Tierwelt

Schmedagger: Storchenküken ist über kritischen Punkt hinweg

Schmedagger: Storchenküken ist über kritischen Punkt hinweg

Schmedagger: Storchenküken ist über kritischen Punkt hinweg

Paul Sehstedt
Schmedagger/Smedager
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Hans Skov
Hans Skov hebt das beringte Storchenküken aus dem Nest, damit frisches Stroh verlegt werden kann. „Da für die kommenden Tage viel Niederschlag erwartet wird, ist das eine vernünftige Maßnahme“, erklärt Skov. Foto: Paul Sehstedt

In drei Wochen soll der Jungvogel flügge sein, meint der Beringer Hans Skov. Die Kennzeichnung des Vogels wurde von zahlreichen Zuschauern vor Ort beobachtet.

„Das Küken ist über den kritischen Punkt hinweg, sein Gefieder entwickelt sich normal und in etwa drei Wochen wird der Jungvogel flügge sein“, erklärt Hans Skov, nachdem er das Tier am Sonnabend im Nest in Schmedagger im Auftrag des Zoologischen Museums Kopenhagen beringt hat.

Die freiwillige Feuerwehr aus Tingleff rückte mit ihrer mobilen Hebebühne an, damit der Beringer ans Nest gelangen konnte. Foto: Paul Sehstedt

Die Freiwillige Feuerwehr Tingleff war mit ihrer Hebebühne angerückt und konnte damit den Beringer ans Nest heben, damit er den kennzeichnenden Ring mit der Nummer 1E40 am rechten Bein des Storchenkükens anbringen konnte. Der Vorgang wurde von „TVSyd“ live übertragen, da der Sender in unmittelbarer Nähe des Nests eine Fernsehkamera angebracht hat. Vom Boden aus beobachteten rund vierzig Zuschauer das Geschehen auf dem Hof von Storchenwirt Benny Appel.

Hans Skov
Museumsinspektor Hans Skov nach getaner Arbeit, während einer der erwachsenen Störche über das Küken im Nest wacht. Foto: Paul Sehstedt

Alles wie erwartet abgelaufen

„Der junge Storch verhielt sich wie erwartet“, berichtete Skov nach seinem luftigen Einsatz dem ‚Nordschleswiger‘. „Er drückte sich ins Nest und stellt sich tot. Das Beringen verlief problemlos. Ich hob ihn kurz an, damit trockenes Stroh unter ihn gelegt werden konnte. Dafür hatten wir uns entschieden, denn in den kommenden Tagen kann mit viel Niederschlag gerechnet werden. Zusätzlich gaben wir ihm eine Schüssel mit Fisch, damit er etwas zu fressen hat.“

Bevor der Beringungsvorgang eingeleitet wurde, hatte sich der Jungstorch kurz erhoben, um sich seiner Kloake mit einem langen Strahl zu entledigen. Im Niederschlagsbereich hielt sich zum Glück kein Besucher auf.

Während Hans Skov am Nest arbeitete, kamen die Storcheneltern angeflogen und umkreisten das Geschehen aus sicherer Höhe. Kaum war die Hebebühne abgezogen, landete der eine Adebar im Nest und überschaute das Szenario.

1E40 lautet die Ringnummer für das Strochenküken. Das Zoologische Museum Kopenhagen stellt die Lizenzen aus und an Hand dieser Registrierung kann weltweit abgelesen werden, wo der Vogel geboren wurde. Foto: Paul Sehstedt

„Ich bin Mitglied bei storkene.dk, aber das Beringen mache ich im Auftrag des Zoologischen Museums in Kopenhagen, das die Lizenz dafür besitzt“, informiert Hans Skov, der Museumsinspektor am archäologischen und ethnografischen Museum Moesgaard in Højbjerg bei Aarhus ist.

„Der Storchbestand ist zum Glück steigend in Dänemark, weil auch in Deutschland und den Niederlanden die Population zunimmt. Weil viele Paare Junge bekommen haben, bin ich in diesem Jahr in ganz Dänemark unterwegs, um die Jungvögel zu beringen“, sagt er.

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