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Dänischer Verteidigungsminister übt scharfe Kritik an Trump

Dänischer Verteidigungsminister übt scharfe Kritik an Trump

Dänischer Verteidigungsminister übt scharfe Kritik an Trump

dodo
Kopenhagen
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Verteidigungsminister Claus Hjort Frederiksen (Venstre) Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau-Scanpix

Claus Hjort Frederiksen wirft Trump vor, die Weltordnung in Gefahr zu bringen. Die jüngste Rede des US-Präsidenten beim Nato-Treffen im Juli habe er mit Wut und Frustration vernommen, so der dänische Verteidigungsminister.

Der dänische Verteidigungsminister Claus Hjort Frederiksen (Venstre) übt ungewohnt scharfe Kritik am amerikanischen Präsidenten Donald Trump. In einem Interview mit der Zeitung Politiken sagte er, dass Trump dabei sei, die Spielregeln, die nach dem Zweiten Weltkrieg aufgestellt wurden, komplett wieder einzureißen.

„Am schockierendsten ist sein Angriff auf die derzeitige Weltordnung, auf ein System das funktioniert und Sicherheit und Wohlstand gibt. Natürlich muss es hin und wieder Änderungen geben, aber ein direkter Kampf gegen die organisierte Weltordnung ist problematisch“, so der Minister.

Dabei bezieht sich Hjort Frederiksen nach eigener Aussage vor allem auch auf das Nato-Treffen vom Juli, auf dem Trump von den Nato-Partnern einforderte, die Militärausgaben auf mindestens zwei Prozent des eigenen Bruttonationalproduktes (BNP) zu erhöhen. Er habe die Worte Trumps mit einer Mischung aus Schock, Wut und Frustration aufgenommen, sagt Hjort Frederiksen.

Keine zwei Prozent bis 2024

Er erklärte in dem Interview zudem, dass Dänemark bis 2024 nicht zwei Prozent seines Bruttonationalproduktes fürs Militär ausgeben werde.

Derzeit betragen die Ausgaben 1,17 Prozent des BNP. Mit der kürzlich beschlossenen Militärreform steigen sie bis 2023 auf 1,3 Prozent an.

Unterstützung bekommt der Verteidigungsminister auch von den Sozialdemokraten und der Dänischen Volkspartei. Der außenpolitische Sprecher von DF, Søren Espensen, nennt die Forderungen Trumps „unverschämt“.

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