Erneuerbare Energie

SP-Politiker: Neue Windräder kommen schwer in Umdrehungen

SP-Politiker: Neue Windräder kommen schwer in Umdrehungen

SP-Politiker: Neue Windräder kommen schwer in Umdrehungen

Lügumkloster/Løgumkloster
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Viele Windkraftprojekte sind schon wegen massiven Bürgerprotestes gestrichen worden (Archiv). Foto: Monika Thomsen

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Der Technische Ausschuss muss eine Rangfolge für die Projekte zur Gewinnung erneuerbarer Energie festlegen. Leif Hansen hält die Ausarbeitung von Plänen für die weitere Entwicklung der Standorte für erforderlich, bevor Vorhaben gutgeheißen werden.

Die Mitglieder des Technischen Ausschusses haben am Donnerstagnachmittag eine schwere Nuss zu knacken gehabt. Sie nahmen Stellung zu 15 eingereichten Projekten, wie erneuerbare Energie gewonnen werden kann. Bekanntlich bringt die Windkraft die Bürger in der Kommune Tondern auf die Palme.

 

Zu Protesten ist es immer wieder vor dem Rathaus in Tondern gekommen. (Archiv) Foto: Brigitta Lassen

 

Bei Ablauf der ersten Bewerbungsfrist lagen der Kommune 16 Anträge vor. Zwei weitere wurden aufgenommen. Reell blieben aber nur 13 übrig, da ein Projektmacher drei seiner Bewerbungen zurückgezogen hat. Sechs umfassen Sonnenenergie, acht Windenergie und einer ist eine Kombination. Nachträglich sind zwei weitere Solarprojekte in Rohrkarr/Rørkær und Drengsted dazugekommen. Ob sie mitgezählt werden, entscheidet der Technische Ausschuss.

 

Ich glaube nicht, dass alle Windenergie-Projekte, die auf dem Tisch der Politiker liegen, realisiert werden können. Sie können vermutlich auch nicht die Richtlinien (Guidelines) erfüllen, die der Stadtrat im Herbst verabschiedete.

Leif Hansen, Kandidat der Schleswigschen Partei

Leif Hansen, Lügumkloster (Løgumkloster), Kandidat der Schleswigschen Partei bei der Wahl 2017, bedauerte, dass die Energiedebatte in der Kommune eine unglückliche Wendung genommen hat, denn es drehe sich heute nur um Windräder und Solarenergie.

 

„Ich glaube nicht, dass alle Windenergie-Projekte, die auf dem Tisch der Politiker liegen, realisiert werden können. Sie können vermutlich auch nicht die Richtlinien (Guidelines) erfüllen, die der Stadtrat im Herbst verabschiedete“, so Hansens Einschätzung, der auch bei der Wahl im November wieder für die SP kandidieren will.

„Um beispielsweise den Gegnern die Gewinnung von Windenergie schmackhaft zu machen, müssten für die auserkorenen Standorte jedoch erst Entwicklungspläne ausgearbeitet und Möglichkeiten dargelegt werden, wie die als Kompensation ausgezahlten Gelder eingesetzt werden und welchen Nutzen sie für die Lokalbevölkerung haben könnten“, unterstreicht er.

Die geografische Verteilung der Projekte Foto: Kommune Tondern

Besonders für die Orte, die Nachbar eines Windparks würden, vermisse er solche Pläne, die den Bürgern zeigen, wohin der Hase läuft. In der vom Stadtrat genommenen Time-out-Phase wäre Zeit genug gewesen, diese zu erstellen. Schließlich gebe es einen Entwicklungsplan für Toftlund, die Tonderner-Marsch-Initiative sei quasi ein Plan für Hoyer und die Tonderner Marsch.

 

Als Beispiel nennt er Ballum, wo vor einigen Jahren im nördlichen Bereich dank einer großzügigen Spende vom Mærsk-McKinney Fonds viele historische Häuser restauriert wurden. Im südlichen Teil sollen jetzt 15 große Windräder dicht am Nationalpark Wattenmeer aufgestellt werden. „Dort benötigt man ganz klar einen Plan, wie sich der Ort entwickeln soll. Und was sagt die Bevölkerung zu diesem Plan?“, fragt sich Leif Hansen. „Vielleicht können die Bürger die Möglichkeit erkennen, die die Windkraftanlagen ihrer Gemeinde bringen. Vielleicht kann man aber auch zehn Hektar für die Gewinnung von Sonnenenergie ausmachen.“

Möglichkeiten für dünn besiedelte Gegenden

Solarenergie sei eine gute Alternative für Windkraft, um die Ziele bei der Umstellung auf erneuerbare Energieformen zu erreichen. Aber es müsste auch andere Möglichkeiten für die dünn besiedelten Gegenden geben. Man könnte sich vielleicht vorstellen, dass ein ganzes Dorf genau wie bei einer finanziellen Beteiligung bei Bürgerwindparks für ein Solar-Projekt gewonnen werden könnte.

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