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Wie teuer war die Lindner-Hochzeit auf Sylt?

Wie teuer war die Lindner-Hochzeit auf Sylt?

Wie teuer war die Lindner-Hochzeit auf Sylt?

Friederike Reußner, shz.de
Sylt/Sild
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Großes Polizeiaufgebot vor der Kirche St. Severin auf Sylt anlässlich der Hochzeit von Christian Lindner. Foto: Axel Heimken

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Die dreitägige Hochzeitssause von Bundesfinanzminister Christian Lindner vor knapp zwei Wochen auf Sylt hat für Diskussionen gesorgt - auch darüber, wie teuer sie für den Steuerzahler war. Ein Politiker der Linken hat nun bei der Bundesregieru...

Kolonnen von Polizeiautos, die mit dem Autozug auf die Insel gekarrt wurden, Security, eine komplett abgeriegelte Sansibar inklusive Patrouillenboot der Bundespolizei vor der Sylter Küste: Sicherheit wurde bei der Hochzeit von Bundesfinanzminister Christian Lindner und Journalistin Franca Lehfeldt groß geschrieben. Vom 7. bis zum 9. Juli feierte das Polit-Promi-Paar mit rund 140 Gästen auf Sylt. Mit dabei waren neben anderen Bundeskanzler Olaf Scholz, Justizminister Marco Buschmann (FDP), CDU-Chef Friedrich Merz, Armin Laschet (CDU) oder Wolfgang Kubicki.

Die kritische Frage, was das den Steuerzahler gekostet hat, wurde auch angesichts der öffentlichkeitswirksamen Zurschaustellung der Hochzeitssause schnell laut - konnte bisher aber nur dahingehend beantwortet werden, dass das Paar die Feier(n) und eine private Security selbst gezahlt hat. Den Personenschutz des Brautpaares und der prominenten Gäste allerdings zahlt der Bund - und somit der Steuerzahler.

Christian Görke, Bundestagsabgeordneter der Linken, hat nun in dieser Sache bei der Bundesregierung nachgehakt und wollte wissen, wie hoch die Kosten für den Bund letztendlich waren.

Keine Antwort von der Bundesregierung

Aus dem Finanzministerium erhielt er die Antwort, dass die Kosten für die Hochzeit privat gezahlt worden seien - ausgenommen der Personenschutz und die Fahrten mit den „personengebundenen Dienstkraftfahrzeugen“. Wie teuer diese beiden Posten waren, beantwortet die zuständige Staatssekretärin allerdings nicht. So würden die Kosten für den Personenschutz schlicht nicht „einsatzbezogen gesondert erfasst“. Ähnlich mutet die Passage zu den Fahrzeugen an - diese dürften grundsätzlich auch privat genutzt werden. „Weitere Ausgaben aus dem Bundeshaushalt aufgrund der Teilnahme von Regierungsvertreterinnen und -vertretern an der Hochzeit sind nicht entstanden“, heißt es abschließend aus dem Finanzministerium.

Linke: Hochzeit war unangemessen

Den Linken-Bundestagsabgeordneten Christian Görke stellt diese Antwort naturgemäß nicht zufrieden: „Die Bundesregierung versteckt sich zu den Kosten der Absicherung der „Sylter-Sause“ hinter allgemeinen Haushaltstiteln“, erklärt er auf Anfrage von shz.de: „Die drei Tage Hochzeitzelebrierung auf Sylt, unter massiven Absicherungsmaßnahmen mit Bundesministern und dem Kanzler im Schlepptau, war angesichts der allgemeinen Lage unangemessen.“

Letzterer Kritikpunkt ist im Zusammenhang mit der Lindner-Hochzeit in den vergangenen Wochen immer wieder geäußert worden. Neben Politikern hatte auch die Komikerin Ilka Bessin (Cindy aus Marzahn) die Kosten für den Steuerzahler angeprangert. Zur Seite sprangen Lindner neben anderen die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann, die auf Twitter unter anderem erklärte: „BKA gehört übrigens 24/7 zu hochrangigen Ministern - auch bei Hochzeiten.“

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