UEFA EURO 2020

Mit doppeltem Dolberg ins Viertelfinale

Mit doppeltem Dolberg ins Viertelfinale

Mit doppeltem Dolberg ins Viertelfinale

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Amsterdam/Apenrade
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Andreas Cornelius und Martin Braithwaite feierten nach dem Abpfiff den Einzug ins Viertelfinale. Foto: Liselotte Sabroe/Ritzau Scanpix

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Die dänische Fußball-Nationalmannschaft hat durch ein 4:0 gegen Wales das Viertelfinale der Europameisterschaft erreicht. Entscheidend waren ein Ersatzstürmer und eine frühe taktische Umstellung.

Zum ersten Mal seit 1992 hat die dänische Fußball-Nationalmannschaft ein Playoff-Spiel bei einer Europameisterschaft gewonnen. Und wie! 

Durch ein 4:0 hat sich das Team von Trainer Kasper Hjulmand gegen Wales durchgesetzt. Die waren zwar alles andere als überzeugend, aber das war auch Dänemarks guter spielerischer und taktischer Leistung geschuldet.

Im Viertelfinale wartet am Sonnabend der Sieger aus der Partie Niederlande gegen Tschechien auf die dänische Mannschaft.

Kasper Hjulmand stellte schon nach einer Viertelstunde um. Foto: Kenzo Tribouillard/AFP/Ritzau Scanpix

Frühe Änderungen

Die dänische Mannschaft musste im Vergleich zum 4:1 gegen Russland auf zwei Positionen verändert werden: Jens Stryger Larsen spielte für den erkrankten Daniel Wass und der verletzte Stürmer Yussuf Poulsen wurde durch Kasper Dolberg ersetzt.

An der taktischen Formation änderte sich dadurch anfangs nichts – die Positionen wurden direkt übernommen. 

Dänemark war in den ersten fünf Minuten die aktivere Mannschaft, doch das änderte sich schnell. Wales gewann die Überhand im Mittelfeld und machte mit Gareth Bale viel Druck über die Halbpositionen. Auch aus Dänemarks Pressingversuchen spielten sie sich erfolgreich heraus.

Trainer Kasper Hjulmand reagierte schon nach einer Viertelstunde, indem er mit Andreas Christensen einen seiner drei Innenverteidiger ins Mittelfeld vorzog. 

Die Änderung verfehlte ihre Wirkung nicht: Dänemark kam besser ins Spiel und drückte Wales in die Defensive.

Mehrere Ecken blieben ohne Ertrag, aber in der 28. Minute traf Kasper Dolberg nach einer sehenswerten Kombination über Mikkel Damsgaard und Joakim Mæhle aus 17 Metern ins lange Eck zum 1:0.

Davon erholte sich Wales in der ersten Halbzeit nicht; die britische Abwehr wackelte gewaltig, aber Dolberg konnte eine weitere Möglichkeit zum 2:0 nicht nutzen.

Noch nicht.

Kasper Dolberg traf sehenswert zum 1:0 für Dänemark. Foto: Koen Van Weel/EPA/Ritzau Scanpix

Die Waliser hatten in der Halbzeitpause eine Viertelstunde Zeit, um sich zu schütteln und sich etwas einfallen zu lassen. Nach zwei Minuten in der zweiten Hälfte schenkten sie Dänemark das 2:0. 

Martin Braithwaite kam stark über außen, fand mit seinem Flachpass aber nur einen walisischen Abwehrspieler. Dieser spielt den Ball unbedrängt genau in den Fuß von Kasper Dolberg und der weiß, wo in Amsterdam die Tore stehen. Schließlich hat er drei Jahre für Ajax in der Eresdivision gespielt.

Dänemark zog sich in der Folge etwas zurück und verteidigte clever. Wales hatte mehr Spielanteile, kam aber zu keiner großen Möglichkeit. Das Team von Kasper Hjulmand spielte geduldig und wartete auf den entscheidenden Konter. 

Simon Kjær wollte weiterspielen, doch Kasper Hjulmand wollte kein Risiko eingehen. Foto: Liselotte Sabroe/Ritzau Scanpix

Sorgen machten den Spielern und den Verantwortlichen höchstens die sich zuspitzende Personalsituation. Eine Viertelstunde vor dem Ende mussten Jens Stryger Larsen und Simon Kjær das Spielfeld verlassen. Für sie kamen Nicolai Boilesen und Joachim Andersen zu ihren ersten Einsätzen. „Durchhalten“ war die Devise. 

Stattdessen krönte das dänische Team seine tolle Leistung in der 88. Minute mit dem 3:0 durch Joakim Mæhle und mit dem 4:0 durch Martin Braithwaite in der Nachspielzeit.

Ein überzeugender Sieg gegen überforderte Waliser.

Am kommenden Sonnabend steht für Dänemark das Viertelfinale in Baku an. Gegner ist der Gewinner aus der Partie Niederlande gegen Tschechien.

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