläufe eingesetzt.

Es ist halt ein Gemeinschaftsprojekt, das unter anderem auch das riesige Hintergrundbild auf der Bühne zustandebrachte.

„Zum Glück ist es noch ganz. Es wurde ja zusammengerollt und zwischengelagert“, zeigt sich Sabine Birkner erleichtert, dass das imposante Wiesenbild heil geblieben ist.

Während auf der Bühne geprobt wird, sitzt Siebtklässler Sebastian Plumhoff an der Wand gegenüber und schiebt an Reglern herum. Sebastian betätigt das Mischpult für die Lichteffekte.

Wie kam es, dass er für diese Aufgaben auserkoren wurde?

Doppelrolle

„Ich beschäftige mich gern mit technischen Dingen. Zu Hause arbeite ich unter anderem viel an meinem Moped und am Rasenmäher“, so der Schüler am Rande der Probe.

„Im Stück spiele ich aber auch mit. Mal stehe ich auf der Bühne, mal sitze ich hier an der Technik“, ergänzt Sebastian.

In einem Weihnachtsmusical darf ein Weihnachtsmann natürlich nicht fehlen.

Die Figur ist mit zwei Schülerinnen doppelt besetzt. Mal spielt Dortje Klein den rotmanteligen Herrn mit weißem Bart, mal Insa Stahlhut aus der siebten Klasse.

„Ich wollte immer schon mal eine Hauptrolle spielen. Ich mag es, auf der Bühne zu stehen“, so Insa zum Beweggrund, sich für die Weihnachtsmannrolle zur Verfügung zu stellen.

Sie hoffe sehr, dass sie bei der Premiere nicht zu viel Lampenfieber hat und ihre Rolle gut rüberbringt.

„Vielleicht ist der eine oder andere Versprecher dabei. Sowas kann natürlich vorkommen“, so die 13-Jährige, die ihrem Auftritt letztendlich gelassen entgegensieht.

Auf Eis

Gut vorbereitet ist sie ja, denn das Stück wurde vergangenes Jahr schon mal einstudiert. Dann kamen aber Corona-Restriktionen dazwischen. Das Projekt musste zwangsläufig auf Eis gelegt werden.

„Das war blöd, denn wir waren alle so schön in Schwung und konnten die Texte. Nun mussten wir alles wieder auffrischen“, sagt Insa.

Sie sei letztendlich aber froh, dass das Musical nach all den Anstrengungen überhaupt aufgeführt wird. „Ich dachte, dass es ausfällt. Zum Glück findet es aber statt“, so die Siebtklässlerin.

Wegen der misslichen Corona-Lage Ende vergangenen Jahres war angedacht, das Musical ohne Publikum darzubieten und aufzunehmen, um es zumindest als Film präsentieren zu können. Nun wird es live und in Farbe gezeigt.

Am Donnerstag (31. März) vor der Premiere am Abend steigt ab 9 Uhr die Generalprobe. Der benachbarte Kindergarten ist eingeladen, und auch andere Interessierte – Großeltern, Seniorenkreismitglieder und andere, die es zeitlich einrichten können und wollen –, sind herzlich eingeladen, so der Hinweis aus der Pattburger Schule.