Häuser und Wohnungen

Deutsche beeinflussen nordschleswigschen Immobilienmarkt

Deutsche beeinflussen nordschleswigschen Immobilienmarkt

Deutsche beeinflussen nordschleswigschen Immobilienmarkt

Pattburg/Padborg
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Deutsche Familien wandern gerne nach Dänemark aus. Dies macht sich vor allem auf dem Wohnungsmarkt in Süddänemark bemerkbar. Foto: Ritzau/Scanpix – Free

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Während die Immobilienpreise in fast ganz Dänemark fallen, ist dies nur in Süddänemark nicht der Fall. Viele kauffreudige Deutsche zieht es vor allem nach Nordschleswig.

Bereits seit mehreren Wochen haben Expertinnen und Experten sinkende Immobilienpreise in Dänemark angekündigt. Mittlerweilse zeigen auch offizielle Statistiken von „Boligbrief”, dass die Preise für Wohnungen und Häuser fallen. Dies ist jedoch nicht in ganz Dänemark der Fall. Verglichen mit dem Rest Dänemarks ist viel Bewegung auf dem nordschleswigschen Immobilienmarkt. Deutsche tragen dazu bei, dass hier auch aktuell die Preise für Immobilien hochgetrieben werden.

Während die Preise im August – aufgrund eines gestiegenen Immobilienangebots – für Häuser in ganz Dänemark durchschnittlich mit 1,3 Prozent gefallen sind, ist die Anzahl der verkauften Häuser in Süddänemark um 2,4 Prozent gestiegen.

Veränderungen treffen später in Süddänemark ein

Laut Immobilienexperte Henrik Hauthorn Jensen vom Maklerbüro „Home“ hat diese Entwicklung zwei Gründe. Das liegt vor allem daran, dass bei Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt häufig Verzögerungen auftreten. Während in den großen Städten wie Kopenhagen, Aarhus, Odense oder Aalborg früh Veränderungen erkennbar sind, treffen die veränderten Tendenzen in Süddänemark später ein.

„Meist gehen die Veränderungen auf dem Immobilienmarkt von Kopenhagen aus, woraufhin sie sich dann im Rest des Landes ausbreiten. Aarhus, Odense und Aalborg sind ein paar Monate später betroffen und Süddänemark zum Beispiel noch später”, erklärt Jensen laut „TV Syd”.

Zum Teil 50 Prozent der Immobilienkaufenden aus Deutschland

Eine weitere Ursache für die Unterschiede zwischen Süddänemark und dem Rest des Landes hinsichtlich des Immobilienmarktes seien dem Experten zufolge deutsche Käuferinnen und Käufer. Diese würde es laut Jensen zwar nördlich, aber dennoch nicht weit der deutsch-dänischen Grenze ziehen. Dies ist auch bei „Nybolig” in Pattburg (Padborg) deutlich zu spüren, wie Lena Schmüser, die Maklerin und Miteigentümerin des Maklerbüros, gegenüber „TV Syd” berichtet.

„Wir haben in diesem Jahr mehr verkauft als im vergangenen Jahr, obwohl die Zahlen der Immobilienverkäufe in ganz Dänemark fallen. Unsere deutschen Kundinnen und Kunden halten den Markt am Laufen, denn etwa 50 Prozent unserer Käuferinnen und Käufer sind Deutsche, die hierher ziehen“, sagt Schmüser.

Große Beliebtheit bei deutschen Familien mit Kindern

Der Maklerin zufolge sind vor der Corona-Pandemie vor allem deutsche Familien mit Kindern nach Süddänemark gezogen. Die Ursachen hierfür seien häufig das dänische Schulsystem und positive Erfahrungen bei Urlauben in Dänemark. Zuletzt seien aber auch einige Deutsche aus Frustration über Corona-Restriktionen und hiermit verbundene politische Entscheidungen nach Dänemark ausgewandert.

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