Natur und Umwelt

Trauer in der Storchenszene

Trauer in der Storchenszene

Trauer in der Storchenszene

Schmedagger/Smedager
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Nur wenige Tage nach dem Schlüpfen sind zwei von vier Küken im Storchennest von Schmedagger gestorben. Foto: storkene.dk/TV Syd

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Von den vier geschlüpften Störchen im Nest von Schmedagger sind zwei Küken offensichtlich gestorben. Die Ursache ist unklar.

Nach der Euphorie über das rasche Schlüpfen von vier Storchenjungen im Nest von Schmedagger hat sich Trauer bei Storchenfreunden breitgemacht.

Es scheint, als seien zwei Küken verendet.

Der Storchenverein bestätigte am Montagabend, dass ein Junges gestorben ist.

Beim Blick auf die Nest-Webcam am Dienstag war dann bedauerlicherweise zu erkennen, dass auch ein zweites Küken leblos herumlag und allen Anschein nach ebenfalls verendet ist.

Nahrung ist ausreichend vorhanden

Über die Ursache wird spekuliert. An Nahrungsmangel hat es laut Storchenverein vermutlich nicht gelegen.

„Das Nahrungsangebot ist im Augenblick sehr groß. Es liegen massenhaft Regenwürmer herum“, so Jess Frederiksen, Vorsitzender des Storchenvereins, am Dienstag zum „Nordschleswiger".

Im Nest befinden sich zwei leblose Küken. Foto: storkene.dk/TV Syd

Zuschauer der Webcam am Nest in Schmedagger wollen eine Art Schnur im Nest erkannt haben, an dem das eine Junge unter Umständen erstickt ist. Da nun aber ein weiteres Junges verstorben ist, scheint es eine andere Ursache zu geben.

„Egal, was es war, es ist bedauerlich und traurig“, so der Verein via Facebook.

Wir werden die toten Küken aber nicht aus dem Nest holen. Das würde zu viel Unruhe bringen.

Jess Frederiksen

Das Storchenweibchen von Männchen Clyde hatte fünf Eier gelegt.

Ob noch aus dem verbliebenen Ei noch ein Küken schlüpfen wird, ist fraglich.

Es wäre höchste Eisenbahn, denn ein frisch geschlüpftes Küken könnte zu klein und schwach sein, um sich im Nest behaupten zu können.

Obduktion erwünscht

Wie wird es im Nest mit den toten Küken weitergehen?

Frederiksen: „Die toten Küken werden in der Regel eine Zeit lang im Nest liegen gelassen. Es kann Wochen dauern, ehe die Eltern sie herauswerfen.  Es kommt auch vor, dass verendete Küken im Nest gelassen werden und Stroh sie begräbt“, so der Vorsitzende.

Sollten die Eltern die toten Küken bald hinausbefördern, wäre es dem Verein recht, „denn wir würden sie gern obduzieren lassen, um die Todesursache zu klären. Wir werden die toten Küken aber nicht aus dem Nest holen. Das würde zu viel Unruhe bringen.“

Grundeigentümer und Storchenvater Benny Appel aus Schmedagger werde die Küken einsammeln und in die Gefriertruhe legen, sollten sie hinausgeworfen werden, ergänzt Frederiksen.

Zuversicht

„Nun wollen wir hoffen, dass die verbliebenen zwei Küken durchkommen. Es ist auch noch nicht ausgeschlossen, dass aus dem letzten Ei noch ein Küken schlüpft“, sagt der Fachmann.

Bei aller Trauer über die Situation in Schmedagger sehe es generell ja verheißungsvoll aus. In vielen weiteren Nestern im Großraum Tingleff haben sich Storchenpaare niedergelassen und sind ebenfalls am Brüten, so Frederiksen.

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