Entscheidung

Envo-Biogas gewinnt Schiedsverfahren

Envo-Biogas gewinnt Schiedsverfahren

Envo-Biogas gewinnt Schiedsverfahren

Sollwig/Solvig
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Die Bauarbeiten in Sollwig ruhten seit Juli 2016. Foto: Archivfoto Heesch

Der Konzern Per Aarsleff muss dem Projekt vor Tonderns Toren 84 Millionen Kronen zahlen. Die Wege von Envo und Aarsleff hatten sich im November 2015 auf der Biogasbaustelle in Sollwig getrennt.

„Das war Davids Kampf gegen Goliath“, so  der Direktor von Envo Biogas Tønder A/S, Bo Asmussen, überaus froh gegenüber dem Nordschleswiger, nachdem  Envos Sieg im  Schiedsverfahren gegen den Konzern Per Aarsleff Holding A/S gestern bekannt gemacht wurde.

Aarsleff muss dem Kontrahenten binnen 14 Tagen etwa 84 Millionen Kronen zahlen und die Prozesskosten tragen.  Die Wege von Envo und Aarsleff hatten sich im November 2015 auf der Biogasbaustelle in Sollwig getrennt. Nachfolgend strengte Envo ein Schiedsverfahren an, das ab Januar 2016 lief. Ein unabhängiger Gutachter wurde eingeschaltet, und unterzog die  unterirdischen Bauten einer Prüfung. „Er ist drei mal vor Ort gewesen und seine Besuche haben sich über eineinhalb Jahre hingezogen. Während der Zeit durften wir nicht weiter bauen, um kein  Beweismaterial zu zerstören“, so Asmussen.  „Mit der Entscheidung können wir endlich auch unser Zeichnungsmaterial für das ganze Projekt zurückbekommen.

Bislang hat Aarsleff uns die Übergabe verweigert“, so Asmussen. Knackpunkt in dem Streit war u. a. der Umfang des ausgeführten Pensums. Bei einigen der 84 Millionen, die Aarsleff nun zahlen muss, handelt es sich um Mittel, die Envo dem Konzern bezahlt hat. Der Betrag umfasst aber  auch Schadenersatz, so der Envo-Chef.

Gebaut wird die 550 Millionen Kronen teure Biogasanlage von „Cartellone Danmark“, einer Firma des  argentinischen Großinvestors Jose Cartellone. Der Bau soll in Zusammenarbeit mit dänischen Firmen erfolgen. In Argentinien habe er ein Bauunternehmen mit mehr als 9.000 Angestellten. „Das Werk soll Mitte 2020 für die Inbetriebnahme bereit sein“, so Asmussen. Wann es praktischen auf der Baustelle losgeht, wagt er nicht genau zu sagen. Aber ein „Vor dem Sommer“, lässt er sich schon entlocken. Besorgnis mit Blick auf Rohstofflieferanten hat er nach der langen Zeit in Warteposition nicht. „Es gibt weiterhin eine positive Rückendeckung.“

„Wir sind sehr froh über die Entscheidung –  und dass wir endlich gewonnen haben. Daran haben viele wohl nicht geglaubt“, meint Asmussen mit Blick darauf, dass das Vorhaben vor den Toren Tondern im Volksmund oft totgesagt worden ist. „Geduld ist eine Tugend, die zum Ziel führt“, so der Envo-Chef.

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