Kommunales

Erneuerbare Energie ohne Empfehlung in den Stadtrat

Erneuerbare Energie ohne Empfehlung in den Stadtrat

Erneuerbare Energie ohne Empfehlung in den Stadtrat

Tondern/Tønder
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Das bislang letzte Windkraftprojekt: die sechs Windräder bei Vindtved Foto: Archivfoto: Monika Thomsen

Wie bereits der Technische Ausschuss hat nun auch der Finanzausschuss der Kommune keine Einigkeit erzielen können, in welcher Reihenfolge die Wind- und Solarprojekte priorisiert werden sollen.

Wind- und Sonnenenergie sind das heiße Eisen in der Kommune Tondern. In der vergangenen Woche hat der Technische Ausschuss sechs Projekte herausgepickt, die mit den im Herbst verabschiedeten Richtlinien (Guidelines) vereinbar sind. Eine Reihenfolge der Vorhaben konnte der Ausschuss nicht festlegen und schickte den Punkt weiter in die nächsthöhere Instanz, den Finanzausschuss.

 

Venstre-Vorschlag abgelehnt

Auch für diesen war das Thema aber nicht zu knacken. Dennoch mussten die sieben Ausschussmitglieder vor Beginn der Sitzung abstimmen, über einen Änderungsvorschlag von Venstre. Die Partei zählt nach dem Wechsel von Claus Hansen von der Liberalen Allianz ins V-Lager mittlerweile drei Mitglieder. Hansen, Matthias Knudsen und Preben Linnet beantragten, den Punkt zu vertagen. Bis zur nächsten politischen Runde sollten die eingereichten Projekte nochmals überarbeitet und geprüft werden. Venstre hat in dieser Woche den eigenen Marschplan vorlegt, wie sich die Partei zu Fragen zur erneuerbaren Energie stellen wird.

Doch die vier anderen Ausschussmitglieder – Bürgermeister Henrik Frandsen (Tønder Listen) Jørgen Pop Petersen (Schleswigsche Partei), Bent Paulsen (Dänische Volkspartei) und Eike Albrechtsen (Sozialdemokraten) – lehnten den Vorschlag und damit eine Verschiebung ab.

Ich finde, es ist wenig angebracht, eine Vertagung nur wenige Monate vorzuschlagen, nachdem der Stadtrat erst im Herbst 2020 Richtlinien für solche Projekte gutgeheißen hat.

Henrik Frandsen, Bürgermeister

„Ich finde, es ist wenig angebracht, eine Vertagung nur wenige Monate vorzuschlagen, nachdem der Stadtrat Richtlinien für solche Projekte gutgeheißen hat. Darin stimmten mir die drei anderen Ausschussmitglieder zu“, erklärt der Bürgermeister.

Lange Redeschlacht steht bevor

So muss der Stadtrat auf seiner Februar-Sitzung die Kastanien aus dem Feuer holen. Und wer die Ratstreffen schon mal mitverfolgt hat, bei denen es um erneuerbare Energieformen – besonders bei der Nutzung von Windkraft – geht, der weiß, dass Sitzfleisch benötigt wird.

Ursprünglich waren 15 Projekte – meist Windenergievorhaben – bei der Kommune eingereicht worden. Im Technischen Ausschuss lehnten Sozialdemokrat Harald Christensen und Harry Sørensen (Konservative) gleich die Platzierung neuer Windräder an Land ab. Von Venstre-Mitglied Poul Erik Kjær gab es ebenfalls einen Einwand bezüglich der Höhe der Windkraft. Laut der eigenen Marschroute seiner Partei wird nur eine maximale Höhe von 150 Metern akzeptiert. Für jedes neue Windrad sollen zwei ausrangiert werden.

 

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