Leitartikel

Hilfe kommt wieder zur rechten Zeit

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Hilfe kommt wieder zur rechten Zeit

Apenrade/Aabenraa
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Ambulance Syd
Foto: Ambulance Syd

Ganze Landstriche in Süddänemark waren wegen der Krise rund um das Rettungswesen zeitweise außerhalb der Reichweite von Rettungswagen. Der ehemalige Dienstleister Bios habe nie eine reelle Überlebenschance gehabt, meint Chefredakteur Gwyn Nissen. Jetzt bloß keine Experimente mehr, mahnt er.

Ganze Landstriche in Süddänemark waren wegen der Krise rund um das Rettungswesen zeitweise außerhalb der Reichweite von Rettungswagen. Der ehemalige Dienstleister Bios habe nie eine reelle Überlebenschance gehabt, meint Chefredakteur Gwyn Nissen. Jetzt bloß keine Experimente mehr, mahnt er.

Süddänen können erleichtert aufatmen: Nach eineinhalb Jahren mit zum Teil chaotischen Verhältnissen fahren die Ambulanzen in der Region wieder nach Plan.

Die neue Rettungsgesellschaft Ambulance Syd teilt mit, dass das Unternehmen ab Montag die Idealbesetzung von 575 Mitarbeitern erreicht. Somit können sowohl die vertraglich vereinbarten Responsezeiten (Hilfsfristen) mit der Region Süddänemark und die Anzahl der Rettungswagen eingehalten werden.

In den letzten 18 Monaten haben ganze Landstriche im südlichen Dänemark zeitweise ohne Ambulanzen auskommen müssen, nachdem das niederländische  Unternehmen Bios im September 2015 die Ambulanz-Bereitschaft von  Falck übernommen hatte. Bios überlebte  nicht lange auf dem dänischen Markt: Zum einen konnte das Unternehmen seine Verträge mit der Region Süddänemark nicht einhalten, zum anderen geriet Bios in eine finanzielle Misere. Im Juli 2016 musste Bios schließlich aufgeben und einen Monat später stellte die Region mit Ambulance Syd auf den Ruinen des niederländischen Konkurses ein neues Unternehmen auf die Beine. Jetzt, neun Monate später, ist alles wieder gut. Schön für das neue Unternehmen. Wichtig für die Bürger.

Bios hat in Dänemark gewiss vieles falsch gemacht und vor allem den Markt und die „Markentreue“ der Falck-Rettungskräfte unterschätzt. Auch das dadurch entstandene Chaos intern sowohl als in der Bereitschaft hat Bios alles andere als elegant gemeistert. Vertrauen und Respekt wurden leichtsinnig aufs Spiel gesetzt. Aber das Unternehmen hat  in der kurzen Zeit auch die Drecksarbeit machen müssen auf der Ambulance Syd jetzt aufbauen konnte. Bios wurden in der kurzen Zeit in Dänemark viele Hindernisse in den Weg gestellt und der Rettungsdienst  hatte nie eine reale (Über)lebenschance.

Dass der Verlierer der Ausschreibung, Falck, nach dem Bios-Konkurs ein ähnlich günstiges Angebot vorlegte wie die Niederländer zuvor, lässt nur auf eins hoffen: Das Ambulance Syd ein Erfolg wird und die Region Süddänemark lange an einer eigenen Bereitschaftslösung festhält. Keine Experimente auf Kosten der Bevölkerung, bitte.   

 

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