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Die Tage von Hansi Flick als Bundestrainer sind gezählt

Die Tage von Hansi Flick als Bundestrainer sind gezählt

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Frankfurt am Main
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Hansi Flick ist vom DFB freigestellt worden. Foto: Federico Gambarini/Ritzau Scanpix

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Bundestrainer Hansi Flick ist neun Monate vor der Heim-EM entlassen worden. Das gab der Deutsche Fußball-Bund (DFB) einen Tag nach der 1:4-Blamage in Wolfsburg gegen Japan bekannt. Einen Favoriten auf die Nachfolge gibt es bereits.

Gesellschafterversammlung und Aufsichtsrat des Deutschen Fußball Bundes (DFB) haben am Sonntag auf Vorschlag von DFB-Präsident Bernd Neuendorf beschlossen, Bundestrainer Hansi Flick sowie die beiden Co-Trainer Marcus Sorg und Danny Röhl mit sofortiger Wirkung von ihren Aufgaben zu entbinden, schreibt der DFB auf seiner Webseite.

„Die Gremien waren sich einig, dass die A-Nationalmannschaft der Männer nach den zuletzt enttäuschenden Ergebnissen einen neuen Impuls benötigt. Wir brauchen mit Blick auf die Europameisterschaft im eigenen Land eine Aufbruchstimmung und Zuversicht. Für mich persönlich ist es eine der schwierigsten Entscheidungen in meiner bisherigen Amtszeit. Denn ich schätze Hansi Flick und seine Co-Trainer als Fußballexperten und Menschen. Der sportliche Erfolg hat für den DFB aber oberste Priorität. Daher war die Entscheidung unumgänglich", sagt Bernd Neuendorf.

Völler: „Wir müssen etwas verändern"

„Hansi Flick hat sich aufgerieben in den zurückliegenden Monaten, er hat gemeinsam mit seinem Trainerteam alles gegeben, um nach dem Ausscheiden bei der WM in Katar die Wende zum Positiven zu schaffen. Leider müssen wir heute feststellen, dass es nicht gelungen ist. Das Japan-Spiel hat uns klar gezeigt, dass wir in dieser Konstellation nicht mehr weiterkommen. Für mich ist das kein einfacher Moment, denn ich bin im Februar beim DFB angetreten, um Hansi Flick mit all meinen Möglichkeiten zu unterstützen, ihm den Rücken freizuhalten, damit er sportlich erfolgreich sein kann. Und ich habe fest daran geglaubt, dass er es als Bundestrainer schaffen kann, unsere Nationalmannschaft wieder auf Kurs zu bringen“, meint DFB-Sportdirektor Rudi Völler. 

Völler zunächst auf der Bank

„Doch jetzt müssen wir verantwortlich handeln, müssen wir etwas verändern, um bei der Europameisterschaft im eigenen Land die anspruchsvolle und ambitionierte Gastgeber-Rolle spielen zu können, die wir uns alle erhoffen. Das ist es, was die Fans in Deutschland zu Recht von uns erwarten. Übergangsweise werde deswegen ich für das eine Spiel gegen Frankreich die Nationalmannschaft betreuen, mit Hannes Wolf und Sandro Wagner an meiner Seite. Die dringlichste Aufgabe wird es danach sein, einen Bundestrainer zu verpflichten, der kurzfristig unsere Mannschaft neu ausrichtet und auf das große EM-Turnier im kommenden Jahr vorbereitet, von dem wir alle uns für den deutschen Fußball und auch für unser ganzes Land positive Impulse erhoffen. Einen Bundestrainer, der dann langfristig die Nationalmannschaft wieder auf das Niveau hebt, das man von ihr kennt und auch erwartet", so Rudi Völler weiter.  

Beim Länderspiel am Dienstag in Dortmund gegen Vize-Weltmeister Frankreich werden Völler, Wolf und Wagner die Nationalelf einmalig betreuen. Ziel ist es, möglichst zeitnah die Nachfolge von Hansi Flick zu regeln.

Nagelsmann Favorit auf die Nachfolge

Durch die Entlassung sorgte der Verband für ein Novum: Keiner der zehn Vorgänger Flicks wurde rausgeworfen. Als Favorit für die Nachfolge von Flick beim Deutschen Fußball-Bund wird der frühere Bayern-Trainer Julian Nagelsmann gehandelt. 

 

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